21. Sonntag im Jahreskreis

Evangelium nach Johannes 6,60-69: Du hast Worte des ewigen Lebens

Viele seiner Jünger, die ihm zuhörten, sagten: Was er sagt, ist unerträglich. Wer kann das anhören? Jesus erkannte, dass seine Jünger darüber murrten, und fragte sie: Daran nehmt ihr Anstoss? Was werdet ihr sagen, wenn ihr den Menschensohn hinaufsteigen seht, dorthin, wo er vorher war?

Der Geist ist es, der lebendig macht; das Fleisch nützt nichts. Die Worte, die ich zu euch gesprochen habe, sind Geist und sind Leben. Aber es gibt unter euch einige, die nicht glauben.

Jesus wusste nämlich von Anfang an, welche es waren, die nicht glaubten, und wer ihn verraten würde. Und er sagte: Deshalb habe ich zu euch gesagt: Niemand kann zu mir kommen, wenn es ihm nicht vom Vater gegeben ist.

Daraufhin zogen sich viele Jünger zurück und wanderten nicht mehr mit ihm umher. Da fragte Jesus die Zwölf: Wollt auch ihr weggehen? Simon Petrus antwortete ihm: Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens. Wir sind zum Glauben gekommen und haben erkannt: Du bist der Heilige Gottes.

Kommentar zum heutigen Evangelium
Hl. (Pater) Pio von Pietrelcina (1887 – 1968), Kapuziner, Brief 3, 980; GF, 196 f

“Du hast Worte des ewigen Lebens.”

Sei geduldig und halte treu fest an der Betrachtung. Am Anfang begnüge dich damit, in kleinen Schritten voranzugehen. Später wirst du Beine haben, die nur noch laufen wollen, oder besser noch Flügel, um zu fliegen. Begnüge dich auch damit, zu gehorchen. Das ist niemals einfach, doch Gott ist es ja, den wir als unser Teil erwählt haben.

Akzeptiere es, nur eine kleine Biene im Bienenkorb zu sein; schnell wird sie eine dieser grossen Arbeiterinnen, die geschickt den Honig herstellen können. Bleibe vor Gott und den Menschen immer demütig in der Liebe. Dann wird der Herr zu dir wahrhaftig sprechen und dich mit seinen Gaben beschenken. Es kann vorkommen, dass die Bienen grosse Stecken zurücklegen in den Weiden, bevor sie zu den Blumen kommen, die sie sich ausgewählt haben. Dann aber, müde doch befriedigt und voller Pollen, kommen sie in den Stock zurück, um hier stillschweigend doch fruchtbar die Umgestaltung des Blütennektars zu einem Nektar des Lebens zu vollziehen.

Mache es ebenso: Nachdem du das Wort gehört hast, betrachte es aufmerksam, prüfe seine verschiedenen Elemente, suche nach seiner tieferen Bedeutung. Dann wird es für dich klar und licht. Es wird die Kraft bekommen, deine natürlichen Neigungen in eine reine Erhebung des Geistes zu verwandeln. Dein Herz wird immer mehr vereint sein mit dem Herzen Christi.

Lesungen

Buch Josua 24,1-2a.15-17.18b

Josua versammelte alle Stämme Israels in Sichem; er rief die Ältesten Israels, seine Oberhäupter, Richter und Listenführer zusammen und sie traten vor Gott hin. Josua sagte zum ganzen Volk: So spricht der Herr, der Gott Israels: Jenseits des Stroms wohnten eure Väter von Urzeiten an [Terach, der Vater Abrahams und der Vater Nahors] und dienten anderen Göttern. Wenn es euch aber nicht gefällt, dem Herrn zu dienen, dann entscheidet euch heute, wem ihr dienen wollt: den Göttern, denen eure Väter jenseits des Stroms dienten, oder den Göttern der Amoriter, in deren Land ihr wohnt.

Ich aber und mein Haus, wir wollen dem Herrn dienen. Das Volk antwortete: Das sei uns fern, dass wir den Herrn verlassen und anderen Göttern dienen. Denn der Herr, unser Gott, war es, der uns und unsere Väter aus dem Sklavenhaus Ägypten herausgeführt hat und der vor unseren Augen alle die grossen Wunder getan hat. Er hat uns beschützt auf dem ganzen Weg, den wir gegangen sind, und unter allen Völkern, durch deren Gebiet wir gezogen sind. Der Herr hat alle Völker vertrieben, auch die Amoriter, die vor uns im Land wohnten. Auch wir wollen dem Herrn dienen; denn er ist unser Gott.

Psalm 34(33),2-3.16-17.18-19.20-21.22-23

Ich will den Herrn allezeit preisen; immer sei sein Lob in meinem Mund. Meine Seele rühme sich des Herrn; die Armen sollen es hören und sich freuen. Die Augen des Herrn blicken auf die Gerechten, seine Ohren hören ihr Schreien. Das Antlitz des Herrn richtet sich gegen die Bösen, um ihr Andenken von der Erde zu tilgen.

Schreien die Gerechten, so hört sie der Herr; er entreisst sie all ihren Ängsten. Nahe ist der Herr den zerbrochenen Herzen, er hilft denen auf, die zerknirscht sind. Der Gerechte muss viel leiden, doch allem wird der Herr ihn entreissen. Er behütet all seine Glieder, nicht eines von ihnen wird zerbrochen.

Den Frevler wird seine Bosheit töten; wer den Gerechten hasst, muss es büssen. Der Herr erlöst seine Knechte; straflos bleibt, wer zu ihm sich flüchtet.

Brief des Apostels Paulus an die Epheser 5,21-32

Einer ordne sich dem andern unter in der gemeinsamen Ehrfurcht vor Christus. Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter wie dem Herrn (Christus); denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch Christus das Haupt der Kirche ist; er hat sie gerettet, denn sie ist sein Leib. Wie aber die Kirche sich Christus unterordnet, sollen sich die Frauen in allem den Männern unterordnen. Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie Christus die Kirche geliebt und sich für sie hingegeben hat, um sie im Wasser und durch das Wort rein und heilig zu machen. So will er die Kirche herrlich vor sich erscheinen lassen, ohne Flecken, Falten oder andere Fehler; heilig soll sie sein und makellos. Darum sind die Männer verpflichtet, ihre Frauen so zu lieben wie ihren eigenen Leib. Wer seine Frau liebt, liebt sich selbst. Keiner hat je seinen eigenen Leib gehasst, sondern er nährt und pflegt ihn, wie auch Christus die Kirche.

Denn wir sind Glieder seines Leibes. Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen und sich an seine Frau binden, und die zwei werden ein Fleisch sein. Dies ist ein tiefes Geheimnis; ich beziehe es auf Christus und die Kirche.

P.Bernhard Sirch
Einladung zur Hochzeit: Impuls zum 21. Sonntag im Jahreskreis
SanPiodaPietrelcina
Tagesheiliger: Hl. Gregor von Pfalzel (Utrecht)

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