Seliger Karl Leisner aus dem Bistum Münster

70. Jahrestag der Priesterweihe Karl Leisners im KZ Dachau

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Verfahren zur Heiligsprechung hat begonnen
Karl-Leisner-Jugend

Gedenkfeier und Heilige Messe in Dachau mit Kardinal Marx, Bischof Genn und Erzbischof Simon

München, 11. Dezember 2014

An die einzige Priesterweihe in einem nationalsozialistischen Konzentrationslager überhaupt erinnern am Mittwoch, 17. Dezember, eine Gedenkfeier um 15 Uhr sowie eine Eucharistiefeier um 18 Uhr in Dachau.

Der Selige Karl Leisner aus dem Bistum Münster war 70 Jahre zuvor, am 17. Dezember 1944, durch den ebenfalls im KZ Dachau inhaftierten Bischof von Clermont, Gabriel Piguet, heimlich geweiht worden. An der Gedenkfeier nehmen neben Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising, auch Hippolyte Simon, Erzbischof von Clermont, und Felix Genn, Bischof von Münster und Protektor des Internationalen Karl-Leisner-Kreises, teil.

Die Gedenkfeier beginnt um 15 Uhr mit einem Stundengebet im Karmel Heilig Blut, das direkt an das Gelände der KZ-Gedenkstätte angrenzt. Bei einer anschliessenden Andacht in der Todesangst-Christi-Kapelle der KZ-Gedenkstätte werden auch Texte von Leisner und Piguet gelesen. Eine Kerze mit Leisners Primizspruch wird bei der Andacht entzündet und dann bei einer Statio am Block 26 abgestellt, in dem Leisner vor 70 Jahren zum Priester geweiht wurde und am 26. Dezember 1944 auch seine erste und einzige Heilige Messe feierte. Am Internationalen Mahnmal der KZ-Gedenkstätte wird anschliessend allen Opfern der Nationalsozialisten, die im KZ Dachau inhaftiert waren, gedacht.

Um 18 Uhr beginnt eine Heilige Messe in der Pfarrkirche Heilig Kreuz in Dachau. Kardinal Marx feiert sie gemeinsam mit Bischof Genn und Erzbischof Simon sowie Kardinal Friedrich Wetter, emeritierter Erzbischof von München und Freising, Heinrich Mussinghoff, Bischof von Aachen, und zahlreichen Weihbischöfen und Priestern. Der Chor der Pfarrgemeinde Heilig Kreuz singt die Dachau-Messe von Pater Gregor Schwake OSB, die der Benediktiner im KZ Dachau komponierte und die auch dort uraufgeführt wurde. Kardinal Marx wird bei der Messe den Bischofsstab tragen, den Piguet bei der Weihe Leisners trug. An Gedenkfeier und Gottesdienst nimmt auch eine grosse Pilgergruppe aus dem Erzbistum Clermont teil.

Karl Leisner, geboren am 28. Februar 1915 in Rees am Niederrhein, war bereits Diakon, als er 1939 wegen einer kritischen Äusserung über die Nationalsozialisten verhaftet und 1940 ins KZ Sachsenhausen, dann ins KZ Dachau gebracht wurde. 1942 brach unter den Entbehrungen im KZ Leisners Lungenerkrankung wieder aus, 1944 war er bereits schwer krank. Josefa Mack, eine 20-jährige Schwesternschülerin und Postulantin bei den Armen Schulschwestern, besuchte am 7. Dezember 1944 den damaligen Erzbischof von München und Freising, Kardinal Michael Faulhaber, der ihr die Heiligen Öle und weitere Gegenstände für die Weihe übergab. Über einen inhaftierten Priester, der in einem Laden des KZ Produkte aus dessen Kräutergarten verkaufen musste, brachte Mack die Utensilien in das KZ. Andere Häftlinge hatten in den Handwerksbetrieben, in denen sie arbeiten mussten, Stab, Ring und Mitra für Bischof Piguet hergestellt.

In der Kapelle in Block 26 wurde Leisner am 17. Dezember 1944 schliesslich geweiht, am 26. Dezember 1944 feierte er dort seine Primiz, seine erste Heilige Messe, die seine einzige bleiben sollte. Nach der Befreiung des KZ Dachau wurde Leisner 1945 in das Lungensanatorium der Barmherzigen Schwestern bei Planegg gebracht, wo er am 12. August 1945 starb. Papst Johannes Paul II. sprach ihn am 23. Juni 1996 in Berlin selig. (gob)

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