2. Adventssonntag “Tut Busse”

“Bereitet dem Herrn den Weg”

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Kommentar zum heutigen Evangelium
Hl. Franz von Sales (1567-1622), Bischof von Genf und Kirchenlehrer
Predigt zum vierten Adventssonntag

“Bereitet dem Herrn den Weg”

Da unser göttlicher Retter nahe ist, was müssen wir also tun, um uns auf sein Kommen vorzubereiten?

Der hl. Johannes der Täufer lehrt es uns: “Tut Busse”, so sagt er, “tragt diese Berge von Stolz ab und füllt diese Schluchten von Lauheit und Kleinmut auf, denn das Heil ist nahe”. Diese Schluchten sind nichts anderes als Bangigkeit, die uns den Mut verlieren lässt, wenn sie zu gross wird. Das Starren auf grosse begangene Fehler bringt Verunsicherung und Ängstlichkeit mit sich, die uns niedergeschlagen machen. Das sind die Schluchten, die mit Vertrauen und Hoffnung aufgefüllt werden müssen für die Ankunft unseres Herrn.

“Die Berge und Hügel sollen sich senken”: Was sind sie anderes als Überheblichkeit, Stolz und Hochschätzung der eigenen Person, was ein grosses Hindernis für das Kommen unseres Herrn darstellt. Er demütigt und erniedrigt nämlich die Hochmütigen, dringt vor bis auf den Grund des Herzens und legt den Stolz frei, der sich dort verbirgt: “Was krumm ist, soll gerade werden, was uneben ist, soll zum ebenen Weg werden.” Es ist, als würde er sagen: “Korrigiert alle eure verbogenen Absichten, tut Busse und nehmt euch nur das vor, was Gott gefällt. Das muss das Ziel sein, das wir alle anzusteuern haben. Ebnet die Wege, tötet ab eure Leidenschaften, Vorlieben und Abneigungen, damit ihr eure Launen in den Griff bekommt. Wie erstrebenswert sind doch Gelassenheit und Ausgeglichenheit!

Wir müssen in Stetigkeit dafür arbeiten. Denn wir sind über alle Massen launisch und unbeständig. Da gibt es Leute, die im Moment gut gelaunt sind und angenehme und anregende Gespräche führen, im nächsten Augenblick aber Verdruss und Unruhe verbreiten. Alles in allem: Was krumm ist und holprig, soll für die Ankunft des Herrn begradigt und geebnet werden.

Lesungen

Buch Jesaja 40,1-5.9-11

Tröstet, tröstet mein Volk, spricht euer Gott.
Redet Jerusalem zu Herzen und verkündet der Stadt, dass ihr Frondienst zu Ende geht, dass ihre Schuld beglichen ist; denn sie hat die volle Strafe erlitten von der Hand des Herrn für all ihre Sünden.
Eine Stimme ruft: Bahnt für den Herrn einen Weg durch die Wüste! Baut in der Steppe eine ebene Strasse für unseren Gott!
Jedes Tal soll sich heben, jeder Berg und Hügel sich senken. Was krumm ist, soll gerade werden, und was hüglig ist, werde eben.

Dann offenbart sich die Herrlichkeit des Herrn, alle Sterblichen werden sie sehen. Ja, der Mund des Herrn hat gesprochen.
Steig auf einen hohen Berg, Zion, du Botin der Freude! Erheb deine Stimme mit Macht, Jerusalem, du Botin der Freude! Erheb deine Stimme, fürchte dich nicht! Sag den Städten in Juda: Seht, da ist euer Gott.
Seht, Gott der Herr, kommt mit Macht, er herrscht mit starkem Arm. Seht, er bringt seinen Siegespreis mit: Alle, die er gewonnen hat, gehen vor ihm her.
Wie ein Hirt führt er seine Herde zur Weide, er sammelt sie mit starker Hand. Die Lämmer trägt er auf dem Arm, die Mutterschafe führt er behutsam.

Psalm 85(84),9ab-10.11-12.13-14

Ich will hören, was Gott redet:
Frieden verkündet der Herr seinem Volk
und seinen Frommen, den Menschen mit redlichem Herzen.
Sein Heil ist denen nahe, die ihn fürchten.
Seine Herrlichkeit wohne in unserm Land.

Es begegnen einander Huld und Treue;
Gerechtigkeit und Friede küssen sich.
Treue sprosst aus der Erde hervor;
Gerechtigkeit blickt vom Himmel hernieder.

Auch spendet der Herr dann Segen,
und unser Land gibt seinen Ertrag.
Gerechtigkeit geht vor ihm her,
und Heil folgt der Spur seiner Schritte.

Zweiter Brief des Apostels Petrus 3,8-14

Das eine, liebe Brüder, dürft ihr nicht übersehen: dass beim Herrn ein Tag wie tausend Jahre und tausend Jahre wie ein Tag sind.

Der Herr zögert nicht mit der Erfüllung der Verheissung, wie einige meinen, die von Verzögerung reden; er ist nur geduldig mit euch, weil er nicht will, dass jemand zugrunde geht, sondern dass alle sich bekehren.

Der Tag des Herrn wird aber kommen wie ein Dieb. Dann wird der Himmel prasselnd vergehen, die Elemente werden verbrannt und aufgelöst, die Erde und alles, was auf ihr ist, werden nicht mehr gefunden.
Wenn sich das alles in dieser Weise auflöst: wie heilig und fromm müsst ihr dann leben,
den Tag Gottes erwarten und seine Ankunft beschleunigen! An jenem Tag wird sich der Himmel im Feuer auflösen, und die Elemente werden im Brand zerschmelzen.

Dann erwarten wir, seiner Verheissung gemäss, einen neuen Himmel und eine neue Erde, in denen die Gerechtigkeit wohnt.

Weil ihr das erwartet, liebe Brüder, bemüht euch darum, von ihm ohne Makel und Fehler und in Frieden angetroffen zu werden.

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