10. Februar Tag der Kinderhospizarbeit

Der Deutsche Hospizverein e.V.

Rom, 10. Februar 2013, ZENIT.org, Britta Dörre

1896 schuf der norwegische Künstler Edvard Munch (1863-1944) die Lithographie “Der Tod im Krankenzimmer”, um den traumatischen Verlust seiner Schwester Sophie im Kindesalter zu verarbeiten. Die Kranke ist sitzend, mit dem Rücken zum Betrachter dargestellt. Die ganze Familie ist um sie im Raum versammelt, um der Kranken beizustehen. Munch stellte die Szene aus der Sicht der Familienangehörigen dar. Jeder von ihnen steht stumm für sich, allein, verzweifelt und in sich gekehrt im Raum.Die Gesichter sind gezeichnet von unendlicher Trauer und stummem Entsetzen. Der Tod des Mädchens ist unabwendbar. Es ist die Zeit gekommen, voneinander Abschied zu nehmen.

Wie in der in der Lithographie Edvard Munchs dargestellt, ergeht es jährlich vielen Familien, und der Deutsche Kinderhospizverein e.V. hat sich zum Ziel gesetzt, gerade diesen betroffenen Familien auf ihrem schwierigen Weg beizustehen und sie ab der Krankheitsdiagnose des Kindes zu begleiten.

Der Deutsche Hospizverein e.V. wurde 1990 von sechs Familien gegründet, die an unheilbaren, lebensverkürzenden Krankheiten erkrankte Kinder hatten. Im Laufe der Jahre entwickelte sich ein Netzwerk betroffener Familien, das sich mittlerweile über ganz Deutschland erstreckt. Den Familien soll dadurch die Hilfe zur Selbsthilfe erleichtert werden.

Der Deutsche Hospizverein e.V. erklärt: “Die kranken Kinder und ihre Familien brauchen Unterstützung, Entlastung, eine Atempause, Verständnis, Offenheit und vieles mehr auf dem oft schwierigen Weg. Für Begleitung der gesamten Familie bis zum Tode der Kinder und auch darüber hinaus zu sorgen, das haben wir uns zur Aufgabe gemacht!” Der Verein setzt sich ausserdem für “die Interessen der Familien und … die Verbesserung der Versorgungsstrukturen in Deutschland – ambulant und stationär”.

Acht Jahre nach der Gründung des Vereins, im Jahr 1998, konnte das Kinderhospiz Balthasar in Olpe nach englischem Vorbild gegründet werden und seine Arbeit aufnehmen. Träger des Kinderhospizes ist Gemeinnützige Gesellschaft der Franziskanerinnen in Olpe mbH.

Im Kinderhospiz Balthasar steht die ganze Familie im Mittelpunkt; es will für alle Betroffenen “ein Ort zum Leben und Lachen, zum Sterben und Trauern” sein.

“Wie wichtig diese Begleitung ist, wird besonders deutlich, wenn für die Kinder die Zeit des Sterbens kommt. Die Kinder so sein zu lassen wie sie sind, ohne Wenn und Aber, die Eltern zu akzeptieren, ihnen Mut zu geben ihren gewählten Weg zu gehen und die Geschwisterkinder niemals zu vergessen, das ist uns wichtig”, so der Deutsche Hospizverein e.V..

Mittlerweile betreut der Deutsche Hospizverein e.V. sieben stationäre Hospize, und drei weitere Projekte sind in Planung. Seit 2004 engagiert sich der Verein zusätzlich im Aufbau ambulanter Kinderhospize. Die ambulanten Kinderhospize unterstehen jeweils einer hauptamtlichen Mitarbeiterin, die nach einem Gespräch mit der Familie eine ehrenamtliche Kinderhospizmitarbeiterin, die einen entsprechenden Befähigungskurs absolviert, vermittelt.

Heute, am 10. Februar, ist der “Tag der Kinderhospizarbeit”, an dem mit vielen bundesweiten Aktionen auf die Arbeit des Deutschen Hospizvereins e.V. aufmerksam gemacht wird. An diesem Tag wird der Kinder, ihrer Familien, aber auch der vielen Helfer gedacht, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, den Betroffenen zur Seite stehen und den so schwierigen Weg gemeinsam mit den Familien zu gehen.

“Als Zeichen der Verbundenheit rufen wir die Menschen dazu auf, die grünen Bänder der Solidarität z. B. an Fenstern, Autoantennen oder Bäumen zu befestigen. Das gemeinsame Band soll die betroffenen Familien mit Freunden und Unterstützern symbolisch verbinden”, wie der Deutsche Hospizverein e.V. erklärt.

Weitere Informationen über den Deutschen Hospizverein e.V. findet man auf dieser Seite.

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