Syrien
Syrien: Islamische Extremisten kreuzigen ihre Gegner
Die Brutalität nimmt zu – Papst Franziskus zeigte sich erschüttert. Er habe geweint, als er von der Kreuzigung erfahren habe, sagte er in einem Gottesdienst.
Damaskus, kath.net/idea, 14. Mai 2014
Im syrischen Bürgerkrieg greifen radikal-islamische Rebellen zu immer brutaleren Mitteln. Sie bringen ihre Gegner auch durch Kreuzigungen um. Die Extremistengruppe “Islamischer Staat im Iran und Syrien” (ISIS) tötete Anfang Mai sieben Männer, die eine Granate auf ihre Kämpfer geworfen hatten. Zwei Täter wurden in Raqqa gekreuzigt und zur Schau gestellt. Papst Franziskus zeigte sich erschüttert. Er habe geweint, als er von der Kreuzigung erfahren habe, sagte er in einem Gottesdienst.
Bereits im Januar hatte ISIS zehn Männer geköpft und die Häupter öffentlich ausgestellt. Sogar das Terrornetzwerk El Kaida distanzierte sich von den Aktionen. Die US-Kommission für Internationale Religionsfreiheit hat das Aussenministerium in Washington aufgefordert, Syrien auf die Liste “besonders besorgniserregender Staaten” zu setzen. In dem Land werde die Religionsfreiheit auf das Schlimmste verletzt, hiess es.
Muslime zollen Christen Respekt
Der Sprecher der Hilfsaktion Märtyrerkirche in den USA, Todd Nettleton (Bartlesville/Bundesstaat Oklahoma), berichtet, dass sich der Bürgerkrieg seit März stetig verschlimmere. Gleichzeitig zollten immer mehr gemässigte Muslime den Christen Respekt, die besonders unter Verfolgung zu leiden haben. Früher seien sie als “Ungläubige“ abqualifiziert worden; heute bezeichne man sie vielfach hochachtungsvoll als “die Bibelmenschen”. Durch ihr Zeugnis aufopferungsvoller Liebe seien Hunderte, wenn nicht Tausende Muslime zum Glauben an Jesus Christus gekommen.
Im über drei Jahre währenden Bürgerkrieg sind schätzungsweise über 150.000 Menschen ums Leben gekommen; mehr als drei Millionen Syrer befinden sich auf der Flucht. Die religiösen Minderheiten, darunter die Christen, werden zwischen den Fronten aufgerieben. Von den 21 Millionen Einwohnern Syriens waren vor dem Bürgerkrieg 90 Prozent Muslime und 6,3 Prozent Christen, davon jeweils drei Prozent Katholiken und Orthodoxe plus kleine Gruppen von Protestanten. Die übrige Bevölkerung bestand aus Nichtreligiösen oder Anhängern anderer Religionen.
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