Die Glaubensnovene 9. Tag

Für die Religionsfreiheit, für die Bischofssynode, 7.-28.10.12 in Rom und Frieden in Venezuela

Der Text der Novenentage ist dem “Credo des Gottesvolkes” von Papst Paul VI. entnommen.

1. Tag: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen

Wir glauben an den einen Gott, den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist, den Schöpfer der sichtbaren Dinge – wozu diese Welt gehört, auf der wir unser Leben verbringen – den Schöpfer der unsichtbaren Dinge- wozu die reinen Geister, die wir Engel nennen, gehören – den Schöpfer auch der geistigen und unsterblichen Seele in jedem einzelnen Menschen.

Wir glauben an diesen einen Gott, der in Seiner Wesenheit ebenso unbedingt und in vollkommenster Weise einzigartig ist wie in allen Seinen übrigen Vollkommenheiten: in seiner Allmacht, in Seiner Allwissenheit, in Seiner Vorsehung, in Seinem Willen und Seiner Liebe. Er ist der Seiende, als welchen er sich selbst Moses geoffenbart hat, er ist die Liebe, wie uns der Apostel Johannes gelehrt hat; und das in der Weise, dass diese beiden Namen, Sein und Liebe, in unaussprechlicher Weise die gleiche göttliche Wirklichkeit Dessen ausdrücken, der sich selbst uns offenbarte, der im unzugänglichen Lichte wohnt und in seinem Wesen alle Begriffe übersteigt, alle Dinge und alle erschaffene Erkenntnis.

Gott allein kann uns die wahre und vollkommene Erkenntnis Seiner selbst mitteilen, indem er sich selbst als Vater, Sohn und Heiliger Geist offenbart, durch dessen Gnade wir zur Teilhabe am ewigen Leben berufen sind, hier auf Erden noch in der Dunkelheit des Glaubens, nach dem Tode aber im ewigen Lichte.

Die gegenseitige Bande, die von Ewigkeit her die drei Personen als Personen begründen – jede der drei ist ein und dasselbe göttliche Sein – , diese Bande stellen das innerste Leben des allerheiligsten Gottes dar. Und dieses Leben des Dreifaltigen Gottes übersteigt alles, was wir als Menschen begreifen können. Deshalb sagen wir der göttlichen Güte Dank, dass eine so grosse Zahl gläubiger Menschen mit uns vor der ganzen Menschheit die Einheit Gottes zu bezeugen vermag, wenn sie auch das Geheimnis des Dreifaltigen Gottes noch nicht erkennen.

Jesus, um deines Namens willen bitten wir: Erhalte und vermehre in uns den Glauben an dich, den Vater und den Heiligen Geist.

Vaterunser
Gegrüsst seist du, Maria….

2. Tag: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Wir glauben also an Gott, der von Ewigkeit her den Sohn zeugt, wir glauben an den Sohn, das Wort Gottes, das in alle Ewigkeit hinein gezeugt wird, wir glauben an den Heiligen Geist, die unerschaffene Person, die vom Vater und vom Sohn als deren ewige Liebe ausgeht. So ist in den drei göttlichen Personen, die gleicherweise ewig und gleichen Wesens sind, das Leben und die Seligkeit im Überschwang vorhanden und zur Vollendung gebracht, in einer Fülle und Herrlichkeit, die Dem eigentümlich ist, der da ist, ohne geschaffen zu sein, so dass hier die Einheit in der Dreifaltigkeit und die Dreifaltigkeit in der Einheit zu verehren ist.

Wir glauben an den Herrn Jesus Christus, der der Sohn Gottes ist; Er ist das Wort des ewigen Gottes, ist aus dem Vater vor aller Zeit geboren und wesensgleich mit dem Vater –  homo-ousios, wie es auf griechisch heisst. Durch ihn ist alles geschaffen worden.

Er hat Fleisch angenommen durch den Heiligen Geist aus Maria, der Jungfrau, und ist Mensch geworden. Er ist dem Vater gleich seiner Gottheit nach, er ist ihm untergeordnet seiner Menschheit nach. Er ist überhaupt nur einer, nicht – was unmöglich wäre – durch die Vermischung der Naturen, sondern durch die Einheit der Person.

