Benedikt XVI. verabschiedet sich von Kardinal Martini

Botschaft des Papstes zum Requiem: Carlo Maria Martini

– ein unermüdlicher Diener des Evangeliums und der Kirche. Von Armin Schwibach

Rom, kath.net/as, 3. September 2012

“Dein Wort ist meinem Fuss eine Leuchte, / ein Licht für meine Pfade” (Ps 119,105): die Worte des Psalmisten können für Papst Benedikt XVI. das ganze Leben “dieses grossherzigen und treuen Hirten der Kirche” zusammenfassen. Mit diesen Worten wandte sich Benedikt XVI. in einer Botschaft an die im Mailänder Dom anlässlich der Begräbnisfeierlichkeiten für Carlo Maria Kardinal Martini versammelte Gemeinde. In Vertretung des Papstes wurde die Botschaft vom Kurienkardinal und Vikar für den Staat der Vatikanstadt, Angelo Comastri, verlesen. Das Requiem begann um 16:00 Uhr und wurde per Videoleinwand auch auf den Vorplatz der Mailänder Kathedrale übertragen.

Kardinal Martini “war ein Mann Gottes, der die Heilige Schrift nicht nur studiert, sondern innig geliebt hat”, so der Papst. Er habe die Schrift zum Licht seines Lebens gemacht, damit alles “ad maiorem Dei gloriam” sei. Gerade deshalb sei Martini fähig gewesen, die Gläubigen und all jene zu lehren, die auf der Suche nach der Wahrheit seien, “dass das einzige Wort, das es würdig ist, gehört und zu werden, um ihm zu folgen, das Wort Gottes ist, da es allen den Weg der Wahrheit und der Liebe weist”. Der emeritierte Erzbischof von Mailand sei dazu mit einer grossen Offenheit der Seele fähig gewesen und habe sich nie der Begegnung und dem Dialog mit allen verweigert. So habe er der Aufforderung des Apostels Petrus entsprochen, “jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die euch erfüllt”. Kardinal Martini habe diese Bereitschaft mit einem Geist tiefer Liebe verbunden, die seinem Bischofsmotto entsprochen habe: “Pro veritate adversa diligere”.

In seiner Botschaft zitiert der Papst einen Abschnitt aus einer Predigt Kardinal Martinis, wo dieser so betete: “Wir bitten dich, o Herr, dass du uns zu Quellwasser für andere machst, Brot, das für die Brüder gebrochen ist, Licht für jene, die in der Finsternis wandeln, Leben für alle, die im Schatten des Todes straucheln. Herr, sei das Leben der Welt; Herr, führe uns zu deinem Pascha; gemeinsam werden wir zu dir gehen, werden wir dein Kreuz tragen, werden wir die Gemeinschaft mit deiner Auferstehung verkosten.
Gemeinsam mit dir werden wir zum himmlischen Jerusalem schreiten, hin zum Vater” (29. März 1980).

Benedikt XVI. beschloss seine Botschaft mit einem Gebet: “Der Herr, der Carlo Maria Kardinal Martini während seines ganzen Lebens geführt hat, nehme diesen unermüdlichen Diener des Evangeliums und der Kirche im Jerusalem des Himmels auf”.

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