Eine kirchlich-kopernikanische Wende
Liebesbriefe an die Kirche
Ein Auszug aus dem Vorwort von Kardinal Kurt Koch
Ich hoffe, dass die Lektüre der “Liebesbriefe an die Kirche” nachdenklich macht und neue Freude am Glauben und an der Kirche zu wecken vermag – Ein Auszug aus dem Vorwort von Kardinal Kurt Koch
Rom, Vatikan, kath.net, 09.11.2011
In Treue zum Konzil haben wir heute eine kirchlich-kopernikanische Wende nötig, in der zugleich ihre wahre Erneuerung begründet liegt.
Es geht dann freilich um eine Erneuerung nicht nur der sichtbaren Hälfte der Kirche, sondern um das Aufstrahlen-Lassen des “Runden und Schönen” der ganzen Mond-Kirche. Die wichtigste Aufgabe der Kirche werden wir dann mit Papst Benedikt XVI. darin erblicken, Freude an Gott zu ermöglichen: “Die Freude an Gott, die Freude an Gottes Offenbarung, an der Freundschaft mit Gott wieder zu erwecken, scheint mir eine vordringliche Aufgabe der Kirche in unserem Jahrhundert”. Wir dürfen deshalb auch dankbar sein, dass uns mit Benedikt XVI. ein Papst geschenkt ist, in dessen ganzem Lebenswerk als Theologe, als Bischof und als Papst wie ein roter Faden die Freude aufleuchtet, der in der Freude des Glaubens seinen Dienst ausübt, diese Freude ausstrahlt und von sich selbst bekennt: “Durch mein ganzes Leben hat sich immer auch die Linie durchgezogen, dass Christentum Freude macht, Weite gibt”.
Diesem schönen Glaubenszeugnis des Heiligen Vaters fügen sich auch die im vorliegenden Buch veröffentlichten “Liebesbriefe an die Kirche” an, die Freude am Glauben und an der Kirche bezeugen. Dies halte ich auch in ökumenischer Hinsicht für wichtig. Wenn nämlich, wie das Ökumenismusdekret des Zweiten Vatikanischen Konzils hervorgehoben hat, das Lebenselixier der Ökumene im gegenseitigen Austausch von Gaben besteht, kann die Katholische Kirche nur dann ihren unverwechselbaren Beitrag in die Ökumenische Bewegung einbringen, wenn sie nicht nur um die sichtbare Hälfte des Mondes kreist, sondern auch davon Zeugnis gibt, dass der Mond, tiefer betrachtet, “rund und schön” ist. In dieser Zuversicht wünsche ich dem vorliegenden Buch viele aufmerksame Leser und Leserinnen, und hoffe, dass die Lektüre der “Liebesbriefe an die Kirche” nachdenklich macht und neue Freude am Glauben und an der Kirche zu wecken vermag.
Quelle: Bestellung
Das.kath.net-Buch des Jahres
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