Er hat unter uns gewohnt voll der Gnade und Wahrheit. Er hat das Reich Gottes verkündet, aber auch begründet. Er hat es möglich gemacht, dass wir den Vater erkennen. Er gab uns das Gebot der Liebe zueinander nach dem Vorbild seiner Liebe zu uns. Er hat uns den Weg der Seligkeiten des Evangeliums gelehrt, gemäss denen wir arm sein sollten im Geiste, sanftmütig, geduldig in der Ertragung unserer Leiden, dürstend nach Gerechtigkeit, barmherzig, reinen Herzens, friedfertig und bereit zur Erduldung von Verfolgung um der Gerechtigkeit willen.

Er hat unter Pontius Pilatus gelitten als Lamm Gottes, das die Sünden der Welt auf sich nahm, ist für uns gekreuzigt worden und gestorben, indem er Sein erlösendes Blut uns als unser Heil schenkte. Begraben, erstand er am dritten Tag durch eigene Kraft und führte uns durch seine Auferstehung zur Teilnahme am göttlichen Leben, zur Gnade also.

Er stieg in den Himmel auf und wird von dort wiederkommen, um die Lebenden und Toten zu richten, einen jeden nach seinen Verdiensten. Die der Liebe und dem Erbarmen Gottes entsprochen haben, werden in das ewige Leben eingehen; die aber beides bis zu ihrem Ende zurückgewiesen haben, werden dem ewigen, nie endenden Feuer überantwortet.

Und Seines Reiches wird kein Ende sein.

Wir glauben an den Heiligen Geist, den Herrn und Lebensspender, der mit dem Vater und dem Sohn zugleich angebetet und verherrlicht wird, der durch die Propheten gesprochen hat. Er ist uns von Christus gesendet worden nach dessen Auferstehung und Auffahrt zum Vater. Er erleuchtet belebt, schützt und regiert die Kirche, und er reinigt ihre Glieder, sofern sie die Gnade nicht ablehnen. Mit seiner Hilfe, die bis ins Innerste unserer Seele dringt, vermag der Mensch mit der aus Christus geschöpften Demut vollkommen zu sein nach dem Vorbild der Vollkommenheit unsres himmlischen Vaters.

Jesus, um deines Namens willen bitten wir: Erhalte und vermehre in uns das Vertrauen und die Liebe zu dir, dem Vater und dem Heiligen Geist.

Vaterunser
Gegrüsst seist du, Maria….

3. Tag: Im Namen des Vaters und Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Wir glauben, dass die allerseligste Jungfrau Maria, die die Ehre der Jungfräulichkeit allezeit bewahrte, die Mutter des fleischgewordenen Wortes, unsres Gottes und Erlösers Jesus Christus geworden ist, dass sie im Hinblick auf die Verdienste ihres Sohnes auf eine besonders erhabene Weise die Erlösung erlangt hat, dass sie von jeglichem Makel der Erbschuld bewahrt blieb und durch ihre Gnadenausstattung alle übrigen Geschöpfe überragt.

Die allerseligste Jungfrau Maria, eng und untrennbar mit dem Geheimnis der Menschwerdung und Erlösung verbunden, vor jeder Sünde bewahrt, ist nach Vollendung ihres Erdenlebens mit Leib und Seele in die himmlische Herrlichkeit aufgenommen und ihrem Sohn, der von den toten auferstanden ist, dadurch ähnlich gemacht worden. Sie hat somit das Los aller Gerechten bereits im voraus empfangen.

Wir glauben, dass die allerseligste Mutter Gottes als neue Eva und Mutter der Kirche vom Himmel aus weiterhin ihr mütterliches Amt für die Glieder Christi ausübt, indem sie mitwirkt, das göttliche Leben in den Seelen der Erlösten zu wecken und zu vermehren.

