Jeder, der seinen Bruder hasst, ist ein Mörder!

Erste Franziskus-Perle nach der Sommerpause

Kreuzeserhöhung Fresko von Piero della Francesca“Gerede, Klatsch, Hass und Neid: die tötende Saat des Teufels. Wo der Herr ist, ist kein Neid, gibt es keine Kriminalität, gibt es keinen Hass, gibt es keine Eifersucht”. Von Armin Schwibach

Rom, kath.net/as, 2. September 2013

Erste heilige Messe in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses “Domus Sanctae Marthae” nach der Sommerpause: Papst Franziskus hat die von ihm im März eingeführte Tradition der morgendlichen Gottesdienste im halbprivaten Rahmen wieder aufgenommen.

Wo Gott ist, gibt es keinen Hass, Neid und keine Eifersucht. Ebenso wenig gibt es jenes Geschwätz, das die Brüder tötet. Dies bekräftigte der Papst ausgehend vom Evangelium des Montags der 22. Woche im Jahreskreis (Lk 4,16-30) und konzentrierte seine Predigt auf die Begegnung Jesu mit den Menschen von Nazareth, wo er aufgewachsen war. Die Nazaretaner bewunderten Jesus, erwarteten sich jedoch von ihm etwas Ausserordentliches, das sie in Erstaunen versetzen würde: “Sie wollten ein Wunder, sie wollten ein Spektakel”, um an ihn zu glauben. Daher sage ihnen Jesus, dass sie keinen Glauben hätten, “und sie gerieten in Wut, sehr. Sie sprangen auf und brachten Jesus an den Abhang des Berges, um ihn hinabzustürzen, um ihn zu töten”.

“Aber schaut euch an, wie sich die Sache verändert hat: sie begannen mit Schönheit, mit Bewunderung, und sie endeten bei einem Verbrechen, da sie Jesus töten wollten”, so Franziskus: “Dies aus Eifersucht, aus Neid, all diese Dinge… Das ist nicht etwas, das sich vor 2000 Jahren zugetragen hat: das geschieht jeden Tag in unserem Herzen, in unseren Gemeinden. Wenn in einer Gemeinde einer sagt: ‘Ach, was ist der doch gut, der da zu uns gekommen ist!’: am ersten Tag redet man gut von ihm. Am zweiten schon nicht mehr so sehr. Am dritten beginnt man zu klatschen, und dann enden sie dabei, ihm die Haut abzuziehen”.

So hätten auch die Nazaretaner Jesus töten wollen. Jene aber, die in einer Gemeinde über die Brüder und Schwestern klatschten, “über die Mitglieder der Gemeinde, wollen töten: denselben, über den sie klatschen. Der Apostel Johannes sagt im ersten Brief, Kapitel 3, Vers 15c: ‘Jeder, der seinen Bruder hasst, ist ein Mörder’. Wir sind an das Geschwätz, an den Klatsch gewöhnt. Wie oft aber sind unsere Gemeinden, auch unsere Familien, eine Hölle, wo diese Kriminalität praktiziert wird, den Bruder und die Schwester mit der Zunge zu töten”.

Eine Gemeinschaft, eine Familie “wird durch diesen Neid zerstört, den der Teufel ins Herz sät und der dazu führt, dass einer schlecht über den Anderen spricht und so zerstörend ist”. Franziskus unterstrich: “In diesen Tagen reden wir viel über den Frieden, wir sehen die Opfer der Waffen, doch man muss auch an unsere alltäglichen Waffen denken: die Zunge, das Gerede, das Klatschen”. Jede Gemeinde “muss dagegen mit dem Herrn leben und ‘wie im Himmel’ sein”.

Damit in einer Gemeinde, in einer Familie, in einem Land, in der Welt Friede herrsche, so der Papst abschliessend, “müssen wir so anfangen: mit dem Herrn sein. Und wo der Herr ist, ist kein Neid, gibt es keine Kriminalität, gibt es keinen Hass, gibt es keine Eifersucht. Es ist da Brüderlichkeit.

Bitten wir den Herrn um dies: nie den Nächsten mit unserer Zunge zu töten, und mit dem Herrn zu sein, als seien wir alle im Himmel. Und so sei es”.

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