Papst Benedikt in Rom zurück

Italienische Presse: ‚Reise-Test’ bestanden

“Papst fordert mehr Freiheit” lautet die häufigste Überschrift zu dem Treffen.

Rom, kath.net/KNA, 29. März 2012

Italiens Medien haben ein überwiegend positives Fazit der Kuba-Reise des Papstes gezogen. Fast alle Tageszeitungen zeigen auf ihrer Titelseite vom Donnerstag Bilder von der Begegnung des Papstes mit dem früheren Revolutionsführer Fidel Castro. “Papst fordert mehr Freiheit” lautet die häufigste Überschrift zu dem Treffen.

Die Mailänder Tageszeitung “Corriere della Sera” titelt mit der Aussage Benedikts XVI. : “Ja, ich bin alt, kann aber meinen Pflichten noch nachkommen”; sie deutet sie als Absage an Rücktrittsspekulationen. “La Stampa” aus Turin widmet dem Alter des bald 85-Jährigen einen eigenen Artikel mit dem Titel “Reise-Test bestanden”. Ein weiterer Beitrag im “Corriere” zeichnet den Glaubensweg des Revolutionsführers Castro “von der Ablehnung der Religion bis zur Wiederentdeckung Gottes” nach.

Bischof Thomas Wensky von Miami, der mit 500 Exilkubanern an der Messe in Havanna teilgenommen hatte, betont im Interview des linksliberalen “Messaggero” aus Rom, dass Kuba eine hoffnungsvolle Zukunft vor sich habe. Jedoch könnten die Veränderungen nur allmählich vonstattengehen. Auf diesem Weg des Landes müsse die Würde jedes einzelnen Kubaners geachtet werden.

Der “Messaggero” beanstandet die Themen der Unterredung zwischen Papst und Castro. Wer einen Austausch über internationale Politik und Strategien erwartet habe, sei enttäuscht worden. Die Zeitung zitiert unter anderem die Aussage Castros, dass er die Seligsprechungen von Mutter Teresa und Johannes Paul II. “sehr bewegt” verfolgt habe.

Die römische “Repubblica” stellt die Papstaussage “Kuba muss sich ändern” aus dem Abschlussgottesdienst in Havanna in den Mittelpunkt. Die Hauptthemen Benedikts XVI. auf Kuba seien die Forderungen nach Religionsfreiheit und nach der Notwendigkeit einer Erneuerung des Landes gewesen. Die Kritik am US-Embargo solle auch die internationale Gemeinschaft zu einer veränderten Einstellung zu Kuba bewegen, damit der leidenden Bevölkerung geholfen werde.

Die rechtspopulistische Zeitung “Il Giornale” spricht von einer “Realpolitik Ratzingers”. Der Papst denke stets zuerst an das Wohl seiner Gläubigen; erst danach komme die Demokratie an die Reihe, kritisiert das Blatt der Berlusconi-Familie.

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