Jesus, um deines Namens willen bitten wir: erhalte und vermehre in uns den Glauben an die Unbefleckte Empfängnis, die Jungfräuliche Gottesmutterschaft und die leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel.

Vaterunser
Gegrüsst seist du, Maria…

4.Tag: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen

Wir glauben, dass in Adam alle gesündigt haben, dass infolgedessen wegen der durch Adam begangenen Urschuld die menschliche Natur, die allen Menschen gemeinsam ist, in einen Zustand versetzt wird, in dem sie die folgen der Erbsünde erleidet, dass dieser Zustand nicht derselbe ist, in dem sich unsere Stammeltern befanden, die ja mit Heiligkeit und Gerechtigkeit ausgestattet waren. Und in diesem Zustand gab es ja auch noch kein Übel und keinen Tod. Deshalb ist die gefallene Menschenatur des ursprünglich ihr verliehenen Gnadengeschenkes bar, in ihren natürlichen Kräften verwundet, der Herrschaft des Todes unterworfen. Und dieser Tod ist auf alle Menschen übergegangen. In diesem Sinne wird ein jeder Mensch “in der Sünde geboren”. Wir halten also fest, wie das Konzil von Trient es entschieden hat, dass die Erbsünde zusammen mit der menschlichen Natur “nicht durch Nachahmung, sondern aufgrund der Fortplanzung” weitergegeben wird und jedem einzelnen Menschen “eigen” ist.

Wir glauben, dass unser Herr Jesu Christus uns durch sein Kreuzesopfer von der Erbsünde und aller persönlichen Sünde erlöst hat, die wir als einzelne Menschen begangen haben, so dass der Satz des Apostels wirklich gilt: “Wo die Sünde zugenommen hat, ist die Gnade überreich geworden.”

Gläubig bekennen wir, dass es nur eine Taufe gibt, die von unserm Herrrn Jesus Christus zur Nachlassung der Sünden eingesetzt worden ist; dass ferner die Taufe auch den unmündigen Kindern zu spenden sei, die noch nicht eine Befleckung durch persönliche Schuld sich zuziehen konnten, damit diese Kinder, die bei ihrer Geburt noch nicht im Besitz der übernatürlichen Gnade sind, aus dem Wasser und dem Heiligen Geist zum göttlichen Leben in Jesus Christus wiedergeboren werden.

Jesus, um deines Namens willen bitten wir: erhalte und vermehre in uns den Glauben an die Erlösung von Erbschuld und Sünde durch deinen Kreuzestod und die Heilige Taufe.

Vaterunser
Gegrüsst seist du, Maria…

5. Tag: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Wir glauben an die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche, die von Jesus Christus auf den Fels, der da Petrus ist, gegründet worden ist. Sie ist der geheimnisvolle Leib Christi, eine sichtbare, hierarchisch gegliederte Gesellschaft, eine geistliche Gemeinde, die irdische Kirche, das auf Erden pilgernde Gottesvolk, eine Kirche, die mit himmlischen Gütern ausgestattet ist, der Keim und Beginn des Gottesreiches, in dem das Werk und die Leiden der Erlösung ihre Fortsetzung in der Geschichte finden, das Gottesreich, das mit aller Kraft die Vollendung herbeiwünscht, die nach dem Ende der Zeiten in der Himmelherrlichkeit erreicht wird.

Durch die Sakramente, die Seiner Fülle entströmen, formt der Herr Jesus Seine Kirche. Durch  die Sakramente nämlich bewirkt er, dass Seine Glieder am Geheimnis Seines Todes und Seiner Auferstehung teilhaben. Und die Gnade des Heiligen Geistes, der der Kirche das Leben und die Handlungsfähigkeit mitteilt, hilft auch dabei mit.

