Zdarsa bei Priesterweihe: ‘Sucht nicht Euch, sondern Christus’
Augsburger Bischof Konrad Zdarsa betonte bei seiner Predigt zur Priesterweihe:
Priester müssten ihre gesamte Person in den Dienst Jesu Christi stellen.
Augsburg, kath.net/pba, 1. Juli 2013
Bischof Dr. Konrad Zdarsa hat am Sonntagnachmittag im Hohen Dom zu Augsburg die Diakone Stefan Finkl (39) aus der Pfarrei Maria, Hilfe der Christen in Stadtbergen, Benedikt Huber (26) aus der Pfarrei St. Albert in Augsburg-Haunstetten, Thomas Kleinle (26) aus der Pfarrei St. Martin in Lauingen und Martin Riss (27) aus der Pfarrei St. Martin in Gundelfingen durch Handauflegung und Gebet zu Priestern geweiht.
Die Priesterweihe sei die “Feier der Treue Gottes, der zu allen Zeiten Menschen in seinen Dienst ruft”, betonte Bischof Konrad zu Beginn des Gottesdienstes. Zur Bestätigung antworteten die vier Diakone, die sich während der vergangenen Jahre auf ihre Weihe vorbereitet hatten: “Hier bin ich”. In seiner Predigt betonte der Bischof, Priester müssten ihre gesamte Person in den Dienst Jesu Christi stellen. Als Mitarbeiter des Bischofs seien sie zum Dienst am Volk Gottes berufen. Ihre Aufgabe sei es, das Evangelium zu verkünden, das Volk Gottes zu leiten und dem Gottesdienst vorzustehen. “Sucht dabei nicht Euch, sondern Christus”, richtete er sich an die Priester. “Seid wie der Gute Hirte, der gekommen ist, um zu dienen und zu suchen, was verloren ist. Vergesst dabei nicht die Notleidenden und die Armen, die auf Euren Dienst warten”, so Bischof Konrad. Am Ende der Priesterweihe richtete sich Bischof Konrad an die Eltern der Neupriester: “Danke, liebe Eltern, dass Sie uns Ihre Söhne zur Verfügung stellen, dass Sie sie uns schenken!”
Einige Tage vor ihrer Priesterweihe hatten sich die Weihekandidaten in einem Kurzinterview vorgestellt:
Stefan Finkl (39)
Frage: Warum haben Sie sich dazu entschieden, Priester zu werden?
Stefan Finkl: Die alles entscheidende Frage bei der Entscheidung zum Priestertum lautet wohl: “Gott, wo willst Du mich haben?” Leider gibt es auf diese Frage nicht sofort und in der nächsten Sekunde eine klare Antwort. Bei mir dauerte es mehrere, um nicht zu sagen viele Jahre. Im Ringen um eine Antwort konnte ich immer mehr Gewissheit erlangen, nämlich indem ich betete und in mich hineinhörte. Gott spricht zu uns nämlich (in der Regel) nicht von aussen, sondern von innen.
Frage: Ihr Primizspruch lautet: “Ich diene der Kirche durch das Amt, das Gott mir übertragen hat, damit ich euch das Wort Gottes in seiner Fülle verkündige.” Was bedeutet dieser Spruch für Sie?
Finkl: Ich denke, dass die Menschen – gerade in der heutigen Zeit – ein Recht auf die unverkürzte Botschaft des Evangeliums und die Glaubenswahrheiten der Kirche haben. Denn diese “Fülle des Wortes Gottes” kann das je eigene Leben mit wirklichem Sinn und echtem Glück erfüllen. In seinem Amt kann und soll der Priester dazu beitragen, diese Fülle den Menschen nicht vorzuenthalten. Dies ist ein wichtiger Dienst an der Kirche, die ja aus lebendigen Steinen, also aus den Gläubigen besteht.
Frage: Auf welche Aufgaben in der Gemeinde freuen Sie sich besonders?
