First American Freedom

US-Bischöfe verstärken ihren Kampf um die Religionsfreiheit

US-amerikanische Bischofskonferenz auf ihrer neuen Internetseite über Religionsfreiheit: “Im ganzen Land und auf der ganzen Welt stehen Menschen jeden Glaubens für ihre Religionsfreiheit auf – und wir stehen zu ihnen“. Von Petra Lorleberg

Washington D.C., kath.net/USCCB/pl, 6. November 2012

“Im ganzen Land und auf der ganzen Welt stehen Menschen jeden Glaubens für ihre Religionsfreiheit auf – und wir stehen zu ihnen. Durch Gebet, Bildung und öffentliche Aktionen aktivieren wir Amerikaner jeglichen Glaubens und jeglicher sozialen Schicht, diese Gefahren zurückzuweisen.“

Diese Aussagen finden sich auf der neuen Internetseite der US-amerikanischen Bischofskonferenz über die Religionsfreiheit. Es ist wohl kein Zufall, dass die neue Seite ausgerechnet kurz vor dem mit Spannung erwarteten Tag der Wahl des zukünftigen US-Präsidenten online ging. Die US-Bischöfe finden sich seit einigen Monaten in heftigen Auseinandersetzungen mit der Obama-Regierung vor, kath.net hat mehrfach berichtet. Der zündende Funke dazu war die Entscheidung der US-Regierung gewesen, dass alle Firmen und Institutionen – beispielsweise also auch katholische Schulen und Krankenhäuser – gesetzlich und unter Strafandrohung dazu verpflichtet werden, ihren Angestellten freien Zugang zu Verhütung, Abtreibung und Sterilisation zu gewähren und zu finanzieren. Die katholischen US-Bischöfe verstehen dies als unzulässigen Eingriff in die Gewissensfreiheit von Christen und warnen davor, dass “unser Glaube quer über Amerika” von der Regierung “umformuliert” [rewritten] statt “geschützt” [protected] werde (siehe auch: Foto).

Die Seite mit dem Namen”First American Freedom“, also “Erste amerikanische Freiheit”, warnt nun davor, dass die Religionsfreiheit aktuell “in den gesamten Vereinigten Staaten bedroht” sei, “auf allen Ebenen”, angefangen von der US-Regierung über die Regierungen der einzelnen Bundesstaaten bis zur lokalen Ebene sowie auch im Ausland.

Religionsfreiheit sei aber “grundlegendes Menschenrecht, verwurzelt in der Würde jeder menschlichen Person – für Menschen allen Glaubens und keines Glaubens. Religionsfreiheit ist nicht eine katholische, jüdische, orthodoxe, mormonische oder muslimische Angelegenheit, sondern eine amerikanische Angelegenheit, eine Angelegenheit des Zivilrechts”, betonen die US-Bischöfe.

Auf der Seite findet sich auch das Gebet, das die US-amerikanische Bischofkonferenz für die Anliegen der Religionsfreiheit zu beten vorschlägt:

O Gott, unser Schöpfer, aus der Hand deiner Vorsehung haben wir unser Recht auf Leben, auf Freiheit und auf das Streben nach Glück empfangen. Als Dein Volk hast du uns gerufen und uns das Recht und die Pflicht gegeben, dich anzubeten, den einzigwahren Gott, und deinen Sohn Jesus Christus. Durch die Kraft und das Wirken deines Heiligen Geistes rufst du uns, unseren Glauben inmitten der Welt zu leben und dadurch das Licht und die rettende Wahrheit des Evangeliums in jeden Winkel unserer Gesellschaft zu bringen.

Wir bitten dich: Segne unsere Wachsamkeit für die Gabe der Religionsfreiheit. Gib uns die Stärke des Verstandes und des Herzens, unsere Freiheitsrechte bereitwillig zu verteidigen, wenn sie bedroht werden; gib uns Mut, wenn wir unsere Stimmen für die Rechte deiner Kirche und für die Gewissensfreiheit der Menschen jeglichen Glaubens erheben.

Wir bitten dich, himmlischer Vater, gewähre all deinen Söhnen und Töchtern, die in der Kirche vereint sind, eine klare und einmütige Stimme in dieser entscheidenden Stunde unserer Nation, damit, wenn jeder Versuchung widerstanden und jede Gefahr überwunden ist – zum Wohl unserer Kinder, unserer Enkel und aller jener, die nach uns kommen werden – dieses grosse Land immer “eine Nation unter Gott, ungeteilt, in Freiheit und Gerechtigkeit für alle ist”.

Darum bitten wir durch Christus unseren Herrn.

Amen.

Quelle
First American Freedom

Eine Antwort auf First American Freedom

  • maralkos:

    Bravo! Wir müssen die Hl.10 Gebote leben und das Evangelium dazu. Endlich Bischöfe die klar Position beziehen.
    Sowas wünschte ich mir im deutschsprachigen Raum. Nichts ist ermüdender als “intellektuelles Lavieren”, wo in bischöflicher Schaumsprache analysiert werden muss, ob er was sagte oder eben nicht.

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