Kardinal Tauran räumt mit einer Legende auf

Benedikt XVI. und der interreligiöse Dialog

Päpstlicher Rat für den interreligiösen Dialog 
Österreichische St.Georgs-Gemeinde, Istanbul

Rom, 13. November 2013, zenit.org, Maike Sternberg-Schmitz

Gestern Morgen wurde im Pressesaal des Vatikans das neue Buch von Kardinal Jean-Louis Tauran, Präsident des Päpstlichen Rates für den interreligiösen Dialog, und Pater Miguel Ángel Ayuso Guixot, Sekretär desselbigen Rates, vorgestellt. Das Buch mit dem Titel “Il Dialogo Interreligioso nell’insegnamento ufficiale della Chiesa Cattolica”, “Der interreligiöse Dialog in der offiziellen Lehre der katholischen Kirche”, erscheint in der dritten Auflage und wurde von seinem ersten Erscheinungstermin 1963 bis heute immer wieder aktualisiert.

Es enthält Texte und Dokumente vom Zweiten Vatikanischen Konzil an bis zum Pontifikat Benedikt XVI. und umfasst 2.100 Seiten mit Konzilstexten, Enzykliken, apostolische Ermahnungen und Diskurse von fünf Päpsten, ebenso wie Dokumente der Kongregationen und der römischen Kurie zum interreligiösen Dialog. In der aktualisierten Ausgabe legte Kardinal Jean-Louis Tauran besonderen Wert darauf, das Neue der Texte Benedikt XVI. darzulegen und räumt mit der Legende auf, Benedikt XVI. sei nicht am interreligiösen Dialog interessiert gewesen. Er sagte:

“In sieben Jahren Pontifikat, kann man 188 Beiträge von Benedikt XVI. zum interreligiösen Dialog zählen, im Verhältnis zu 591 von Johannes Paul II. in etwas mehr als einem viertel Jahrhundert. Die Aufmerksamkeit gegenüber dem Thema war immer konstant, sogar steigend, in einem wie dem anderen Pontifikat. Benedikt XVI. hat den ‘Dialog der Barmherzigkeit in der Wahrheit’ vorgeschlagen.”

Nach der Konferenz in Regenburg seien grosse Fortschritte im Dialog mit der arabischen Welt gemacht worden.

“Die 38 an den Papst gerichteten, muslimischen Beiträge, die zu 138 geworden sind, in einem Dokument, mit dem Titel ‘A common word between us and you’ zusammengefasst, verdeutlichen die Prinzipien des Islam und wünschen ein gegenseitiges Verständnis und eine auf der Liebe Gottes und des Nächsten basierende Beziehung zwischen Islam und Christentum nach der Lehre Jesu. Das Ergebnis dieser lobenswerten Initiative war die Schaffung eines islamisch-christlichen Forums, das noch heute existiert.”

Bezüglich der Glaubensfreiheit habe Benedikt XVI. keine Gelegenheit ausgelassen zu betonen, es handle sich um ein “heiliges und unveräusserliches Gesetz”.

“Benedikt XVI. hat im Prozess der weltweiten Globalisierung, der immer noch fortdauert, die günstige Gelegenheit erkannt, Beziehungen universeller Brüderlichkeit zwischen den Menschen zu schaffen.”

Bezüglich des noch zu gehenden Weges des Dialoges der Glaubensgemeinschaften sagte Pater Miguel Ayuso, der Weg sei noch immer lang, aber mit Papst Franziskus gehe er mit dem ‘Dialog der Freundschaft’ weiter.

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