Rom: Papst feiert Messe für Verstorbene

Der Weg der Seligpreisungen Jesu ist “ein schwieriger Weg”; wer ihm folgt, muss “gegen den Strom schwimmen”

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Allerdings ist er auch “früher oder später” der Weg zum Glück. Das sagte der Papst am Sonntagnachmittag auf dem römischen Campo Verano, dem Zentralfriedhof, wo er mit mehreren tausend Menschen eine Messe für die Verstorbenen feierte.

Unter den Teilnehmern war auch der Sonderkommissar für die Stadt Rom, Francesco Tronca. Der bisherige Präfekt von Mailand hatte nur Stunden zuvor seine neue Aufgabe angetreten; er ersetzt Ignazio Marino, der unter dem Druck seiner “Demokratischen Partei“ wegen Korruptionsvorwürfen vom Amt des römischen Bürgermeisters zurückgetreten ist. Tronca muss vor allem den erwarteten Pilgeransturm für das vom Papst ausgerufene Heilige Jahr, das in gut einem Monat beginnt, managen.

In seiner Predigt bezog Franziskus die Seligpreisungen Jesu “auf alle, die die Fähigkeit haben, sich anrühren zu lassen und im Herzen den Schmerz zu spüren, den es im eigenen und im Leben der anderen Menschen gibt“: “Diese werden selig sein! Denn die zärtliche Hand Gottes wird sie trösten und streicheln.”

“Schauen wir denen, die Unkraut säen, ins Gesicht!“

“Selig die Sanftmütigen, sagt Jesus – und wir sind so oft, ganz im Gegenteil, ungeduldig, nervös, immer bereit, uns zu beklagen! Wenn’s um die anderen geht, finden wir ständig Ausflüchte, aber wenn es um uns selbst geht, dann heben wir die Stimme, als wären wir die Herren der Welt. Dabei sind wir in Wirklichkeit alle Kinder Gottes. Denken wir doch mal an diese Mammas und Pappas, die so geduldig mit ihren Kindern sind, auch wenn die ihnen den letzten Nerv rauben. Das ist der Weg des Herrn.” Diesen Weg sei auch Jesus selbst gegangen, so der Papst. “Als Kind hat er Verfolgung und Exil ertragen, und als Erwachsener die Verleumdungen, die Fallen, die falschen Anklagen vor Gericht. Das alles ertrug er voller Sanftmut.”

Franziskus ging auch auf Jesu Seligpreisung der Barmherzigen ein: “Die Vergebung ist das, was wir alle brauchen, alle ohne Ausnahme. Darum bekennen wir uns zu Beginn der Messfeier als das, was wir sind: Sünder. Alle. Und das ist keine Redensart, keine Formalität, sondern ein Akt der Wahrhaftigkeit.”

Zur Seligpreisung derer, die Frieden stiften, schlug der Papst vor: “Schauen wir doch mal denen, die herumlaufen und Unkraut säen, ins Gesicht. Sind die glücklich? Die, die immer nur Verwirrung stiften, andere ausnutzen wollen – sind die glücklich? Nein, sie können nicht glücklich sein! Vielmehr sind die, die täglich voller Geduld versuchen, Frieden zu säen, Handwerker des Friedens und der Versöhnung. Sie sind glücklich!”

rv 01.11.2015 sk

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