27.Sonntag im Jahreskreis

Evangelium nach Matthäus 21,33-42.44.43

Einfacher und demütiger Arbeiter im Weinberg des HerrnEinfacher und demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn
Tagesheilige:  Schwester Faustina Kowalska
Biographie: Vatikan

In jener Zeit sprach Jesus zu den Hohenpriestern und den Ältesten des Volkes :

Hört noch ein anderes Gleichnis: Es war ein Gutsbesitzer, der legte einen Weinberg an, zog ringsherum einen Zaun, hob eine Kelter aus und baute einen Turm. Dann verpachtete er den Weinberg an Winzer und reiste in ein anderes Land.

Als nun die Erntezeit kam, schickte er seine Knechte zu den Winzern, um seinen Anteil an den Früchten holen zu lassen.
Die Winzer aber packten seine Knechte; den einen prügelten sie, den andern brachten sie um, einen dritten steinigten sie.
Darauf schickte er andere Knechte, mehr als das erstemal; mit ihnen machten sie es genauso.
Zuletzt sandte er seinen Sohn zu ihnen; denn er dachte: Vor meinem Sohn werden sie Achtung haben.
Als die Winzer den Sohn sahen, sagten sie zueinander: Das ist der Erbe. Auf, wir wollen ihn töten, damit wir seinen Besitz erben.
Und sie packten ihn, warfen ihn aus dem Weinberg hinaus und brachten ihn um.

Wenn nun der Besitzer des Weinbergs kommt: Was wird er mit solchen Winzern tun?

Sie sagten zu ihm: Er wird diesen bösen Menschen ein böses Ende bereiten und den Weinberg an andere Winzer verpachten, die ihm die Früchte abliefern, wenn es Zeit dafür ist.

Und Jesus sagte zu ihnen: Habt ihr nie in der Schrift gelesen: Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, er ist zum Eckstein geworden; das hat der Herr vollbracht, vor unseren Augen geschah dieses Wunder?
Und wer auf diesen Stein fällt, der wird zerschellen; auf wen der Stein aber fällt, den wird er zermalmen.

Darum sage ich euch: Das Reich Gottes wird euch weggenommen und einem Volk gegeben werden, das die erwarteten Früchte bringt.

Kommentar zum heutigen Evangelium
Hl. Johannes Chrysostomos (ca. 345 – 407), Priester in Antiochia und später Bischof von Konstantinopel, Kirchenlehrer
11. Homilie zum 2. Korintherbrief, 2-3

“Das hat der Herr vollbracht, vor unseren Augen geschah dieses Wunder”

“Christus hat uns den Dienst der Versöhnung aufgetragen” (vgl. 2Kor 5,18). Der heilige Paulus hebt damit die Grösse der Apostel hervor, indem er uns zeigt, welcher Dienst ihnen anvertraut wurde, während er uns zugleich offenbart, mit welcher Liebe Gott uns geliebt hat. Nachdem die Menschen es zurückgewiesen hatten, den anzuhören, der zu ihnen gesandt worden war, hat Gott nicht seinen Zorn über sie ausgegossen, hat er sie nicht zurückgewiesen. Er hört nicht auf, sie selber und durch die Apostel zu rufen. Wer aber wäre nicht hingerissen von einer solchen Besorgtheit?

Sie haben den Sohn umgebracht, der gekommen ist, um sie zu versöhnen, er, der einzige Sohn – er, der eines Wesens mit dem Vater ist. Der Vater hat sich nicht von den Mördern abgewandt, er hat nicht gesagt: “Ich habe ihnen meinen Sohn gesandt. Und sie haben nicht nur nicht auf ihn gehört, sondern ihn sogar umgebracht und gekreuzigt. Nunmehr ist es recht und billig, dass ich sie verlasse.” Genau das Gegenteil hat er getan, und nachdem Christus die Erde verlassen hatte, wurde uns, seinen Dienern, aufgetragen, an seine Stelle zu treten. “Er hat uns den Dienst der Versöhnung aufgetragen, denn Gott war es, der in Christus die Welt mit sich versöhnt hat, indem er den Menschen ihre Verfehlungen nicht anrechnete” (vgl. 2Kor 5,19).