Finkl: Auf seelsorgliche Gespräche, auf den regen Austausch über den Glauben, sei es in Gruppen oder unter vier Augen. Darauf, Menschen helfen zu dürfen, eine persönliche Gottesbeziehung zu finden und einmal ihr ewiges Ziel, den Himmel, zu erreichen. Und vor allem auf die Feier der Sakramente, insbesondere natürlich die hl. Messe und die hl. Beichte.
Benedikt Huber (26)
Frage: Warum haben Sie sich dazu entschieden, Priester zu werden?
Benedikt Huber: In keinem anderen Beruf kann man so intensiv Menschen vom Beginn Ihres Lebens bis zu Ihrem Scheiden, in ihren Höhen aber auch in ihren Tiefen begleiten und ihnen mit Gottes Frohbotschaft Mut machen. Was kann es schöneres geben?
Frage: Ihr Primizspruch lautet: “Herr, auf Dich vertraue ich, in Deine Hände lege ich mein Leben.” Was bedeutet dieser Spruch für Sie?
Huber: Jede Beziehung, auch die mit Gott, braucht in erster Linie Vertrauen, damit sie funktioniert. Der priesterliche Dienst kann, meiner Meinung nach, nur Frucht bringen, wenn ich mein Leben in seine Hände lege und ich im Vertrauen auf IHN handle.
Frage: Auf welche Aufgaben in der Gemeinde freuen Sie sich besonders?
Huber: Ich freue mich auf viele schöne Gottesdienste, das gemeinsame Erarbeiten von Projekten mit den verschiedensten Menschen und auf das Ausprobieren neuer Ideen.
Thomas Kleinle (26)
Frage: Warum haben Sie sich dazu entschieden, Priester zu werden?
Thomas Kleinle: Bei der Diakonenweihe meines ehemaligen Oberministranten kam in mir zum ersten Mal die Frage auf, ebenfalls diesen Weg einzuschlagen. Dieser Wunsch hat mich nicht mehr losgelassen. Ich habe gespürt, dass ich in meinem Leben Gott und den Menschen dienen möchte und durfte immer wieder erfahren, dass Gott mich dabei begleitet.
Frage: Ihr Primizspruch lautet: “Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.” Was bedeutet dieser Spruch für Sie?
Kleinle: An diesem Satz bin ich vor Jahren einmal hängengeblieben. Seitdem begleitet er mich. Er erinnert mich daran, dass es meine Aufgabe ist, erfahrbar zu machen und zu bezeugen, dass Jesus bei uns ist, alle Tage.
Frage: Auf welche Aufgaben in der Gemeinde freuen Sie sich besonders?
Kleinle: Zunächst einmal freue ich mich sehr darauf, die hl. Messe zu feiern. Die liturgischen Feiern waren mir als Diakon schon immer sehr wichtig. Ausserdem freue ich mich auf die Ministrantenarbeit, in der ich bereits in meiner Zeit in Weilheim sehr viel Schönes erleben durfte.
Martin Riss (27)
Frage: Warum haben Sie Sich dazu entschieden, Priester zu werden?
Martin Riss: Um Gott, der Kirche und den Menschen zu dienen, besonders den Armen und Kranken.
Frage: Ihr Primizspruch lautet: “Die Liebe Christi drängt uns”. Was bedeutet dieser Spruch für Sie?
Riss: Ich stelle den Bezug zum Hl. Martin her. Genau wie für meinen Namenspatron ist es mir wichtig, dass unser Glaube an Jesus Christus konkret wird. Das tiefste Motiv meines Handelns ist die Liebe zu Christus, die mich antreibt.
Frage: Auf welchen Aufgaben in der Gemeinde freuen Sie sich besonders?
Riss: Auf die Feier der Hl. Messe, die Spendung der Sakramente. Besonders jungen Menschen zu begegnen und sie zu Jesus Christus zu führen. Ich stelle mich gerne den vielfältigen Aufgaben, die auf mich in den Pfarreien zukommen werden.
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