7. Sonntag im Jahreskreis

Evangelium nach Matthäus 5,38-48

Hl. Franziskus von AssisiQuelle

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Auge für Auge und Zahn für Zahn.
Ich aber sage euch: Leistet dem, der euch etwas Böses antut, keinen Widerstand, sondern wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die andere hin.
Und wenn dich einer vor Gericht bringen will, um dir das Hemd wegzunehmen, dann lass ihm auch den Mantel.
Und wenn dich einer zwingen will, eine Meile mit ihm zu gehen, dann geh zwei mit ihm.

Wer dich bittet, dem gib, und wer von dir borgen will, den weise nicht ab.

Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen.
Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen,
damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel werdet; denn er lässt seine Sonne aufgehen über Bösen und Guten, und er lässt regnen über Gerechte und Ungerechte.

Wenn ihr nämlich nur die liebt, die euch lieben, welchen Lohn könnt ihr dafür erwarten? Tun das nicht auch die Zöllner?
Und wenn ihr nur eure Brüder grüsst, was tut ihr damit Besonderes? Tun das nicht auch die Heiden?

Ihr sollt also vollkommen sein, wie es auch euer himmlischer Vater ist.

Kommentar zum heutigen Evangelium

Hl. Franziskus von Assisi (1182 – 1226), Gründer der Minderbrüder
Ermahnungen, 9-10

“Ich aber sage euch: leistet dem, der euch etwas Böses antut, keine Widerstand”

Der Herr sagt: “Liebt einander”. Seinen Feind wirklich lieben, heisst zuerst einmal, sich nicht von dem Unrecht vereinnahmen zu lassen, das einem selber widerfährt. Es heisst, die Sünde des Anderen schmerzlich als eine Beleidigung des liebenden Gottes zu empfinden und diesem Gott durch das eigene Tun zu beweisen, dass er immer noch geliebt ist.

“Habe ich gesündigt? Der Teufel ist schuld daran. War ich ungerecht? Der Andere ist schuld!” Viele Christen nehmen diese Haltung ein. Man darf aber nicht einem anderen Menschen die Schuld zuweisen. Jeder hat den Feind in seiner Hand. Der Feind ist der Egoismus, der uns in Sünde fallen lässt. Es ist also der Diener (Gottes) gut beraten, der den Feind, wenn er ihm in die Hände fällt, immer an die Kette legt und sich weise gegen ihn wappnet. Solange er sich so verhält, kann ihm kein Feind, mag er sichtbar oder unsichtbar sein, etwas anhaben.

Lesungen

Buch Levitikus 19,1-2.17-18

Der Herr sprach zu Mose:
Rede zur ganzen Gemeinde der Israeliten, und sag zu ihnen: Seid heilig, denn ich, der Herr, euer Gott, bin heilig.
Du sollst in deinem Herzen keinen Hass gegen deinen Bruder tragen. Weise deinen Stammesgenossen zurecht, so wirst du seinetwegen keine Schuld auf dich laden.
An den Kindern deines Volkes sollst du dich nicht rächen und ihnen nichts nachtragen. Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Ich bin der Herr.

Psalm 103(102),1-2.3-4.8.10.12-13

Lobe den Herrn, meine Seele,
und alles in mir seinen heiligen Namen!
Lobe den Herrn, meine Seele,
und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat:

der dir all deine Schuld vergibt
und all deine Gebrechen heilt,
der dein Leben vor dem Untergang rettet
und dich mit Huld und Erbarmen krönt,

Der Herr ist barmherzig und gnädig,
langmütig und reich an Güte.
Er handelt an uns nicht nach unsern Sünden
und vergilt uns nicht nach unsrer Schuld.

So weit der Aufgang entfernt ist vom Untergang,
so weit entfernt er die Schuld von uns.
Wie ein Vater sich seiner Kinder erbarmt,
so erbarmt sich der Herr über alle, die ihn fürchten.

Erster Brief des Apostels Paulus an die Korinther 3,16-23

Brüder!

Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt?
Wer den Tempel Gottes verdirbt, den wird Gott verderben. Denn Gottes Tempel ist heilig, und der seid ihr.
Keiner täusche sich selbst. Wenn einer unter euch meint, er sei weise in dieser Welt, dann werde er töricht, um weise zu werden.
Denn die Weisheit dieser Welt ist Torheit vor Gott. In der Schrift steht nämlich: Er fängt die Weisen in ihrer eigenen List.

Und an einer anderen Stelle: Der Herr kennt die Gedanken der Weisen; er weiss, sie sind nichtig.
Daher soll sich niemand eines Menschen rühmen. Denn alles gehört euch;
Paulus, Apollos, Kephas, Welt, Leben, Tod, Gegenwart und Zukunft: alles gehört euch;
ihr aber gehört Christus, und Christus gehört Gott.

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