Franziskus-Perle des Tages

Franziskus-Perle des Tages: Zum Christen berufen, namentlich, der Nachkommenschaft gewiss

Vatican Observatory

Der Herr lässt nie allein, er fordert, vorwärts zu gehen inmitten aller Probleme. Wir Christen sind in der Einzahl berufen worden: keiner von uns ist Christ aus reinem Zufall. Von Armin Schwibach

Rom, kath.net/as, 25. Juni 2013

Christsein ist eine Berufung der Liebe, eine Berufung, Kinder Gottes zu werden. Die Gewissheit des Christen besteht darin, dass der Herr uns nie alleine lässt und von uns fordert, vorwärts zu gehen, dies auch inmitten aller Probleme. Dies betonte Papst Franziskus in seiner Predigt am Dienstag der zwölften Woche im Jahreskreis (CI) bei der heiligen Messe in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses “Domus Sanctae Marthae”.

Am Gottesdienst nahmen Gruppen von Angestellten des Päpstlichen Rates “Cor Unum” und der Päpstlichen Akademie für das Leben sowie Mitarbeiter der “Specola Vaticana” in Begleitung des Direktors, José Gabriel Funes SJ, teil. Es konzelebrierten die Kardinäle Robert Sarah, Präsident von “Cor Unum”, und Camillo Ruini sowie der Präsident der Akademie, Bischof Ignacio Carrasco de Paula.

Der Papst konzentrierte seine Predigt auf die erste Lesung vom Tag aus dem Buch Genesis (13,2.5-18), in der von der Diskussion berichtet wird, die zwischen Abram und Lot wegen der Verteilung des Landes entbrannte. “Wenn ich diesen Texte lese“, so Franziskus, “denke ich an den Nahen Osten und bitte den Herrn sehr, dass er allen die Weisheit gebe, diese Weisheit – wir wollen nicht für den Frieden streiten, ich hier und du da drüben”.

Abram höre nicht auf, zu gehen. Er habe sein Land verlassen, um zu gehen, “er wusste nicht, wohin, aber er macht sich dorthin auf, wohin zu gehen ihm der Herr sagen wird“. Er gehe also weiter, weil er an das Wort Gottes glaube, “der ihn aufgefordert hatte, aus seinem Land herauszugehen“. Dieser vielleicht neunzigjährige Mann blicke auf das Land, das ihm der Herr zeige, und glaube.

“Abram bricht von seinem Land mit einer Verheissung auf: sein ganzer Weg ist ein Gehen hin zu dieser Verheissung. Und sein Weg ist auch ein Vorbild für den unseren. Gott beruft Abram, einen Menschen, und aus diesem Menschen macht er ein Volk. Wenn wir auf das Buch Genesis blicken, können wir zu Beginn, bei der Schöpfung, finden, dass Gott die Sterne schafft, die Pflanzen, die Tiere, er schafft ‘die’, ‘die’, ‘die’ – Aber er schafft ‘den’ Menschen: in der Einzahl, einen. Immer Gott ist es, der in der Einzahl zu uns spricht, da er uns nach seinem Bild und Gleichnis geschaffen hat. Und Gott spricht zu uns in der Einzahl. Er hat zu Abram gesprochen und ihm etwas verheissen, und er hat ihn aufgefordert, aus seinem Land herauszugehen. Wir Christen sind in der Einzahl berufen worden: keiner von uns ist Christ aus reinem Zufall! Keiner!“

Franziskus betonte, dass es eine namentliche Berufung mit einer Verheissung gebe: “Geh weiter, ich bin bei dir! Ich gehe an deiner Seite“. Dies habe Jesus gewusst, der sich auch in den schwierigsten Augenblicken an den Vater wende.

“Gott begleitet uns“, so der Papst weiter: “Gott ruft uns beim Namen, Gott verheisst uns eine Nachkommenschaft. Und das ist die Sicherheit des Christen. Es handelt sich dabei um keinen Zufall, es ist eine Berufung! Eine Berufung, die uns vorangehen lässt. Christsein ist eine Berufung aus Liebe, aus Freundschaft. Eine Berufung, Kind Gottes zu werden, Bruder Jesu. In der Weitergabe dieser Berufung an die anderen fruchtbar zu werden. Werkzeuge dieser Berufung zu werden. Es gibt so viele Probleme, so viele. Es gibt schwierige Momente: Jesus hat viele durchgemacht! Doch immer in jener Gewissheit: ‘Der Herr hat mich berufen. Der Herr ist bei mir. Der Herr hat mir verheissen'”.

Der Herr “ist treu, weil er nie sich selbst verleugnen kann: er ist die Treue“. Wenn man an diesen Abschnitt denke, in dem Abram “zum Vater gesalbt“ werde, zum ersten Mal: “Vater der Völker“, dann müsse man auch an uns, die wir in der Taufe gesalbt worden seien, und an unser christliches Leben denken:

“… Jemand wird sagen: ‘Pater, ich bin doch ein Sünder’… Aber wir alle sind es. Das ist bekannt, Das Problem ist: Sünder sein, weitergehen mit dem Herrn, weitergehen mit jener Verheissung, die er uns gemacht hat, mit jener Verheissung der Fruchtbarkeit, und den anderen sagen, den anderen erzählen, dass der Herr bei uns ist, dass der Herr uns erwählt hat und uns nicht allein lässt, nie! Diese Gewissheit des Christen wird uns gut tun. Der Herr schenke uns allen dieses Verlangen, weiterzugehen, wie dies Abram hatte, inmitten aller Probleme. Doch weitergehen mit jener Gewissheit, dass er, der mich berufen hat, der mir so viel Schönes verheissen hat, bei mir ist”.

Dem Autor auf Twitter folgen!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

Die drei Säulen der röm. kath. Kirche

monstranz maria papst-franziskus

Archiv

Empfehlung

Ausgewählte Artikel