Kirchenimage in Deutschland ziemlich angekratzt

DBK-Pressesprecher: Kirchenimage in Deutschland ziemlich angekratzt

Quelle

ZDF-Programmdirektor Norbert Himmler bei kirchlichem Medienempfang: Das Interesse an Themen rund um die Institution Kirche halte sich in Grenzen. Hier müssten die Kirche und die Gläubigen selbst gegensteuern.

Wiesbaden, kath.net/KNA, 09. Juli 2014

Mit einer kontroversen Debatte über das Verhältnis von Kirche und Medien nach dem Skandal um den zurückgetretenen Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst haben die Bistümer Mainz und Limburg am Dienstagabend in Wiesbaden ihren diesjährigen Medienempfang bestritten. Kardinal Karl Lehmann rief die Kirche dazu auf, in der Öffentlichkeit durch Argumente und Glaubwürdigkeit zu überzeugen.

Ausdrücklich dankte der Mainzer Bischof dem von Papst Franziskus nach dem Rücktritt von Tebartz-van Elst als Leiter des Bistums Limburg eingesetzten Weihbischof Grothe für Offenheit und Ehrlichkeit. Mit Grothe habe man einen Mann gefunden, der “den Karren wieder aus dem Dreck ziehen” könne.

Grothe seinerseits hatte in seiner Begrüssung der rund 150 Gäste des Empfangs betont, die Kirche brauche die Beobachtung durch die Medien. Er unterstrich, der Kirche wie den Medien gehe es um ein menschenwürdiges Leben. Wo dieser Auftrag verfehlt werde, brauche es Korrekturen auf der einen wie auf der anderen Seite.

In einem “Impuls” zum Auftakt des Empfangs äusserte ZDF-Programmdirektor Norbert Himmler, das Interesse an Themen rund um die Institution Kirche halte sich in Grenzen. Hier müssten die Kirche und die Gläubigen selbst gegensteuern. Die Kirche brauche die Medien dringender denn je, so Himmler. Dem Papst bescheinigte er, die Bedürfnisse einer vernetzt kommunizierenden Welt erkannt zu haben. Durch starke Zeichenhandlungen mache Franziskus verständlich, wie er sein neues Amt verstehe, nämlich dienend, menschlich und dialogisch.

In einer vom früheren Chefredakteur der “Süddeutschen Zeitung”, Hans Werner Kilz, moderierten Diskussionsrunde räumte der Pressesprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp, ein, das Image der Kirche in Deutschland sei ziemlich angekratzt. Er bescheinigte ihr zugleich, sie habe schon vor dem Fall Tebartz-van Elst gelernt, sich der Wahrheit zu stellen.

Der Ressortleiter der “Rhein-Main-Zeitung” der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung”, Peter Lückemeier, sagte, die Angst vor Medien sei nirgendwo so weit verbreitet wie bei Gewerkschaften und Kirche. Mit Blick auf die Berichterstattung in Sachen Tebartz-van Elst sagte der Chefredakteur des Hessischen Rundfunks (HR), Alois Theisen, es habe Auswüchse gegeben. Es gebe aber keinen Sittenverfall in den Medien.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

Die drei Säulen der röm. kath. Kirche

monstranz maria papst-franziskus

Archiv

Empfehlung

Ausgewählte Artikel

  • Glaube und Leben

    Verlag EheFamilieBuch jetzt im Internet Christliche Familie/Quelle Verlag Ehefamilienbuch Stärker als eine Fussballmannschaft Ja, er […]

  • Mit Maria ins Neue Jahr

    Wie keine andere Gestalt greift Maria besonders an ihrem Fest zum Jahresanfang “Freude und Hoffnung, […]

  • Katechesenreihe zum Vaterunser – Generalaudienz

    Papst Franziskus – Generalaudienz, Petersplatz, Mittwoch, 5. Dezember 2018 Quelle/Video Speaker: Liebe Brüder und Schwestern, […]

  • D: „Partizipation beim Synodalen Weg nicht gewollt“

    „Welche Macht lässt bestimmte Mächtige über Macht diskutieren?“ Quelle Kardinal Woelki kritisiert Synodalversammlung: “Quasi protestantisches […]

  • Urbi et Orbi

    Urbi et Orbi: Wie erhalte ich durch diesen Segen einen vollkommenen Ablass? Quelle Urbi et […]