Was für eine Liebe ist das, die jedes Wort übersteigt und jeden Verstand! Wer war es, der beschimpft wurde? Er selbst, Gott. Und wer ist den ersten Schritt hin zur Versöhnung gegangen? Er ist es… Wenn Gott von uns Rechenschaft fordern wollte, wären wir wahrhaftig verloren, denn “alle sind gestorben” (2Kor 5,14). Trotz der grossen Zahl unserer Sünden hat er uns nicht seine Vergeltung zukommen lassen, sondern hat sich vielmehr mit uns versöhnt. Er gab sich nicht nur nicht damit zufrieden, unsere Schuld zu tilgen, sondern hat sie sogar für nichts gehalten. Deshalb müssen wir unseren Feinden ebenfalls vergeben, wenn wir selbst diese grosszügige Vergebung erhalten wollen, denn: “Er hat uns den Dienst der Versöhnung aufgetragen”.

Lesungen

Buch Jesaja 5,1-7

Ich will ein Lied singen von meinem geliebten Freund, ein Lied vom Weinberg meines Liebsten. Mein Freund hatte einen Weinberg auf einer fruchtbaren Höhe.
Er grub ihn um und entfernte die Steine und bepflanzte ihn mit den edelsten Reben. Er baute mitten darin einen Turm und hieb eine Kelter darin aus. Dann hoffte er, dass der Weinberg süsse Trauben brächte, doch er brachte nur saure Beeren.
Nun sprecht das Urteil, Jerusalems Bürger und ihr Männer von Juda, im Streit zwischen mir und dem Weinberg!
Was konnte ich noch für meinen Weinberg tun, das ich nicht für ihn tat? Warum hoffte ich denn auf süsse Trauben? Warum brachte er nur saure Beeren?
Jetzt aber will ich euch kundtun, was ich mit meinem Weinberg mache: Ich entferne seine schützende Hecke; so wird er zur Weide. Seine Mauer reisse ich ein; dann wird er zertrampelt.
Zu Ödland will ich ihn machen. Man soll seine Reben nicht schneiden und soll ihn nicht hacken; Dornen und Disteln werden dort wuchern. Ich verbiete den Wolken, ihm Regen zu spenden.
Ja, der Weinberg des Herrn der Heere ist das Haus Israel, und die Männer von Juda sind die Reben, die er zu seiner Freude gepflanzt hat. Er hoffte auf Rechtsspruch – doch siehe da: Rechtsbruch, und auf Gerechtigkeit – doch siehe da: Der Rechtlose schreit.

Psalm 80(79),9.12.13-14.15-16.19-20.

Du hobst in Ägypten einen Weinstock aus,
du hast Völker vertrieben, ihn aber eingepflanzt.
Seine Ranken trieb er bis hin zum Meer
und seine Schösslinge bis zum Eufrat.

Warum rissest du seine Mauern ein?
Alle, die des Weges kommen, plündern ihn aus.
Der Eber aus dem Wald wühlt ihn um,
die Tiere des Feldes fressen ihn ab.

Gott der Heerscharen, wende dich uns wieder zu!
Blick vom Himmel herab, und sieh auf uns!
Sorge für diesen Weinstock
und für den Garten, den deine Rechte gepflanzt hat.

Erhalt uns am Leben!
Dann wollen wir deinen Namen anrufen und nicht von dir weichen.
Herr, Gott der Heerscharen, richte uns wieder auf!
Lass dein Angesicht leuchten, dann ist uns geholfen.

Brief des Apostels Paulus an die Philipper 4,6-9.

Brüder! Sorgt euch um nichts, sondern bringt in jeder Lage betend und flehend eure Bitten mit Dank vor Gott!

Und der Friede Gottes, der alles Verstehen übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken in der Gemeinschaft mit Christus Jesus bewahren.
Schliesslich, Brüder: Was immer wahrhaft, edel, recht, was lauter, liebenswert, ansprechend ist, was Tugend heisst und lobenswert ist, darauf seid bedacht!
Was ihr gelernt und angenommen, gehört und an mir gesehen habt, das tut!

Und der Gott des Friedens wird mit euch sein.

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