Hier war Jesus am Werk

“Dass wir weitergeben, was wir durch ihn empfangen haben: Liebe und Lebenssinn!”

Rom, 14. Mai 2012, zenit.org

Rund 60.000 Pilger waren an den letzten drei Tagen der Heilig-Rock-Wallfahrt von Freitag bis Sonntag nach Trier gekommen, wie das Bistum Trier berichtet. Damit stieg die Pilgerzahl auf insgesamt 545.000. Am Abend des 13. Mai war der Schrein mit dem Heiligen Rock nach 31 Wallfahrtstagen wieder verhüllt worden.

Der Leiter der Heilig-Rock-Wallfahrt, Msgr. Dr. Georg Bätzing, habe in einem Gottesdienst in der Liebfrauenbasilika betont, dass ihn ein Gefühl grosser Dankbarkeit bewege, so die Website des Bistums. “Denn ich habe spüren dürfen, dass Jesus hier unter uns am Werk ist, um sich seine Kirche für heute zu formen. In den vielen Gottesdiensten, Katechesen und Predigten, in den Begegnungen miteinander, in der Geduld der Pilger bei Wind und Wetter in der Warteschleife, in einem Augenblick grosser Nähe zu Jesus beim Anblick des Heiligen Rockes, bei der Anbetung des eucharistisch gegenwärtigen Herrn, im Augenblick der Lossprechung bei der Beichte und der Kommunion, da sammelt Jesus uns Jünger heute und formt uns zur Kirche: nicht Knechte, nein Freunde nennt er uns – und vertraut darauf, dass wir weitergeben, was wir durch ihn empfangen haben: Liebe und Lebenssinn!”

Die Wallfahrt, so hätten ihm viele Menschen gesagt, habe etwas davon spüren lassen, wie sie sich die Kirche wünschten: „freundlich, aufmerksam, auf die Mitte in Christus hin orientiert, tröstlich und fürsorglich, ermunternd und aufbauend, einladend offen, ehrlich in ihrer Begrenztheit und reich durch die Gnade Gottes.”

Wallfahrtsleiter Bätzing habe dazu eingeladen, miteinander und füreinander zu beten, „dass wir den kostbaren Augenblick dieser festlichen Wallfahrtszeit nicht gleich vergessen, sondern mitnehmen in unser ganz persönliches Leben und in unsere Gemeinden und Gemeinschaften hinein.”

Der Trierer Bischof Ackermann hatte betont, dass es immer wieder faszinierend sei, „Kirche zu erleben, die sich um Jesus Christus versammelt, Menschen zu erleben, die sich von Jesus und seiner Botschaft angezogen fühlen“, wie Domradio berichtete.

Dazu gehörten Gruppen aus Kindertagesstätten und Mitglieder des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem, Bergleute aus dem Saarland und russisch-orthodoxe Christen aus Lettland, junge Leute unter dem Motto „Jugend rockt” und Mitglieder historischer Schützenbruderschaften. Es gab Pilgergruppen aus zahlreichen deutschen Bistümern, aus benachbarten Ländern, aber auch aus entfernten gegenden wie Georgien, Brasilien und Bolivien. Auch Papst Benedikt XVI. hatte zum Auftakt der Wallfahrt am 13. April in seiner Botschaft bekräftigt, er begebe sich in Gedanken als Pilger nach Trier.

Dem Wallfahrtsmotto „und führe zusammen, was getrennt ist” gerecht wurde nicht zuletzt die ökumenische Ausrichtung des Pilgertreffens und insbesondere der „Tag der Ökumene” (*Zenit berichtete).

Heute Abend findet ein großes Fest für die mehr als 2.300 ehrenamtlichen Helfer statt, die während der Heilig-Rock-Wallfahrt im Einsatz waren. Ebenfalls ab heute beginnen auch die Abbau-Arbeiten im und um den Dom sowie in der Stadt Trier.

*Ökumene bei der Heilig-Rock-Wallfahrt in Trier

Herzliche und heitere Begegnung

Rom, 10. Mai 2012, Zenit.org

Ungefähr 1500 Gläubige, Mennoniten, Anglikaner, Altkatholiken und Methodisten, Kopten und Lutheraner, Orthodoxe  aus Griechenland, Russland, Serbien und Äthiopien, Katholiken und Protestanten hatten sich am Ökumenetag am 5. Mai zu einem mehrstündigen gemeinsamen Pilgerweg durch die Trierer Innenstadt mit gemeinsamen Stationsgottesdiensten zusammengefunden. Bischöfe, Superintendenten, ein Präses und ein Kirchenpräsident, Erzpriester und Pastoren. Im Mittelpunkt stand das Gemeinsame dieser Gläubigen: der Glaube an den Dreieinigen Gott, die Bibel und die Taufe. Texte der Bibel wurden gelesen, es wurde gemeinsam gesungen und gebetet.

Der Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann äusserte gegenüber Domradio: “Mich hat der Tag sehr berührt, in der Mischung von Heiterkeit, Begegnung mit den verschiedenen Repräsentanten der Kirchen und denen, die aktiv sind, im Bereich der Ökumene und den vielen Pilgern, die mitgegangen sind. Dann gab es auch die ruhigen Momente mit einer dichten Atmosphäre. Man spürt auch unter den Vertretern der Kirchen, dass eine wirkliche Herzlichkeit da war.”

Christian Schad, der Kirchenpräsident der evangelischen Kirche der Pfalz, erwartet von der Begegnung der verschiedenen “Glaubensgeschwister” einen starken Impuls für die zukünftige Einheit.

Auch Bischof Ackermann hat die Nachhaltigkeit des Ökumene-Tages im Blick: “Es wäre schade, uns nicht mehr zu treffen, wenn die Wallfahrt zu Ende geht. Die Wallfahrt war auch immer Anlass, sich miteinander ins Gespräch zu begeben. Und da wollen wir den Faden nicht abreissen lassen. Ich denke, dass es Anknüpfungspunkte gibt.”

Auch bei den 2200 Helfern gibt es starke ökumenische Akzente: Zum Beispiel ist neben zahlreichen Protestanten die russisch-orthodoxe Elena Albutova (25) aus Uljanowsk in Russland im Einsatz, die mit ihren guten Deutsch-Kenntnissen im Helferzelt eine wichtige Kontaktperson für die vielen russischsprachigen Pilger ist, die oft nur wenig Deutsch oder Englisch sprechen. “Mein Motto für diese Zeit hier in Trier ist das Wallfahrtsmotto, da ich als russisch-orthodoxe Christin mit den Katholiken und Menschen aus so vielen Städten zusammengeführt wurde”, erklärte sie. [jb]

Heilig-Rock Wallfahrt 2012

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