Franziskaner-Missionar Junipero Serra
Papst würdigt Franziskaner-Missionar Junipero Serra
Zur Vorbereitung auf seine Visiten in Süd- und Nordamerika hat Papst Franziskus an diesem Samstag das nordamerikanische Priesterseminar in Rom besucht und eine Messe gefeiert. Dabei würdigte er besonders die Figur des Franziskaner-Missionars Junipero Serra, den er in den USA heilig sprechen wird. Franziskus besucht im Juli Ecuador, Bolivien und Paraguay. Im September reist er nach Kuba und in die USA, wo er das Weltfamilientreffen in Philadelphia besuchen und vor der UNO in New York sprechen wird. Den “Apostel Kaliforniens” Bruder Junipero wird Franziskus am 23. September in Washington heilig sprechen.
Bei seinem Besuch im nordamerikanischen Priesterseminar rief Franziskus die Seminaristen und Priester zu einem missionarischen Lebensstil auf. Bruder Junipero sei ganz vom Geist des Evangeliums durchtränkt gewesen und vom Wunsch beseelt, die Frohe Botschaft weiterzutragen, so der Papst in seiner Predigt. Ein solcher Eifer “provoziert uns”, fuhr der Papst fort. Manchmal seien wir versucht, “besonders die Grenzen und Schwächen” begnadeter Missionare in den Blick zu nehmen. “Aber ich frage mich, ob wir heute dazu in der Lage sind, mit derselben Grosszügigkeit und demselben Mut dem Ruf Gottes zu folgen, der uns einlädt, alles zurückzulassen und ihm zu folgen, um ihm im Gesicht der Armen wiederzufinden.” Vor seiner Abreise nach Kalifornien habe der Missionar die Madonna von Guadalupe um die Gnade gebeten, “die Herzen der Kolonialherren und der Eingeborenen zu öffnen”.
Franziskus bezeichnete den zukünftigen Heiligen als “einen der Gründungsväter der Vereinigten Staaten” und Beschützer der spanischsprachigen Katholiken in den USA. Junipero Serra stehe in einer Reihe mit vielen anderen heiligen Männern und Frauen, die in Amerika wirkten. Franziskus nannte unter anderem Oscar Arnulfo Romero, Juan Diego und Kateri Tekakwitha.
Junipero Serra (1713 auf Mallorca; † 28. August 1784 in San Carlos Borromeo de Carmelo in Kalifornien) gründete 21 Missionszentren entlang der Küste Kaliforniens und gilt als Namensgeber der Metropole San Francisco. An seiner Heiligsprechung hatten Vertreter der indigenen Bevölkerung Nordamerikas auch Kritik geübt. Serra habe Indianer unter Zwang missioniert und ihnen die europäische Kultur aufgenötigt, lautete der Vorwurf.
rv 02.05.2015 gs
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