Kardinal Bertone kündigt neue Enzyklika an

Die Bedeutung der Aufgabe der Neuevangelisierung

Rom, kath.net/as, 2. August 2012, von Armin Schwibach

Eine neue Enzyklika Benedikts XVI., der Abschluss des Buches über die Kindheit Jesu sowie die Neuevangelisierung waren die Themen, mit denen sich Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone in seiner Predigt zur heiligen Messe in der Pfarrkirche von Introd (Aostatal) am gestrigen Mittwoch Abend auseinandergesetzt hat.

Kardinal Bertone verbringt seinen Sommerurlaub in dem Haus, das über viele Jahre hinweg Johannes Paul II. und seinen Nachfolger Benedikt XVI. beherbergt hatte.

Kardinal Bertone kündigte an, dass Benedikt XVI. den dritten Band seines Werkes über Jesus von Nazareth vollendet habe. Bei dem Buch über die Kindheitsevangelien handle es es sich um ein grosses Geschenk, das der Papst der Kirche zum Beginn des Jahres des Glaubens mache. Vielleicht werde es auch eine neue Enzyklika geben, so Bertone, die vierte des Pontifikats.

In seiner Predigt ging der Kardinalstaatssekretär vom liturgischen Gedenktag des heiligen Eusebius von Vercelli aus und erläuterte die Aufgabe dessen, der mit einem Sinn für Verantwortung regiert, im Unterschied zum Lohndiener, der einem Beruf nachgeht.

Regieren bedeute, so Bertone, die Schwächsten und Bedürftigsten zu verteidigen und im Bild des “Guten Hirten” das Königtum Christi erstrahlen zu lassen. Bei seinem Werk der Evangelisierung sei der heilige Eusebius nicht zuhause geblieben. Vielmehr habe er sehr harte Reisen, Gefahren, Missverstehen und Verfolgung auf sich genommen, um das Evangelium und das Heil Christi überall hinzubringen.

“Wenn von der ‘Neuevangelisierung’ die Rede ist”, so der Kardinal, “müssen wir es verstehen, in diesem Ausdruck das ganze Gewicht des Vertrauens zu erkennen, das Gott uns heute schenkt, wenn er will, dass wir Verkündiger des Evangeliums inmitten der Menschen sind, wie die ersten Jünger unter den Heiden ihrer Zeit”. In jedem Bereich der Gesellschaft sei jeder einzelne Christ unersetzbar für eine Verbreitung des Zeugnisses für den Glauben.

So könne die grosse Bedeutung des von Benedikt XVI. ausgerufenen Jahrs des Glaubens erfasst werden. Es sei dies ein wichtiges Jahr, “wenn man an die Notwendigkeit unserer Zeit denkt, der Sache des Menschen zu dienen, der – wie Benedikt XVI. sagt – ohne Gott nicht weiss, wohin er gehen soll, und dem es nicht einmal gelingt zu begreifen, wer er ist”.

Im Bewusstsein der Würde, Mitarbeiter bei der Neuevangelisierung zu sein, ist es für Kardinal Bertone notwendig, vor allem eine grosse Leidenschaft für Gott zu pflegen. Gleichzeitig müsse man sich auf vielseitige Weise anstrengen, erneut die vielen Schätze “unserer Kultur und unseres Glaubens” zu entdecken, “die vielen entglitten und aus diesem Grund fast unerkennbar geworden sind”.

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