7. Tag der Weihnachtsoktav

Evangelium nach Johannes 1,1-18

Hl. JohannesTagesheiliger: Hl. Silvester
CTV Vatikanisches Fernsehen: Nächste Übertragungen

Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.
Im Anfang war es bei Gott.
Alles ist durch das Wort geworden, und ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist.
In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.
Und das Licht leuchtet in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht erfasst.

Es trat ein Mensch auf, der von Gott gesandt war; sein Name war Johannes.
Er kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kommen.
Er war nicht selbst das Licht, er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht.
Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt.
Er war in der Welt, und die Welt ist durch ihn geworden, aber die Welt erkannte ihn nicht.
Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf.

Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, allen, die an seinen Namen glauben,
die nicht aus dem Blut, nicht aus dem Willen des Fleisches, nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind.
Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt, und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit.

Johannes legte Zeugnis für ihn ab und rief: Dieser war es, über den ich gesagt habe: Er, der nach mir kommt, ist mir voraus, weil er vor mir war.
Aus seiner Fülle haben wir alle empfangen, Gnade über Gnade.
Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben, die Gnade und die Wahrheit kamen durch Jesus Christus.
Niemand hat Gott je gesehen. Der Einzige, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht, er hat Kunde gebracht.

Kommentar zum heutigen Evangelium
Hl. Thomas von Aquin (1225-1274), Dominikaner, Theologe und Kirchenlehrer
Kommentar zum Evangelium nach Johannes, 1; 178f.

“Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt”(Joh 1,9)

“[…] was wir gehört haben, was wir mit unseren Augen gesehen, was wir geschaut und was unsere Hände angefasst haben, das verkünden wir, das Wort des Lebens” (1 Joh 1,1) […] Das Fleisch gewordene Wort hat sich den Aposteln auf zweierlei Weise zu erkennen gegeben: Zunächst haben sie es von Angesicht zu Angesicht erkannt, sie haben also vom Wort selbst die Kenntnis des Wortes erhalten, sodann durch das Gehör, diesmal also durch das Zeugnis des Johannes des Täufers.

In Bezug auf das Wort bestätigt der Evangelist Johannes zuerst: “Wir haben seine Herrlichkeit gesehen” […] für Johannes Chrysostomus hängen diese Worte mit dem Wort zusammen, das im Evangelium des Johannes vorausgeht: “Das Wort ist Fleisch geworden”. Der Evangelist will sagen: Die Fleischwerdung hat uns nicht nur den Segen verschafft, Kinder Gottes zu werden, sondern auch den Segen, die Herrlichkeit Gottes zu sehen. Schwache und kranke Augen selbst können ja nicht unmittelbar das Sonnenlicht sehen; scheint diese Sonne aber in einer Wolke oder einem lichtdurchlässigen Gebilde, dann können sie es. Vor der Menschwerdung des Wortes waren die menschlichen Sinne nicht in der Lage, das Licht, “das jeden Menschen erleuchtet”,  selbst zu sehen. Damit sie nicht der Freude beraubt sind, es zu sehen, hat das Licht selbst, das Wort Gottes, Fleisch annehmen wollen, damit wir es sehen können.

Da wandten sich die Menschen der Wüste zu, und sie sahen die Herrlichkeit des Herrn in einer Wolke (vgl. Ex 16,10), also das Wort Gottes im Fleisch […] Und der hl. Augustinus bemerkt, dass das Wort, damit wir Gott sehen können, die Augen der Menschen geheilt und dazu aus seinem Fleisch eine heilsame Salbe gemacht hat […] Deshalb fügt der Evangelist – gleich nachdem er gesagt hat: “Das Wort ist Fleisch geworden” – hinzu: “Und wir haben seine Herrlichkeit gesehen”, als wollte er sagen, dass unsere Augen geheilt worden sind, sobald die heilbringende Salbe aufgetragen war […] Diese Herrlichkeit wollte Mose sehen und sah nur den Schatten und das Symbol. Die Apostel aber haben seine Herrlichkeit selbst gesehen.

Lesungen

Erster Johannesbrief 2,18-21

Meine Kinder, es ist die letzte Stunde. Ihr habt gehört, dass der Antichrist kommt, und jetzt sind viele Antichriste gekommen. Daran erkennen wir, dass es die letzte Stunde ist.
Sie sind aus unserer Mitte gekommen, aber sie gehörten nicht zu uns; denn wenn sie zu uns gehört hätten, wären sie bei uns geblieben. Es sollte aber offenbar werden, dass sie alle nicht zu uns gehörten.
Ihr habt die Salbung von dem, der heilig ist, und ihr alle wisst es.
Ich schreibe euch nicht, dass ihr die Wahrheit nicht wisst, sondern ich schreibe euch, dass ihr sie wisst und dass keine Lüge von der Wahrheit stammt.

Psalm 96(95),1-2.11-12.13

Singet dem Herrn ein neues Lied,
singt dem Herrn, alle Länder der Erde!
Singt dem Herrn und preist seinen Namen,
verkündet sein Heil von Tag zu Tag!

Der Himmel freue sich, die Erde frohlocke,
es brause das Meer und alles, was es erfüllt.
Es jauchze die Flur und was auf ihr wächst.
Jubeln sollen alle Bäume des Waldes.

Jubeln sollen alle vor dem Herrn, wenn er kommt,
wenn er kommt, um die Erde zu richten.
Er richtet den Erdkreis gerecht
und die Nationen nach seiner Treue.

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