Kritik an der Bischofswahl in Salzburg
Wir sind Kirche kritisiert die Vorgänge rund um die Bischofswahl in Salzburg
Quelle
18.11.2013, Hans Peter Hurka
Franz Lackner Der Dreiervorschlag, den Rom – wie kolportiert wurde – dem Domkapitel in Salzburg zur Bischofswahl präsentierte, ist ein Skandal, denn in Wirklichkeit kam für das Domkapitel nur ein einziger Kandidat in Frage. Der Vorschlag war einseitig und schränkte die Wahl dadurch deutlich ein.
Es stellt sich die Frage, wie kommt es zu dem in den Medien kolportierten Wahlvorschlag? Grundlage dafür sollten gemäss dem Kirchenrecht die Vorschläge des Nuntius und anderer Bischöfe nach Rom sein. Entweder die nach Rom gemeldeten Kandidaten waren bereits einseitig vorgesiebt oder aber, die Prozedur in Österreich ist blosse Farce.
Mit Geheimniskrämerei bei der Bischofs-Kandidatensuche oder einseitigen Personalbegünstigungen wird der Diözese kein guter Dienst erwiesen. Für Machtspiele und geheime Auswahlprozesse – noch dazu mit den kolportierten Ergebnissen – sind die Nuntiaturen entbehrlich.
Das Recht des Domkapitels, aus einem römischen Dreiervorschlag den Erzbischof zu wählen, wurde ad absurdum geführt. Vorschläge, auch die von Erzbischof Alois Kothgasser wurden offensichtlich nicht ernstgenommen. In diesen Befragungen der Gremien und Einzelpersonen waren Namen genannt worden, die von vorneherein mit dem Vertrauen ausgestattet gewesen wären, dem Kirchenvolk von Salzburg voranzugehen und die Aufgabe eines Erzbischofs gut zu erfüllen.
Mit dem von Rom übermittelten Wahlvorschlag wurde einer der eher seltenen demokratischen Prozesse in unserer Kirche unmöglich gemacht.
Das wird den demokratisch eingestellten Menschen in Österreich nicht gerecht. Alle KirchenbürgerInnen sind auch StaatsbürgerInnen, die demokratische Vorgänge gewöhnt sind und in der Kirche ebenfalls mehr Mitbestimmung der Basis einfordern.
An diesem Beispiel zeigt sich, wie dringend im Auswahlprozess der Bischöfe Transparenz und Mit-Beteiligung der Gläubigen erforderlich ist.
Aus Liebe zur Kirche und in Sorge um sie fordert daher Wir-sind-Kirche-Österreich die Abschaffung der Nuntiaturen und neuerlich die Einrichtung von Wahlmodi für die Diözesen.
Der Vorstand von Wir sind Kirche
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