Die Erzengel stehen zum Helfen bereit
Die Erzengel stehen zum Helfen bereit, aber wir bitten sie nicht
UPDATE: Hl. Erzengel Michael bitte für die bedrängte Kirche in unserem Lande
Impuls zum 26. Sonntag im Jahreskreis
Münster, 26. September 2014, zenit.org, Msgr. Dr. Peter von Steinitz
An diesem 26. Sonntag im Jahreskreis erzählt uns der Herr im Evangelium von zwei Brüdern, die sich schwer tun, den Willen ihres Vaters zu tun. Beide werden aufgefordert, im Weinberg des Vaters zu arbeiten. Der eine sagt ja, tut es aber nicht. Der andere dagegen hat auch keine Lust und sagt nein, aber dann tut er es doch.
Der Herr knüpft daran seine Erfahrung, dass eher die Sünder in den Himmel kommen, weil sie es sich dann doch anders überlegen und Busse tun, als die sog. Gerechten, die so tun, als würden sie Gott gehorchen, es aber doch nicht wirklich tun.
Wir könnten den Gedanken weiter spinnen und sagen: wenn ihr Menschen schon nicht dadurch gehorchen wollt, dass ihr für Gott arbeitet, dann gehorcht doch wenigstens dadurch, dass ihr ihn bittet, nach dem Wort Jesu “Bittet, und ihr werdet empfangen!” (Joh 16,24) Das ist dann wenigstens viel weniger anstrengend.
Aber auch dieser Aufforderung des Herrn folgen wir nicht. Warum eigentlich nicht? Am liebsten würden wir uns die Gaben des Herrn gratis ins Haus bringen lassen, ohne etwas dafür zu tun, ja sogar ohne überhaupt darum zu bitten. Das Wort Jesu vom Bitten enthält aber auch den Umkehrschluss: Wenn ihr nicht bittet, werdet ihr auch nicht empfangen. Nicht weil der Herr beleidigt wäre, sondern weil er unsere Freiheit extrem respektiert und uns seine Geschenke nicht aufdrängen will.
Gleiches gilt für die Bitten, die wir an die Engel und Heiligen richten. Als die grossen Persönlichkeiten, die sie sind, helfen sie uns wirklich gern und vor allem effizient. Übrigens nicht weil sie von uns so begeistert sind, sondern weil sie in uns das Bild Christi sehen. Denn sie erleben mit uns so zahlreiche Enttäuschungen, dass sie sich längst von uns abgewandt hätten, würde nicht Gott sie immer wieder dazu anhalten, sich um uns Menschen zu kümmern.
Am Montag betet die Kirche am Fest der hl. Erzengel Michael, Gabriel und Rafael im Tagesgebet: “Gib, dass die Macht des Bösen nicht überhandnimmt, sondern sende deine heiligen Engel, die im Himmel vor dir stehen, in diese Welt, damit sie uns vor allem Unheil schützen!”
Im Augenblick sieht es so aus, als ob die Macht des Bösen extrem überhandnimmt. Der hl. Erzengel Michael, der eine reale Person ist (sein Name bedeutet ‘Wer wie Gott?’), nicht etwa ein Mythos, hat eine ungeheure Kraft. Mit Leichtigkeit, sozusagen mit der linken Hand, könnte er das abgrundtiefe Böse, das sich da in dem neuen Terrorismus der schwarzen Dämonen breitmacht, zunichte machen. Er kann es nicht, weil wir nicht darum bitten. Wie kann er helfen, wenn nicht einmal klar ist, ob wir Hilfe wollen.
Der hl. Erzengel Gabriel, Patron der Familie, könnte ohne weiteres (sein Name ist nämlich ‘Kraft Gottes’) in den Aufruhr um die Lehre der Kirche bzgl. Reinheit, Ehe, Lebensschutz etc. klärend eingreifen. Aber wer bittet ihn darum?
Der hl. Erzengel Rafael ist nicht nur Patron der Jugend (sein Name bedeutet ‘Gott heilt’), sondern aller, die Heilung im weitesten Sinne brauchen, z.B. der Drogen- und Suchtabhängigen, aber auch im Kampf gegen die Seuchen, z.B. Ebola. Er hat von Gott die Macht dazu bekommen. Aber wir fragen nicht danach.
Gott, der ein liebender und unendlich geduldiger Vater ist, gibt uns nicht nur drei oder hundert Helfer und Fürsprecher, sondern viele tausend Engel und Heilige. Wir können unter ihnen sogar wählen.
Unter den Heiligen, die uns ebenso wie die Engel helfen wollen und können, haben wir eine unbeschreibliche Fülle von verschiedenen Seligen und Heiligen. Und im Gegensatz zu den Engeln, kommen immer noch neue dazu.
An diesem Wochenende wird in Madrid der Bischof Alvaro del Portillo selig gesprochen, der Nachfolger des hl. Josefmaria, des Gründers des Opus Dei.
Auch dieser neue Selige ist vom Himmel her, genau wie im Leben auf Erden, voller Liebe und Hilfsbereitschaft.
Machen wir Gebrauch von diesen vielen Angeboten Gottes. Bitten wir, und wir werden empfangen.
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