Deine Kirche ist ja wohl das Letzte!

Prägnante Widerlegung von Vorurteilen gegen die Kirche

Rezension amazon (9)

Prägnante Widerlegung von Vorurteilen gegen die Kirche

11. Mai 2003, von Wendelin Walter “Wendelin Walter”

“Deine Kirche ist ja wohl das Letzte!” hörte der Kaplan Ulrich Filler immer wieder – und schrieb dieses kleine, nun schon in 6. Auflage vorliegende Buch, um zu zeigen, dass viele Urteile über die Katholische Kirche kaum mehr als Vorurteile sind. In sechs Kapiteln äussert er sich zur Kirchengeschichte, moraltheologischen und Glaubensfragen, zu Frauenfragen, Maria und zur “Kirche auf Erden”. An historischen Fakten lernt man dabei etwa, dass … – das kirchliche Mittelalter längst nicht so finster war, wie man landläufig glaubt; – es die berühmte “Päpstin Johanna” nie gab; – sich die Hexenverfolgung zunächst in den deutschen protestantischen Gebieten ausbreitete und es Katholiken wie der Jesuit Friedrich von Spee waren, die als erste gegen die Hexenprozesse argumentierten (womit Filler die auf katholischer Seite geschehenen Verbrechen nicht rechtfertigt); – man von einer blutigen Unterdrückung der Menschenrechte durch die Inquisition nicht sprechen kann; – Papst und Kirche sehr wohl gegen die Judenverfolgung im Dritten Reich protestiert haben und nach Schätzungen des jüdischen Historikers Pinchas Lapide 70 bis 90 Prozent der 950.000 Juden, die das Dritte Reich überlebten, ihr Leben verschiedenen Massnahmen der katholischen Kirche unter Papst Pius XII. verdanken.Filler argumentiert weiter, – dass die Kirche Homosexualität nicht verteufele, sondern – aufgrund der biblisch gestützten Ehe- und Sexualmoral – lediglich ihre Ausübung ablehnen muss; – dass der Zölibat der Priester kein Zwang, sondern “ein Prüfstein für die Echtheit der Berufung” ist; – dass naturwissenschaftliche Aussagen den religiösen Glauben nicht widerlegen können, weil sie einen anderen Anwendungsbereich aufweisen; – dass Christus die Kirche stufenweise gründete und das ursprüngliche biblische apostolische Amt im Papst und den Bischöfen durch eine ungebrochene Kette von Weihen fortlebt; – dass die päpstliche Unfehlbarkeit keine Erfindung des Ersten Vatikanischen Konzils (1870) ist, sondern schon in der Urkirche – bei Hieronymus oder Augustinus – bekannt war; – dass der Papst, selbst wenn er es wollte, das Frauenpriestertum nicht einführen könnte oder – dass die Katholiken Maria und die Heiligen nicht “anbeten”.

Der Autor ist bei alledem wohlinformiert und belesen. Er schreibt kurz, prägnant und deutlich – ein Feuerwerk der Fakten und Argumente. Dass auf nur 140 Seiten nicht jede Frage beantwortet werden und man bei mancher Einschätzung auch anderer Meinung sein kann, scheint bei alledem selbstverständlich. Eine Pflichtlektüre für Religionslehrer, Katecheten und alle, die argumentatives Futter gegen die weitverbreitete antikatholische Stimmung in Medien und Öffentlichkeit suchen.

Dein Kirche ist ja wohl das Letzte!

Autor: Ulrich filler
Sondereinband: 140 Seiten
Verlag:  FeMedienverlag; Auflage: 2., erw. Aufl. (1999)
Sprache:Deutsch
ISBN-10: 3873361914: amazon
ISBN-10:3-928929-20-8: buch.ch 2003

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