Häme und Schadenfreude oder Mitleid und Nachsicht?

Zum tiefen „Fall“ des Volker Beck

Quelle

Publiziert am 8. März 2016 von dominik

Häme und Schadenfreude sind keine christlichen Haltungen, während Mitleid und Nachsicht es durchaus sind. Das setzt aber einen Umkehrprozess voraus.
Zur Sache: Volker Beck, der grüne Bundestagsabgeordnete und aggressive Aktivist gegen alles und alle, die eine andere Meinung vertreten als er und seine grünen Gesinnungsgenossen, wurde von der Polizei erwischt, als er einen amtsmässig bekannten Drogenumschlagsplatz verliess mit 0.6 gr der derzeit gefährlichsten Droge Chrystal Meth. Ob für den eigenen oder Fremdkonsum wird zwar diskutiert, ist aber wohl nicht in erster Linie relevant.

Nun lamentieren seine Parteifreunde und seine Anhänger über die zweifellos gnadenlose Häme und Schadenfreude, die sich vor allem im Web und den sozialen Medien über sie ergiesst und der Vorsitzende der Grünen, der für eine zweite Chance für Beck plädiert, sagt faz.net: „“Ich komme zwar aus einer muslimischen Familie, aber ich habe gelernt, dass es ein Teil des christlichen Menschenbildes ist, dass man Menschen nicht nur eine zweite, sondern auch eine dritte und vierte Chance geben muss“, sagte Özdemir „faz.net“. Der erstaunte Leser wundert sich, eine solche Bemerkung aus dem Mund des Grünenchefs zu hören, die zwar vom christlichen Standpunkt aus richtig ist, aber eben „Buss und Reu“ (wir sind in der Fastenzeit zur Vorbereitung auf Ostern) voraussetzt.
Sind es doch die Grünen, die vor allem katholischen kirchentreuen Christen und der Kirche selbst nicht die geringste Chance lassen.
Wir erinnern uns an die Kübel voll Schmutz, die die Grünen und vor allem Beck über die Kirche ausgegossen hatten, angesichts der nun wirklich schrecklichen und nicht zu bemäntelnden Missbrauchsfälle in der Kirche. Als dann die eigenen noch schlimmeren Ereignisse auf diesem Gebiet bei den Grünen selbst, in denen Beck eine zentrale Rolle spielte, ans Licht der Öffentlichkeit kamen, da bemühte man sich bis heute vor allem mit den grünen Hilfstruppen in den Printmedien und den öffentlich-rechtlichen Medienanstalten, die Sache möglichst schnell unter den Teppich zu kehren. Beck selbst log die Öffentlichkeit über seine Rolle an und musste deshalb von seinem Fraktionsspitzenamt zurücktreten. Die zweite Chance, die er erhielt, nutzte er nicht, sondern er und seine Gesinnungsgenossen blieben auf ihrem moralischen selbst errichteten Thron sitzen, den sie immer weiter erhöhten. Beck schritt mit seiner aggressiven Rhetorik munter voran.

Der Publizist Mathias von Gersdorff hat auf seiner Facebookseite einiges von dem aufgelistet, was Beck an Dreck gegen die Kirche und gegen Papst Benedikt XVI. geschleudert hatte.
Das alles hinderte den Prälaten Jüsten, den Leiter des Katholischen Büros in Berlin, der die Deutsche Bischofskonferenz beim Bund vertritt, nicht daran, auf Volker Beck im Domradio noch ein Loblied anzustimmen, in dem zwar milde und sehr selektiv an seine Fehlverhaltungen erinnert wurde, aber ansonsten Beck ein Persilschein ausgestellt wurde. Da ist man doch dankbar, dass Papst Franziskus mit der ganzen automatischen „Prälatisierung“ von Kirchenfunktionären ein für allemal Schluss gemacht hat. Siehe hierzu:
http://www.kath.net/news/54297 sowie den Artikel der mitteldeutschen Bürgerrechtlerin Vera Lengsfeld, die für die CDU 16 Jahre im Bundestag sass: http://www.theeuropean.de/vera-lengsfeld/10771-harte-drogen-und-der-anspruch-vorbild-zu-sein

Kommen wir noch einmal auf unseren Anfang zurück: Häme und Schadenfreude sind dem Christen nicht erlaubt, weil die allerseligste Jungfrau Maria im Magnificat gesagt hat, dass Gott die Mächtigen vom (Moral)Thron stürzt und die Niedrigen (Demütigen) erhebt.
Das sollten wir Christen uns alle gut merken und das Wort des Erlösers befolgen: „Richtet nicht, damit Ihr nicht gerichtet werdet.“ Deshalb wollen und werden wir den so tief von seinem Moralthron gefallenen Volker Beck als Person nicht richten in der Hoffnung, dass er und seine Parteifreunde nun wirklich etwas gelernt haben. Aber wir haben auch die Worte des Apostels Paulus im Gedächtnis, dass wir nicht die Menschen, wohl aber ihre Taten beurteilen und richten sollen. („Wisst ihr nicht, dass ihr einmal über Engel richten werdet?“)
Deshalb nehmen wir uns im Gegensatz zum Kirchenfunktionär Jüsten das Recht, von den Grünen zu verlangen, endlich vom ihrem selbst errichteten Moralthron herunterzusteigen und sich demokratiefreudiger zu verhalten.

Wenn die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Claudia Roth, als Vertreterin der höchsten Instanz unseres Staates auf einer Demonstration der Antifa mit marschiert, wo laut skandiert wird „Deutschland du mieses Stück Schei…“ und sich immer noch als der „Bundesentrüstungsautomat“ (Focus) aufs hohe Moralross setzt, dann sollten die Grünen sehr schnell für ihre Ablösung als Vizepräsidentin und ihren Rückzug aus dem Bundestag sorgen, statt für dritte und vierte Chancen für die Moralpredigten des Volker Beck einzutreten.
Da sie das aber offensichtlich nicht tun, wird es der Wähler tun, der gerade den Grünen ein Minus von fast 7 % bei der hessischen Kommunalwahl beschert hat, während die so hart bekämpfte AfD auf über 13 % landesweit und vor allem in den drei grossen hessischen Grossstädten kam.

Es wäre zweifellos zu begrüssen als eine wirkliche Bereicherung unserer Gesellschaft, wenn die Grünen mit ihrem Volker Beck von sich aus zur Besinnung kämen und etwas aus den hier genannten Ereignissen lernen würden.

Michael Schneider-Flagmeyer

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

Die drei Säulen der röm. kath. Kirche

monstranz maria papst-franziskus

Archiv

Empfehlung

Ausgewählte Artikel