Nigeria
“Sollte die einzige noch offene Verbindungsstrasse aus Maiduguri nicht mehr befahrbar sein, dann ist das Schicksal der Stadt vorherbestimmt”
Quelle
Bischofskonferenz Nigeria
Abuja, Fides – Dienst, 16. Juli 2015
“Wenn es Boko Haram gelingt, die grösste Autobahnbrücke auf der Strecke zu sprengen, dann werden die Einwohner von Maiduguri vom Rest des Landes abgeschnitten sein, denn dies ist die einzige Strassenverbindung, die das Land mit den anderen Regionen verbindet und die täglich von Tausenden Reisenden benutzt wird”, so der Medienbeauftragte der Diözese Maiduguri, Pfarrer Gideon Obasogie im nigerianischen Staat Borno, wo derzeit eine Offensive der Boko Haram zur Abwehr der Operationen der nigerianischen Armee stattfindet.
Boko Haram greift die Autobahn und die angrenzenden Dörfer, darunter auch Mainok an, wo vor zwei Tagen 30 Menschen ums Leben kamen und die meisten Häuser zerstört wurden. “Ich war am gestrigen 15. Juli auf dieser Strasse von Jos nach Maiduguri unterwegs”, so Pfarrer Obasogie. “Ein Grossteil der Fahrzeuge wurde angehalten und in Brand gesteckt. Viele Einwohner der Dörfer entlang der Autobahn sind aus Angst vor neuen Angriffen bereits geflohen. Dies ist die einzige noch bestehende Verbindungsstrasse, die Maiduguri mit dem Rest der Welt verbindet. Man kann sich vorstellen, was passieren könnte, wenn es den Terroristen gelingt, uns vom Rest des Landes abzuschneiden”. Nach Angaben des katholischen Geistlichen, hat Boko Haram bereits die wichtigsten Brücken, der anderen Autobahnen gesprengt, die Maiduguri mit anderen Landesteilen verbinden. Entlang der Strassen wurden Minen verlegt, die bereits viele Reisende das Leben gekostet haben”, so Pfarrer Obasogie.
“Wir hoffen, dass Soldaten der Armee in Benisheik, 85 km von Maiduguri entfernt stationiert werden, damit sie die Brücke der einzigen noch befahrbaren Autobahn verteidigen”, so Pfarrer Obasogie. “Sollte dies nicht geschehen, dann ist das Schicksal von Maiduguri, wo neben den Einwohnern der Stadt auch über eine Millionen Binnenflüchtlinge leben, vorherbestimmt”, so der Priester abschliessend. (L.M.)
Fides 16/7/2015
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