Die Kirche ist also heilig, wenn sie auch in ihrem Schoss die Sünder mitträgt. Denn sie besitzt kein anderes Leben als das der Gnade. Ganz gewiss werden ihre Glieder sich heiligen, wenn sie von dieser Kirche sich nähren lassen. Wenn sie sich aber von ihr entfernen, werden sie sich Sünde und Befleckung der Seele zuziehen. Und diese Sünden verhindern es, dass die Heiligkeit der Kirche strahlend sichtbar wird. Deshalb leidet die Kirche und büsst für die Verfehlungen. Sie hat aber auch die Vollmacht, durch das Blut Christi und das Geschenk des Heiligen Geistes ihre Glieder von ihrer Schuld zu befreien.

Sie ist die Erbin der göttlichen Verheissungen und Tochter Abrahams dem Geiste nach, durch jenes Israel nämlich, dessen Bücher sie liebevoll bewahrt und dessen Patriarchen und Propheten sie fromm verehrt. Sie ist erbaut auf dem Fundament der Apostel und überliefert treu durch die Jahrhunderte hindurch deren stets lebendiges Wort und auch die besonderen Vollmachten der Hirten im Nachfolger Petri und in den Bischöfen, soweit diese mit dem obersten Hirten in Gemeinschaft verharren.

Unter dem immerwährenden Beistand des Heiligen Geistes endlich hat die Kirche die Aufgabe, jene Wahrheit zu bewahren, zu lehren und zu erklären und auch zu verbreiten, jene Wahrheit, die Gott schon durch die Propheten in verhüllter Weise, durch den Herrn Jesus vollkommen und endgültig den Menschen offenbarte.

Jesus, um deines Namens willen bitten wir: Erhalte und vermehre in uns die Treue und Liebe zur heiligen, katholischen und apostolischen Kirche und ihren Sakramenten.

Vaterunser
Gegrüsst seist du, Maria….

6. Tag: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Wir glauben alles, was im geschriebenen und überlieferten Worte Gotes enthalten ist, und was von der Kirche entweder in feierlicher Glaubensentscheidung oder durch das ordentliche und allgemeine Lehramt als von Gott offenbart uns zu glauben vorgelegt wird.

Wir glauben auch an die Unfehlbarkeit, die dem Nachfolger des heiligen Petrus zukommt, wenn er als Hirt und Lehrer aller Christgläubigen in Ausübung seines Amtes spricht, und die auch die Gesamtheit der Bischöfe besitzt, wenn sie in Verbindung mit dem Papst ihr Lehramt ausübt.

Wir glauben, dass die Kirche, die Christus gegründet hat und für die er sorgt, unabänderlich und eine ist im Glauben, in der Gottesverehrung und in der hierarchischen Gemeinschaft. Die reiche Vielfalt in der Liturgie, die zu recht bestehenden Verschiedenheiten im theologischen und geistlichen Erbe sowie in den besonderen Rechtsordnungen innerhalb der Kirche, stehen dieser Einheit nicht entgegen, sondern beweisen sie nur noch deutlicher.

Wir glauben, dass die Kirche heilsnotwendig ist. Allein Christus ist der Mittler und Weg zum Heil, der in Seinem Leib, der Kirche nämlich, unter uns gegenwärtig ist. Doch der göttliche Heilsplan umfasst alle Menschen. Die nämlich, die das Evangelium Christi und seine Kirche schuldlos nicht kennen, Gott aber mit aufrichtigem Herzen suchen und sich unter Einfluss der Gnade bemühen, Seinen Willen nach dem klar erkannten Spruch des Gewissens zu erfüllen, auch sie gehören, wenn auch unsichtbar, zum Volke Gottes und können das ewige Heil erlangen. Ihre Zahl kennt freilich Gott allein.

Jesus, um deines Namens willen bitten wir: Erhalte und vermehre in uns die Treue zu Papst und Evangelium.

Vaterunser
Gegrüsst seist du, Maria….

