Mutter ist die Beste

“Eine Gesellschaft ohne Mütter wäre eine unmenschliche Gesellschaft”

MutterZum Muttertag: Rolle und Bedeutung der Mütter in unserer Gesellschaft

Rom, 10. Mai 2015, zenit.org, Britta Dörre

Am Sonntag ist Muttertag

Papst Franziskus fand während der Generalaudienz am 7. Januar 2015 sehr schöne und wahre Worte über das Muttersein: “Jeder Mensch verdankt sein Leben einer Mutter, und fast immer verdankt er ihr viel in seinem nachfolgenden Leben, vieles seiner menschlichen und geistlichen Bildung. Die Mutter findet jedoch, obwohl sie symbolisch gerne hervorgehoben wird – es gibt so viele Gedichte, so viele schöne Dinge, die poetisch über die Mutter gesagt werden – wenig Gehör, man hilft ihr wenig im täglichen Leben, sie erhält wenig Anerkennung in ihrer zentralen Rolle in der Gesellschaft. Manchmal wird die Opferbereitschaft der Mütter für ihre Kinder sogar ausgenutzt, um soziale Ausgaben ‘einzusparen'”.

Familienfreundliche und mütterfreundliche Rahmenbedingungen stehen tatsächlich oft nicht an erster Stelle in den Agenden der politischen Parteien. Wie wichtig es aber ist, ein familienfreundliches Klima zu schaffen, betont Prof. Dr. Christiane Dienel, Staatssekretärin im Ministerium für Gesundheit und Soziales in Sachsen-Anhalt. Sie kritisiert, dass die bundesdeutsche Familienpolitik es nicht allen Bürgern ermögliche, ihren Kinderwunsch zu realisieren. Ihrer Schätzung nach wird ein Drittel der jungen Frauen in Deutschland kinderlos bleiben.

Diese Vermutung äussert auch das Statistische Bundesamt. Ab 2020 wird seiner Schätzung nach die Zahl der Frauen, die im Alter von 26 und 35 Jahren schwanger werden, deutlich sinken. In dieser Altersgruppe werden, so die Statistik, zur Zeit die meisten Kinder geboren. Durchschnittlich erwarten Frauen im Alter von 29 Jahren ihr erstes Kind, so die Statistik. Nur 3 Prozent der Frauen sind 40 Jahre und älter. Die Hälfte der Frauen wird innerhalb von 3,3 Jahren zum zweiten Mal schwanger. Für das Jahr 2013 errechnete das Statistische Bundesamt den Durchschnitt von 1,41 Kindern pro Frau. 85 Prozent der Mütter haben ein oder zwei Kinder, nur 12 Prozent drei Kinder, 3 Prozent vier und weniger als 1 Prozent fünf und mehr Kinder.

Dass Mütter nicht die Unterstützung erhalten, die sie verdienen, überrascht umso mehr, wenn man ihre Anzahl bedenkt. 2013 lebten laut statistischen Erhebungen 8,1 Millionen Mütter entweder in einer Familie, einer Lebensgemeinschaft oder als Alleinerziehende mit ihren Kindern.

Doch Mütter sind nicht nur Mütter. Der Grossteil der Mütter meistert täglich die Doppelbelastung von Familie und Beruf. Allein 69 Prozent der Mütter arbeiten auf Teilzeitbasis, wie eine statistische Untersuchung ermittelte. Kehren die Mütter nach ihrem Arbeitstag nach Hause zurück, warten die Versorgung der Kinder, das Familienleben und der Haushalt auf sie. Das alles meistern Mütter mit Liebe, Hingabe und Geduld. Papst Franziskus beschrieb mit sehr klaren Worten den harten Alltag der Mütter und forderte mehr Verständnis für ihre Situation: “Man sollte ihr tägliches Ringen besser verstehen, um am Arbeitsplatz leistungsfähig und in der Familie aufmerksam und liebevoll zu sein; man sollte besser verstehen, wonach sie streben, um die besten und wahren Früchte ihrer Emanzipation zum Ausdruck zu bringen. Eine Mutter mit Kindern hat immer Probleme, immer Arbeit. Ich erinnere mich, dass wir zuhause fünf Kinder waren, und während eines dies tat, hatte ein anderes jenes im Sinn, und die arme Mutter ging hin und her, aber sie war glücklich. Sie hat uns sehr viel gegeben.”

Papst Franziskus weist den Müttern ausserdem eine fundamentale Rolle bei der Vermittlung der christlichen Werte und des christlichen Glaubens zu. Sie sind das “Gegenmittel gegen den egoistischen Individualismus“ in unserer Gesellschaft. Mütter zeichnen sich gerade dadurch aus, ihre persönlichen Wünsche und Belange zum Wohl des Kindes zurückzustellen: “Die Mütter dagegen ‘teilen’ sich von dem Augenblick an, in dem sie ein Kind in sich empfangen, um es zur Welt zu bringen und heranwachsen zu lassen.” Papst Franziskus zitierte in diesem Zusammenhang Erzbischof Oscar Arnulfo Romero, der das Muttersein, d.h. die bedingungslose Hingabe, sogar mit dem Martyrium verglich: “Das Leben hingeben, den Geist des Martyriums besitzen, bedeutet, es in der Pflicht, in der Stille, im Gebet, in aufrichtiger Pflichterfüllung hinzugeben, in der Stille des täglichen Lebens. Das Leben nach und nach hingeben? Ja, wie eine Mutter es hingibt, die ohne Furcht, in der Einfachheit des mütterlichen Martyriums, in ihrem Schoss ein Kind empfängt, es zur Welt bringt, es stillt, es heranwachsen lässt und liebevoll für es Sorge trägt. Das bedeutet, das Leben hinzugeben. Das ist Martyrium.”

Man kann Papst Franziskus nur zustimmen: “Eine Gesellschaft ohne Mütter wäre eine unmenschliche Gesellschaft, denn die Mütter wissen stets, auch in den schlimmsten Augenblicken, Zärtlichkeit, Hingabe, moralische Kraft zu bezeugen”. Und dafür danken wir unseren Müttern!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

Die drei Säulen der röm. kath. Kirche

monstranz maria papst-franziskus

Archiv

Empfehlung

Ausgewählte Artikel