Sacharow-Preisträgerin zeigt Weg kirchlicher Schulen
Vatikan
Quelle
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Neues Vatikan-Dokument ruft katholische Schulen auf, sich einer interkulturellen Sicht der Gesellschaft zu verpflichten – Kardinal Grocholewski verweist bei Präsentation auf Malala Yousafzai.
Vatikanstadt, kath.net/ KAP, 22. Dezember 2013
In einem neuen Vatikan-Dokument werden die katholischen Schulen aufgerufen, sich einer interkulturellen Sicht der Gesellschaft und einem von Dialog bestimmten Zusammenleben mit Migranten zu verpflichten.
Das Dokument mit dem Titel “Erziehung zum interkulturellen Dialog in der katholischen Schule – Zusammen leben für eine Zivilisation der Liebe” wurde am Donnerstag vom Präfekten der Bildungskongregation, Kardinal Zenon Grocholewski, im Vatikan präsentiert.
Grocholewski erinnerte, dass laut UNICEF 70 Millionen Kinder keine Schulbildung erhalten. Er erwähnte das Beispiel der diesjährigen Sacharow-Preisträgerin, der 16-jährigen Pakistanerin Malala Yousafzai. Sie hatte im November in Strassburg den diesjährigen Sacharow-Preis für geistige Freiheit des EU-Parlaments entgegengenommen. Malala hatte ihren Kampf für Schulbildung teuer bezahlt. Im Swat-Tal Pakistans, wo die radikalislamischen Taliban Mädchen den Schulbesuch verwehren, überlebte sie im Oktober 2012 einen Mordanschlag. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Birmingham in Grossbritannien. Dort geht sie zur Schule.
Malala zeige, dass “ein Kind, ein Lehrer, ein Buch und ein Stift die Welt verändern können”, zitierte Grocholewski die Worte des Mädchens. Ihre Botschaft habe auch für die kirchlichen Schulen grosse Relevanz.
Der Kardinal betonte, dass die Migration auch katholische Bildungseinrichtungen vor wachsende Herausforderungen stelle. Die Schulen müssten hier der gesellschaftlichen Entwicklung voraus sein.
Mehr katholische Schulen
Grocholewski berichtete, dass der Bildungssektor der Kirche weiter wachse. Zwischen 2008 und 2011 seien mehr als 6.000 neue katholische Schulen hinzugekommen, und die Zahl der Schüler sei um rund 3 Millionen auf rund 57,7 Millionen gestiegen. Die grössten Zuwächse gebe es in Afrika, Asien und Ozeanien. Dies unterstreiche die Verantwortung der Kirche für interkulturelle und interreligiöse Bildung.
Erziehung zu Toleranz und Dialog bedeute allerdings nicht, dass die katholische Kirche ihre eigene Identität unterdrücken und schwächen solle, sagte der Kardinal. “Im Gegenteil, wir müssen sie stärken.” Auch in der Bildung dürfe die Kirche die Ausbreitung einer “Zivilisation der Liebe”, wie sie sich vom Evangelium her zeige, nicht aus dem Blick verlieren.
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