Die Kirchen leeren sich unaufhaltsam

Jeder Fünfte in der Schweiz ist konfessionslos

Das sind beinahe doppelt so viele wie noch vor zehn Jahren

In Basel-Stadt ist bald jeder Zweite religionslos.

Anm. Redaktion: Das hat seine Gründe: Einer davon dürfte der Glaubensschwund sein. Woher sollen Gläubige einen Glauben haben, wenn sie seit 4 Jahrzehnten keine Informationen des eigenen Lehramtes mehr weitervermittelt bekommen haben?

Vier von zehn Einwohnern des Kantons Basel-Stadt – genau 42,2 Prozent – sind konfessionslos. In keinem anderen Kanton der Schweiz ist der Anteil der Menschen, die keiner Religion angehören, so gross. Das zeigen Zahlen des Volkszählung 2010, die das Bundesamt für Statistik (BFS) am Dienstag veröffentlichte.

Auch in den Westschweizer Kantonen Neuenburg, Genf und Waadt ist mehr als ein Viertel konfessionslos. Den Gegenpol bilden die ländlichen Kantone Appenzell-Innerrhoden, Uri und Obwalden. Dort haben neun von zehn Bewohnern angegeben, einer Religion anzugehören.

Insgesamt waren Ende 2010 in der Schweiz über 1,3 Millionen Personen oder 20,1 Prozent konfessionslos. Im Jahr 2000 hatte das BFS noch einen Anteil von rund 12 Prozent gezählt.

Landeskirchen verlieren

Die grösste Konfessionsgruppe bildet nach wie vor die römisch-katholische Kirche mit einem Anteil vom knapp 39 Prozent oder rund 2,5 Millionen Mitgliedern. Zur evangelisch-reformierten Kirche gehörten Ende 2010 rund 2 Millionen Personen, dies entspricht einem Anteil von rund 31 Prozent.

Beide grossen Landeskirchen verloren in den letzten zehn Jahren Mitglieder: Die römisch-katholische Kirche verzeichnete einen Rückgang um 3,7 Prozentpunkte, die evangelisch-reformierte Kirche musste ein Minus um 3,2 Prozentpunkten hinnehmen.

Mässiger Aufschwung des Islam

Warnungen vor einer angeblichen Islamisierung der Schweiz widerlegt die Statistik. Zwar wuchs der Anteil der islamischen Glaubensgemeinschaften um 0,9 Prozent. Er beträgt aber weiterhin bescheidene 4,5 Prozent der Gesamtbevölkerung. Die jüdische Gemeinde blieb in den zehn Jahren mit einem Anteil von 0,2 Prozent stabil.

Angaben zu Freikirchen und Sekten sind nicht im Detail ersichtlich. 2,4 Prozent (+0,1) der Bevölkerung gaben an, einer «anderen christlichen Glaubensgemeinschaft» anzugehören, 1,1 (keine Veränderung) nannten auf Anfrage eine «andere Religionsgemeinschaft». Hinzu kommen 2,0 Prozent (+0,1), welche die Statistik als «unbekannt» ausweist.

Die Strukturerhebung ist eine neue, 2010 im Rahmen der modernisierten Volkszählung eingeführte jährliche Stichprobenerhebung. Sie beruht auf einer Stichprobe des BFS von mindestens200 000Personen (2,7 Prozent der Wohnbevölkerung). Die Erhebung ergänze die Informationen der registerbasierten Bevölkerungsstatistiken im Volkszählungssystem, schreibt das BFS.

Quelle
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