Palmsonntag: Kreuzstab und Palmblätter
Palmzweige und Kreuzstab für den Papst aus Sanremo
Aus Sanremo kommen an diesem Palmsonntag nicht nur die Palmzweige auf dem Petersplatz, sondern erstmals auch ein neuer Kreuzstab für den Papst. Häftlinge des Gefängnisses der norditalienischen Küstenstadt fertigten den päpstlichen Hirtenstab aus Olivenholz und verzierten ihm mit dem Wappen von Franziskus.
3.000 kunstvolle und handgeflochtene Palmzweige, die”parmureli”, stellen die ligurischen Städte Sanremo und Bordighera zur Verfügung. Der längste ist zwei Meter hoch und wird Papst Franziskus überreicht.
Olivenbäume, Olivenzweige und prachtvoller Blumenschmuck aus Rosen, Hortensien, Callas, Orchideen und Levkojen für den vatikanischen Obelisken und den ganzen Petersplatz werden von der Region Apulien zur Verfügung gestellt. In diesem Blumenkreis wird Papst Franziskus weitere 200.000 Olivenzweige für Kardinäle und Gläubige am Petersplatz segnen.
Die “parmureli” für die Papstmesse am Palmsonntag stammen seit bald 450 Jahren jedes Mal aus Sanremo. Dies geht der Legende nach auf ein päpstliches Privileg zurück, das Sixtus V. im Jahr 1586 erteilte. In jenem Jahr liess der Papst den Obelisken in der Mitte des Petersplatzes aufstellen. Für die schwierige Operation – die altägyptische Steinnadel ist 26 Meter hoch und wiegt 350 Tonnen – hatte Sixtus komplettes Stillschweigen auf dem Petersplatz angeordnet, um die Konzentration der hunderten beteiligten Arbeiter nicht zu stören. Auf dem Platz war ein Marine-Kapitän namens Benedetto Bresca aus Sanremo anwesend. Das päpstliche Schweigegebot missachtend, rief er laut: “Wasser auf die Seile!”, als diese wegen der Anspannung zu reissen drohten. Der Rat wurde eilig ausgeführt, der Obelisk gerettet und wie geplant aufgestellt. Papst Sixtus erteilte Benedetto Bresca und seinen Nachkommen daraufhin das Privileg, jährlich auf dem Petersplatz “parmureli” zu verkaufen. Die heutzutage gelieferten Palmzweige sind allerdings Geschenke der Stadt Sanremo.
rv 12.4.2014 no
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