7. Tag: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen

Wir glauben, dass die heilige Messe, die vom Priester in der Rolle Christi kraft der durch das Weihesakrament empfangenen Gewalt gefeiert wird und die von ihm im Namen Christi und der Glieder Seines mystischen Leibes dargebracht wird, tatsächlich das Opfer von Kalvaria ist, das auf den Altären sakramental vergegenwärtigt wird. Und wie das Brot und der Wein beim letzten Abendmahl vom Herrn in Seinen Leib und Sein Blut verwandelt wurden, das bald darauf am Kreuz für uns geopfert werden sollte, so wird nach unserem Glauben auch gleicherweise das vom Priester konsekrierte Brot und der von ihm konsekrierte Wein in den Leib und das Blut Christi verwandelt, der jetzt glorreich im Himmel thront. Wir glauben auch, dass die geheimnisvolle Gegenwart des Herrn unter den äusseren Gestalten, die für unsere Sinne unverändert fortzudauern scheinen, eine wirkliche, tatsächliche und wesentliche Gegenwart ist.

In diesem Sakrament kann also Christus auf keine andere Weise gegenwärtig sein als durch die Verwandlung der ganzen Substanz des Brotes in seinen Leib und durch die Verwandlung der ganzen Substanz des Weines in sein Blut, wobei nur die Eigentümlichkeit des Brotes und des Weines erhalten bleiben, die von unsern Sinnen wahrgenommen werden. Die Kirche bezeichnet diese geheimnissvolle Wandlung mit dem besonderen und zutreffenden Wort “Transsubstantiation” (Wesenverwandlung).

Somit muss jede theologische Erklärung, die sich um ein hinreichendes Verständnis dieses Geheimnisses bemüht, wenn sie mit dem katholischen Glauben im Einklang bleiben will, daran als unverrückbare Tatsache festhalten, dass in der objektiven, also von unserem eigenen Denken unabhängigen Wirklichkeit, nach der Konsekration Brot und Wein zu bestehen aufgehört haben, so dass danach unter den sakramentalen Gestalten des Brotes und Weines allein der anbetungswürdige Leib und das anbetungswürdige Blut unseres Herrn Jesus gegenwärtig sind, wie der Herr es selbst gewollt hat, um sich uns als Speise darzureichen und um uns in der Einheit seines mystischen Leibe zu verbinden.

Das einzige und unteilbare Dasein Christi, des Herrn, in der Himmelsherrlichkeit wird durch das Sakrament nicht vervielfältigt, sondern nur an den verschiedenen Orten der Erde gegenwärtig, wo das eucharistische Opfer dargebracht wird. Hier also haben wir das “Geheimnis des Glaubens und des eucharistischen Reichtums”, von dem wir sprechen und dem wir ohne Abstrich zustimmen müssen.

Die gleiche Gegenwart bleibt auch nach der Feier des heiligen Opfers wirksam im allerheiligsten Sakrament, welches im Tabernakel aufbewahrt wird, der gleichsam das lebendige Herz unserer Kirchen ist. Deshalb fällt uns auch die gewiss liebenswerte Pflicht zu, in dem heiligen Brot, das unsere Augen schauen, das fleischgewordene Wort selbst zu ehren und anzubeten, das unsere Augen nicht sehen können, das aber dennoch uns gegenwärtig ist, ohne den Himmel zu verlassen.

Jesus, um deines Namens willen bitten wir: Erhalte und vermehre in uns den Glauben an deine Gegenwart im heiligsten Sakrament.

Vaterunser
Gegrüsst seist du, Maria….

8. Tag: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen

Wir bekennen gleicherweise, dass das Reich Gottes das hier auf Erden in der Kirche seinen Anfang nimmt, nicht von dieser Welt ist, deren Gestalt ja vergeht; wir bekennen auch, dass das eigentliche Wachstum dieses Reiches Gottes nicht gleichgesetzt werden kann mit dem Fortschritt der menschlichen Kultur, der Wissenschaft und der Technik; dass vielmehr seine Bestîmmung darauf abzielt, dass der unerforschliche Reichtum Christi immer wieder erkannt wird, dass man immer standhafter seine Hoffnung auf die ewigen Güter setzt, dass man der Liebe Gottes immer inniger seine Antwort gibt, dass schliesslich Gnade und Heiligkeit immer reichlicher unter den Menschen sich ausbreiten. Doch wird die Kirche gerade durch diese so charakterisierte Liebe veranlasst, den echten Nutzen der Menschheit auch im Sinne der materiellen Güter zu fördern. Wenn sie auch unablässig alle ihre Kinder auf Erden daran erinnert, dass sie hier auf Erden keine bleibende Stätte haben, so spornt sie diese dennoch auch wieder an, nach Massgabe ihrer Stellung und ihrer Mittel den Fortschritt der menschlichen Gesellschaft zu fördern, die Gerechtigkeit, den Frieden, die brüderliche Eintracht unter den Menschen voranzutreiben, und den ärmeren und besonders unglücklichen Brüdern geeignete Hilfe zu leisten.

