Maria-mütterlich besorgt

Novene zum Hochfest der Unbefleckten Empfängnis Mariens 

Internationaler Mariologischer Arbeitskreis Kevelaer

Rom, 30. November 2011, zenit.org

In zahlreichen katholischen Gemeinden beginnt heute die Novene zum Hochfest der Unbefleckten Empfängnis Mariens am 8. Dezember. In katholischen Ländern noch stark verbreitet, treffen sich dafür neun Tage lang vor dem Hochfest, das in vielen Ländern gesetzlicher Feiertag ist, die Gläubigen zum gemeinsamen Gebet.

Ein eigenes kirchliches Fest Mariä Empfängnis, das der ohne Erbsünde empfangenen Gottesmutter gedenkt, lässt sich in der Geschichte der Kirche bereits seit dem 9. Jahrhundert nachweisen. Im Osten feierte man seit dem 10. Jahrhundert einen Tag der “Empfängnis der Allerheiligsten Gottesmutter durch Anna”. Anselm von Canterbury führte ihn um das Jahr 1100 als Festtag in seiner Diözese ein. Als Hochfest in Rom geht er auf Papst Sixtus IV. zurück (1477).

Alexander VII. (1655-1667) hatte die Auffassung der Kirche folgendermassen zum Ausdruck gebracht: “Von altersher ist es die fromme Meinung der Christgläubigen, dass die Seele der allerseligsten Jungfrau und Mutter Maria im ersten Augenblick ihrer Erschaffung und ihrer Vereinigung mit dem Leib auf Grund einer besonderen Gnade Gottes und eines besonderen Vorzuges im Hinblick auf die Verdienste ihres Sohnes Jesus Christus, des Erlösers des Menschengeschlechtes, von aller Makel der Erbsünde rein bewahrt wurde; in diesem Sinne begeht man in feierlicher Weise das Fest ihrer Empfängnis.” (zitiert in der Bulle “Ineffabilis Deus”)

Der sel. Papst Pius IX. verkündete dann am 8. Dezember 1854 das Dogma, den allgemein verbindlichen Glaubenssatz, mit folgenden Worten:

“Zur Ehre der Heiligen und ungeteilten Dreifaltigkeit, zur Zierde und Verherrlichung der jungfräulichen Gottesgebärerin, zur Erhöhung des katholischen Glaubens und zum Wachstum der christlichen Religion, in der Autorität unseres Herrn Jesus Christus, der seligen Apostel Petrus und Paulus und der Unseren erklären, verkünden und bestimmen Wir in Vollmacht unseres Herrn Jesus Christus, der seligen Apostel Petrus und Paulus und in Unserer eigenen: Die Lehre, dass die seligste Jungfrau Maria im ersten Augenblick ihrer Empfängnis durch einzigartiges Gnadengeschenk und Vorrecht des allmächtigen Gottes, im Hinblick auf die Verdienste Christi Jesu, des Erlösers des Menschengeschlechts, von jedem Fehl der Erbsünde rein bewahrt blieb, ist von Gott geoffenbart und deshalb von allen Gläubigen fest und standhaft zu glauben. Wenn sich deshalb jemand, was Gott verhüte, anmasst, anders zu denken, als es von Uns bestimmt wurde, so soll er klar wissen, dass er durch eigenen Urteilsspruch verurteilt ist, dass er an seinem Glauben Schiffbruch litt und von der Einheit der Kirche abgefallen ist.” (Ineffabilis Deus)

Weltweite Berühmtheit erlangte die “Unbefleckte Empfängnis” durch die von der Kirche offiziell anerkannten Marienerscheinungen von Lourdes, aufgrund derer der Erscheinungsort mit seiner heilkräftigen Quelle zu einem der bedeutendsten Wallfahrtsorten der Erde wurde. Hier hatte im Jahr 1858 Bernadette Soubirous mehrfach Erscheinungen einer “weiss gekleideten Dame”. Die von Bernadette beschriebene “schöne Dame” offenbarte sich ihr als “die Unbefleckte Empfängnis (Immaculata conceptio)”.

Papst Benedikt hatte in seiner Ansprache vor dem Angelus am 8. Dezember 2010 erklärt:

“Das Geheimnis der Unbefleckten Empfängnis ist eine Quelle des inneren Lichtes, der Hoffnung und des Trostes. In der Mitte der Prüfungen des Lebens und angesichts aller Widersprüche, die der Mensch in sich selbst und um ihn herum erlebt, erzählt uns Maria, die Mutter Christi, dass diese Gnade grösser ist als die Sünde. Dass das Erbarmen Gottes stärker als das Böse ist und es schliesslich ins Gute verwandelt wird. Leider erleben wir jeden Tag das Böse, das sich in vielerlei Hinsicht in Beziehungen und in den Ereignissen zeigt. Seine Wurzeln reichen tief hinein in das menschliche Herz, ein Herz, das verwundetet, krank und nicht in der Lage ist, sich selbst zu heilen..

Aber Gott kann nicht anders, als seinen Plan der Liebe und des Lebens, den er durch einen langen und geduldigen Prozess der Versöhnung vorbereitet hat, durch den neuen und ewigen Bund, mit dem Blut seines Sohnes zu besiegeln.” (Ansprache vor dem Angelus am 8.12.2010)

Der Internationale Mariologische Arbeitskreis Kevelaer e.V. ( IMA) in Münster nutzt diesen Zeitraum des Kirchenjahres diesmal für eine Predigtreihe von Spezialisten über verschiedene marianische Stätten wie Lourdes, Altötting, Guadalupe, Fatima und weitere.

Die Veranstaltungen beginnen am 30. November jeweils mit der Vesper um 17.30, es folgt die Heilige Messe um 18.00 Uhr in der Servatiikirche.

Eine Novene zum Mitbeten zur Unbefleckten Empfängnis mit Litanei findet sich in dem Buch (mit kirchlicher Imprimatur):

Ferdinand Holböck und Maria Theres Isenegger, Novenensammlung: Klopft an! Es wird euch aufgetan!, Parvis-Verlag 1994, 3. Auflage; ISBN 3-907523-11-3.

Bestellung
Angelus: 8. Dezember 2010
Ineffabilis.Deus

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