Gott erinnert sich!

Nie vergisst er eines seiner Geschöpfe

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Franziskus: Gott wartet immer, wachsam und liebevoll, dass im Herzen des Kindes das Verlangen, nach Hause zurückzukehren, neu entsteht. Von Armin Schwibach

Rom, kath.net/as, 3. November 2013

In seiner Ansprache zum Angelus ging Papst Franziskus vom Evangelium des 31. Sonntags im Jahreskreis über die Begegnung zwischen Jesus und Zachäus aus (Lk 19,1-10) aus. Jericho sei die letzte Etappe Jesu auf seinem Weg nach Jerusalem, die den Sinn seines ganzen Lebens zusammenfasse: “Der Menschensohn ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist“. Je mehr sich dieser Weg seinem Ende nähere, desto grösser werde die Feindseligkeit, der Jesus begegne.

Zachäus sei ein verlorenes Schaf gewesen, verachtet und “exkommuniziert”, da er ein Zöllner gewesen sei, Freund der verhassten römischen Besatzer. So sei er auf einen Baum gestiegen, da er kleinen Wuchses gewesen sei, um den Meister sehen zu können. Diese etwas lächerliche äussere Geste bringe jedoch einen inneren Akt des Menschen zum Ausdruck, der versuche, einen Kontakt mit Jesus zu haben. Jesus erkenne diese Geste und rufe ihm zu: “Zachäus, komm schnell herunter! Denn ich muss heute in deinem Haus zu Gast sein”. Dieser kleinwüchsige, von allen abgelehnte und von Jesus ferne Mensch sei gleichsam in der Namenlosigkeit verloren. Doch Jesus rufe ihn. Sein Name habe eine besondere Bedeutung: “Zachäus nämlich heisst: ‘Gott erinnert sich'”.

Jesus gehe in sein Haus und erwecke so die Kritik der Leute, “denn auch zu jener Zeit wurde viel geschwätzt”. Es gebe aber keinen Beruf und keinen sozialen Stand, so Franziskus, keine Sünde und kein Verbrechen, das auch nur einen seiner Söhne aus dem Herzen Gottes löschen könne. “Gott erinnert sich immer”, er vergesse keines seiner Geschöpfe: “Er ist der Vater, der immer wartet, wachsam und liebevoll, dass im Herzen des Kindes das Verlangen, nach Hause zurückzukehren, neu entsteht”. Wenn er dieses auch nur angedeutete und manchmal unbewusste Verlangen erkenne, stehe er sofort an seiner Seite, und mit seiner Vergebung mache er ihm den Weg der Umkehr und der Rückkehr leichter. Jesus sei barmherzig, “und nie wird er es müde, dich zu rufen”.

Der Papst rief dazu auf, sich von Jesus beim Namen rufen zu lassen: “In der Tiefe des Herzens wollen wir die Stimme hören, die sagt: ‘Heute muss ich in deinem Haus zu Gast sein’, das heisst in deinem Leben. Er kann uns verändern, er kann unser Herz aus Stein in ein Herz aus Fleisch verwandeln, er kann uns vom Egoismus befreien und aus unserem Leben ein Geschenk der Liebe machen. Lass dich von Jesus anblicken!”.

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