Soforthilfe für Mali

Kirche in Not: Nahrungsmittel und Medikamente für Familien in Mopti

Auf dringende Bitte der Diözese Mopti hat das internationale katholische Hilfswerk Kirche in Not 50 000.- Soforthilfe für Mali bewilligt. Die Gelder werden nach den Worten des Bischofs von Mopti, Georges Fonghoro, dringend benötigt, um den Unterhalt und die medizinische Versorgung von 326 Familien zu sichern.

25. Januar 2013

“In den letzten Monaten haben die Menschen vor allem im Norden sehr gelitten. Viele sind vor der Gewalt geflohen. Wir kümmern uns derzeit um die Vertriebenen. Die Lage im Land hat sich beruhigt, auch wenn der Ausnahmezustand um drei Monate verlängert wurde. Die Leute haben aber immer noch Angst, in ihre Dörfer zurückzukehren“, heisst es unter anderem in dem Hilfsgesuch aus Mopti.

Nothilfe für Binnenflüchtlinge

Wichtigstes Ziel der Notfallhilfe ist nach den Worten von Bischof Fonghoro die Versorgung von Binnenflüchtlingen mit dem Nötigsten. Vor allem Mütter und Kleinkinder leiden unter dem Mangel an Nahrungsmitteln. Die Zahl der unterernährten Kinder steigt. Ihre sofortige medizinische Versorgung ist unverzichtbar. “Die Bedürfnisse sind enorm, die Situation der Bevölkerung – ob auf dem Land oder in den Städten – ist prekär und erfordert sofortiges Handeln”, so Bischof Fonghoro. Bereits im vergangenen Jahr hatte das Hilfswerk Nothilfe für Vertriebenen geleistet. Für überwiegend pastorale Projekte hat Kirche in Not in den vergangenen zehn Jahren etwa zwei Millionen Euro aufgewendet.

Anfang 2012 waren im Norden Malis Kämpfe zwischen Tuareg und regulären Streitkräften ausgebrochen; in einer Region, die etwa doppelt so gross wie Deutschland ist. Den Tuareg schlossen sich islamistische Verbände an, die die Macht schnell an sich rissen. Mit Kidal, Gao und Timbuktu wurden die wichtigsten Städte im Norden rasch erobert. Die innerstattliche Krise spitzte sich zu als die Militärs die Regierung in Malis Hauptstadt Bamako stürzten. Weil das westafrikanische, strategisch bedeutsame Land drohte, komplett in die Hände islamistischer Kräfte zu fallen, griff Frankreich schliesslich im Januar 2013 auf Seiten der malischen Armee militärisch in den Konflikt ein.

Die Diözese Mopti hat ihren Sitz in der gleichnamigen Regionalhauptstadt im Süden des westafrikanischen Landes am Zusammenfluss des Bani und des Niger. Auf dem Territorium der Diözese, die deutlich grösser als Frankreich ist, leben rund 40 000 Katholiken. In sechs Grosspfarreien sind gegenwärtig 22 Priester in der Seelsorge tätig. Bischof Georges Fonghoro, der 1958 in Yélé, einem Ort südlich von Mopti geboren wurde, leitet das Bistum seit 1999.

Quelle
Die Situation ist prekär
Freundeskreis Wiesbaden
Fidesdienst Mali

Eine Antwort auf Soforthilfe für Mali

  • Charlottetiger:

    Sechs Grosspfarreien, 22 Priester in der Seelsorge, und ein Bischof – mitten in einem Land dessen Bevölkerung zu über 90% aus Muslimen besteht!
    Da soll noch mal einer sagen in islamischen Ländern wären keine Kirchen erlaubt!

    Das Zusammenleben war sehr friedlich – bis die Franzosen einmarschierten.
    Die Kirche sollte sich für Frieden einsetzen, auch wenn das Land (für wen eigentlich?) “strategisch bedeutsam” ist!

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