Donnerstag der 26. Woche im Jahreskreis

Evangelium nach Lukas 10,1-12

Danach suchte der Herr zweiundsiebzig andere aus und sandte sie zu zweit voraus in alle Städte und Ortschaften, in die er selbst gehen wollte.

Er sagte zu ihnen: Die Ernte ist gross, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden. Geht! Ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe. Nehmt keinen Geldbeutel mit, keine Vorratstasche und keine Schuhe! Grüsst niemand unterwegs! Wenn ihr in ein Haus kommt, so sagt als erstes: Friede diesem Haus! Und wenn dort ein Mann des Friedens wohnt, wird der Friede, den ihr ihm wünscht, auf ihm ruhen; andernfalls wird er zu euch zurückkehren. Bleibt in diesem Haus, esst und trinkt, was man euch anbietet; denn wer arbeitet, hat ein Recht auf seinen Lohn.

Zieht nicht von einem Haus in ein anderes! Wenn ihr in eine Stadt kommt und man euch aufnimmt, so esst, was man euch vorsetzt. Heilt die Kranken, die dort sind, und sagt den Leuten: Das Reich Gottes ist euch nahe.

Wenn ihr aber in eine Stadt kommt, in der man euch nicht aufnimmt, dann stellt euch auf die Strasse und ruft: Selbst den Staub eurer Stadt, der an unseren Füssen klebt, lassen wir euch zurück; doch das sollt ihr wissen: Das Reich Gottes ist nahe. Ich sage euch: Sodom wird es an jenem Tag nicht so schlimm ergehen wie dieser Stadt.

Kommentar zum heutigen Evangelium
Hl. Ambrosius (um 340 – 397), Bischof von Mailand und Kirchenlehrer
Kommentar zum Evangelium nach Lukas

“Wie Schafe unter die Wölfe”

Jesus schickt Jünger in seine Ernte, deren Aussaat zwar durch das Wort des Vaters erfolgte, aber einer sorgfältigen Bearbeitung und Pflege bedurfte, damit die Vögel sie nicht plündern konnten. Und Jesus sagt zu ihnen: “Ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe“… Der Gute Hirt bräuchte wegen der Wölfe um seine Herde nicht fürchten; die Jünger werden nicht als Beute gesandt, sondern um Raum zu schaffen für Gottes Gnade. Der Gute Hirt sorgt dafür, dass die Wölfe gegen die Schafe, die er aussendet, nichts ausrichten können.

Er sendet sie, damit die Prophezeiung des Jesaja Wirklichkeit werde: “Dann weiden Wolf und Lamm zusammen” (Jes 65,25)… Haben die Jünger bei ihrer Aussendung übrigens nicht den Befehl bekommen, nichts als einen Wanderstab mitzunehmen?…
Was der demütige Herr angeordnet hat, das führen seine Jünger auch in Demut aus. Denn er schickt sie aus, nicht mit Zwang den Glauben auszusäen, sondern durch Belehrung; nicht durch Machtentfaltung, sondern durch ihre Begeisterung für die Lehre von der Demut. Und er befand es für gut, der Demut die Geduld hinzuzufügen, wie Petrus bezeugt: “Er wurde geschmäht, schmähte aber nicht; er litt, drohte aber nicht” (1 Petr 2,33).

Das heisst so viel wie: “Ahmt mich nach; findet keinen Gefallen mehr an Rache, reagiert auf Arroganz nicht mit Arroganz, sondern mit Geduld und Vergebung. Keiner soll Gleiches mit Gleichem vergelten. Sanftmut übt auf Unverschämte eine grössere Wirkung aus.

Hl.Ambrosius

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