Daher darf man die angestrengte Sorge, mit der die Kirche, die Braut Christi, auf die Nöte der Menschheit, ihre Freuden und Hoffnungen, ihre Leiden und Mühen achtet, nur als Zeichen ihres Eifers betrachten, aufgrund dessen sie sich dringend veranlasst sieht, der Menschheit beizustehen, und das in der besonderen Absicht, um die Menschheit mit dem Lichte Christi zu erleuchten und alle um ihn, der ihr einziger Heiland ist, zu versammeln und mit ihm zu verbinden. Niemals aber darf man diese Sorge so auffassen, als ob die Kirche sich den Verhältnissen dieser Welt gleichmachen wolle, als ob ihre brennende Sehnsucht erlahme, mit der sie selbst ihren Herrn und sein ewiges Reich erwartet.

Jesus, um deines Namens willen bitten wir: Erhalte und vermehre in uns die wahre Gottes- und Nächstenliebe.

Vaterunser
Gegrüsst seist du, Maria ….

9. Tag: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Wir glauben an das Ewige Leben. Wir glauben dass die Seelen der Menschen, die in der Gnade Christi sterben – gleichgültig, ob sie noch im Fegfeuer ihre Läuterung finden müssen oder ob sie gleich nach der Trennung vom Leibe, wie der reuige Schächer am Kreuz, von Jesus ins Paradies aufgenommen wurden -, dass diese Seelen nach dem Tode das Volk Gottes bilden. Und dieser Tod wird am Tag der Auferstehung, an dem diese Seelen mit ihren Leibern vereinigt werden, ebenfalls völlig vernichtet werden.

Wir glauben, dass die vielen Seelen, die mit Jesus und Maria im Paradies vereinigt sind, die himmlische Kirche bilden, dass sie dort auch die ewigen Freuden geniessen und Gott sehen, wie er ist; und dass sie dort, wenn auch in verschiedener Abstufung und in verschiedener Weise, zusammen mit den Engeln teilhaben an der göttlichen Macht, die dem verherrlichten Jesus zukommt, indem sie für uns Fürsprache einlegen und mit ihrer brüderlichen Fürsorge unserer Schwachheit zu Hilfe kommen.

Wir glauben an die Gemeinschaft aller Christgläubigen, nämlich der noch auf Erden pilgernden, der nach ihrem Tode in der Läuterung sich befindenden und der im Himmel die Seligkeit geniessenden, und dass alle zusammen die eine Kirche bilden.

Auch glauben wir, dass uns in dieser Gemeinschaft die Liebe des erbarmenden Gottes und seiner Heiligen nahe ist, die unseren Bitten gern Gehör schenken, wie Jesus selbst es uns erklärt hat: “Bittet, und ihr werdet empfangen.” Im Bekenntnis dieses Glaubens und gestützt auf die Hoffnung erwarten wir die Auferstehung der Toten und das Leben der zukünftigen Welt.

Gepriesen sei der heilige, heilige, heilige Gott!

Amen

Jesus um deines Namens willen bitten wir: Erhalte und vermehre in uns den Glauben an die Gemeinschaft der Heiligen, die Auferstehung der Toten, und das ewige Leben!

Vaterunser
Gegrüsst seist du, Maria….

PapstPaulVI.
Rosenkranzfest
Dogmen der katholischen Kirche
Klopft an! Es wird euch aufgetan

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