Liebe und Wahrheit: die beiden Namen Gottes

Nemo propheta in patria

Benedikt XVI.: Nemo propheta in patria: Jesus ist nicht gekommen, um leichte Zustimmung zu finden, sondern um für die Wahrheit Zeugnis abzulegen. Der Tweet des Tages. Von Armin Schwibach

Rom, kath.net/as, 3. Februar 2013

“Nemo propheta in patria”: ausgehend vom Evangelium des vierten Sonntags im Jahreskreis (Lk 4, 21-30) erklärte Papst Benedikt XVI. in seiner Ansprache vor dem traditionellen Gebet des Angelus, dass Jesus in der Synagoge die Verschlossenheit der Menschen gekannt habe, die das eingangs zitierte Sprichwort bestätige. So klängen seine Worte “wie eine Provokation”. Jesus zitiert zwei von den grossen Propheten Elija und Elischa zu Gunsten von Menschen vollbrachte Wunder, die nicht aus Israel stammten, um zu zeigen, dass es bisweilen mehr Glauben ausserhalb Israels gibt”.

An diesem Punkt sei die Reaktion der Leute einstimmig: “Alle stehen auf und verjagen ihn, und sie versuchen sogar, ihn vom Abhang eines Berges hinabzustossen, doch er schreitet mitten durch die wütende Menge hindurch und geht weg”. So komme die spontane Frage auf, warum Jesus diesen Bruch provozieren wollte, zumal er ja bewundert worden sei: “Vielleicht hätte es ihm gelingen können, einen gewissen Konsens zu erlangen”.

Jesus aber “ist nicht gekommen, um die Zustimmung der Menschen zu suchen”, so der Papst, sondern “um Zeugnis für die Wahrheit abzulegen”. Der wahre Prophet “gehorcht keinem anderen als Gott und stellt sich in den Dienst der Wahrheit, bereit, dafür persönlich zu bezahlen”. Jesus sei der “Prophet der Liebe”, “doch auch die Liebe hat ihre Wahrheit”. Mehr noch: “Liebe und Wahrheit sind die beiden Namen ein und derselben Wirklichkeit, zwei Namen Gottes”. So bedeute der Glaube an Gott den Verzicht auf die eigenen Vorurteile und die Annahme des konkreten Antlitzes, in dem er sich offenbart habe: des Menschen Jesus von Nazareth. Dieser Weg führe dann dazu, ihn in den anderen zu erkennen und ihm in ihnen zu dienen.

Nach dem Angelus erinnerte Benedikt XVI. daran, dass in Italien heute der “Tag des Lebens” begangen wird. Der Papst schloss sich den italienischen Bischöfen an, die in ihrer Botschaft zum Tag einladen, in das Leben und in die Familie zu investieren, “auch als Antwort auf die aktuelle Krise”. Benedikt XVI. ermutigte die Vertreter der medizinischen Fakultäten der Universität Rom, besonders die Dozenten in Gynäkologie und Geburtshilfe, Menschen zur Kultur des Lebens heranzubilden.

Die Pilger aus dem deutschen Sprachraum begrüsste der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Einen frohen Gruss richte ich an die Pilger und Gäste aus den Ländern deutscher Sprache. Jesus verkündet und verkörpert die gute Nachricht von Gottes Liebe zu den Menschen. Dabei erfährt er Widerspruch, wie uns das Evangelium dieses Sonntags berichtet. Seine Botschaft fordert heraus: zur Entscheidung nicht für einen Menschen, sondern für Christus als den Sohn Gottes und Erlöser der Welt. Auch heute, wir wissen es, stösst das Evangelium auf Ablehnung in einer Welt, die Gott beiseite schieben und sich mit unverbindlichen und bequemen Antworten zufrieden geben will. Werden wir daher nicht müde, die Wahrheit Christi und seine Hoffnung zu den Menschen zu bringen. Dazu schenke der Herr euch die Kraft des Heiligen Geistes.

Der Tweet des Tages:

Wie die Jungfrau Maria wollen wir das Wort Jesu in unserem Herzen aufnehmen und bewahren und ihn so als Herrn unseres Lebens anerkennen.

Mariam imitamur virginem, filii dum eius dicta facta amplexamur ac tutamur Iesu, Illum vita in nostra ut reminiscamur Dominum.

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