Frère Alois, Prior der Communauté de Taizé

Zum Amtsverzicht Benedikts XVI.

Am Tag, an dem Papst Benedikt XVI. auf sein Amt verzichtet, möchte ich meine Dankbarkeit für das Vertrauen zum Ausdruck bringen, das er unserer Communauté de Taizé stets bewiesen hat.

Seit seiner Wahl zum Papst empfing er mich jedes Jahr in Privataudienz. Vor nur sechs Wochen, am 29. Dezember, hat er uns zusammen mit Zehntausenden junger Teilnehmer unseres Europäischen Jugendtreffens zu einem Gebet auf dem Petersplatz herzlich empfangen. Zwei Wochen später bezeichnete er es als einen “Augenblick der Gnade, bei dem wir erfahren haben, wie schön es ist, eins zu sein in Christus.”

Während dieses Gebets waren wir alle zusammen dem Kreuz Christi zugewandt. Dies war ein Bild dafür, wie Benedikt XVI. seinen Dienst verstand: Er wollte die Christen auf das hinweisen, was im Herzen des Glaubens liegt. Er sagte mir einmal, wie sehr er es schätzt, dass die Jugendlichen in Taizé zum Wesentlichen geführt werden. Und als ich ihn fragte, was für ihn das Wesentliche sei, antwortete er: “Eine persönlichen Beziehung zu Gott.”

In einer Zeit tiefgreifender Veränderungen in der Welt ist es nicht leicht zu erkennen, wie die Kirche von morgen aussieht. So wollte Benedikt XVI. unter anderem durch seine Enzykliken und Lehrschreiben die Grundlagen des Glaubens in die Mitte stellen. Nur von dort her kann die Kirche ihren Weg in der Welt von heute finden.

Frère Alois, Taizé, 11. Februar 2013

taize.fr, 12.02.2013

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