1. Sonntag der Fastenzeit – Invocabit

Kehrt um, und glaubt an das Evangelium!

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Die Sonntage der Fastenzeit haben sowohl in der ordentlichen wie in der ausserordentlichen Form des Römischen Ritus als auch in der evangelischen Gottesdienstordnung einen eigenen Namen. Der ökumenisch verwendete Name des Sonntags “Invocábit” leitet sich vom Beginn des lateinischen Introitus (Eröffnungsgesang) ab: “Invocábit me, et ergo exáudiam eum …” – “Wenn er mich anruft, dann will ich ihn erhören…”

Evangelium nach Markus 1,12-15

In jener Zeit trieb der Geist Jesus in die Wüste.

Dort blieb Jesus vierzig Tage lang und wurde vom Satan in Versuchung geführt. Er lebte bei den wilden Tieren, und die Engel dienten ihm.

Nachdem man Johannes ins Gefängnis geworfen hatte, ging Jesus wieder nach Galiläa; er verkündete das Evangelium Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um, und glaubt an das Evangelium!

Kommentar zum heutigen Evangelium
Hl. Gregor von Nazianz (330-390), Bischof und Kirchenlehrer
Predigt XL, 10

Die Versuchung nach der Taufe

Wenn du nach deiner Taufe angegriffen wirst vom Verfolger, dem Versucher des Lichts: dann bietet sich dir die Gelegenheit, einen Sieg zu erringen. Er wird dich mit Sicherheit angreifen. Denn getäuscht von dessen menschlicher Erscheinung, legte er sich mit dem Wort, meinem Gott, an, der ihm das ungeschaffene Licht entzog. Scheue den Kampf nicht! Tritt ihm entgegen mit dem Wasser der Taufe, mit dem Heiligen Geist, in dem alle vom Bösen auf dich gerichteten feurigen Geschosse verlöschen…

Wenn er dir die Bedürftigkeit, die dich bedrückt, vorhält – er hat das ja auch bei Jesus getan – wenn er dich daran erinnert, dass du Hunger hast, tu nicht so, als schenktest du seinen Worten keine Beachtung! Bring ihm das bei, was er nicht kennt; konfrontiere ihn mit dem Wort des Lebens, dem wahren Himmelsbrot, das der Welt das Leben schenkt.

Wenn er dir die Eitelkeitsfalle stellt – er benutzte sie gegen Christus, als er ihn auf die Zinnen des Tempels stellte und zu ihm sagte: “Stürz dich hinab”, um ihn dazu zu veranlassen, seine göttliche Natur zur Schau zu stellen – so hüte dich davor, tief zu fallen, weil du dich hast erheben wollen…

Wenn er dich bei deinem Ehrgeiz versucht und dir in einer plötzlichen Schau alle Reiche der Erde zeigt, die seiner Macht unterworfen sind, und verlangt, dass du ihn anbetest: dann zeig ihm deine Verachtung – er ist nichts als ein armer Kerl.

Vertraue auf das göttliche Siegel und sage zu ihm: “Auch ich bin Abbild Gottes; ich bin noch nicht, so wie du, wegen meines Stolzes aus meiner Herrlichkeit herausgefallen. Ich habe mich mit Christus bekleidet; ich bin durch meine Taufe ein zweiter Christus geworden. Es liegt an dir, mich anzubeten.” Ich bin mir sicher, dass er dann verschwindet, von diesen Worten bezwungen und gekränkt. Da diese Worte von einem Menschen kommen, der von Christus erleuchtet ist, empfindet er sie so, als gingen sie von Christus aus, dem höchsten Licht. So viele Wohltaten erweist das Taufwasser denen, die an seine Kraft glauben.

Lesungen

Buch Genesis 9,8-15

Dann sprach Gott zu Noach und seinen Söhnen, die bei ihm waren:
Hiermit schliesse ich meinen Bund mit euch und mit euren Nachkommen und mit allen Lebewesen bei euch, mit den Vögeln, dem Vieh und allen Tieren des Feldes, mit allen Tieren der Erde, die mit euch aus der Arche gekommen sind.

Ich habe meinen Bund mit euch geschlossen: Nie wieder sollen alle Wesen aus Fleisch vom Wasser der Flut ausgerottet werden; nie wieder soll eine Flut kommen und die Erde verderben.

Und Gott sprach: Das ist das Zeichen des Bundes, den ich stifte zwischen mir und euch und den lebendigen Wesen bei euch für alle kommenden Generationen:

Meinen Bogen setze ich in die Wolken; er soll das Bundeszeichen sein zwischen mir und der Erde.
Balle ich Wolken über der Erde zusammen und erscheint der Bogen in den Wolken, dann gedenke ich des Bundes, der besteht zwischen mir und euch und allen Lebewesen, allen Wesen aus Fleisch, und das Wasser wird nie wieder zur Flut werden, die alle Wesen aus Fleisch vernichtet.

Psalm 25(24),4bc-5ab.6-7bc.8-9

Zeige mir, Herr, deine Wege,
lehre mich deine Pfade!
Führe mich in deiner Treue und lehre mich;
denn du bist der Gott meines Heiles.
Auf dich hoffe ich allezeit.

Denk an dein Erbarmen, Herr,
und an die Taten deiner Huld;
denn sie bestehen seit Ewigkeit.
Denk nicht an meine Jugendsünden und meine Frevel!
In deiner Huld denk an mich, Herr, denn du bist gütig.

Gut und gerecht ist der Herr,
darum weist er die Irrenden auf den rechten Weg.
Die Demütigen leitet er nach seinem Recht,
die Gebeugten lehrt er seinen Weg.

Erster Brief des Apostels Petrus 3,18-22

Liebe Brüder!

Christus ist der Sünden wegen ein einziges Mal gestorben, er, der Gerechte, für die Ungerechten, um euch zu Gott hinzuführen; dem Fleisch nach wurde er getötet, dem Geist nach lebendig gemacht.

So ist er auch zu den Geistern gegangen, die im Gefängnis waren, und hat ihnen gepredigt.
Diese waren einst ungehorsam, als Gott in den Tagen Noachs geduldig wartete, während die Arche gebaut wurde; in ihr wurden nur wenige, nämlich acht Menschen, durch das Wasser gerettet.
Dem entspricht die Taufe, die jetzt euch rettet. Sie dient nicht dazu, den Körper von Schmutz zu reinigen, sondern sie ist eine Bitte an Gott um ein reines Gewissen aufgrund der Auferstehung Jesu Christi, der in den Himmel gegangen ist; dort ist er zur Rechten Gottes, und Engel, Gewalten und Mächte sind ihm unterworfen.

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