Das Horn von Afrika: Die Dürre
Die Dürre am Horn von Afrika hält zur Zeit die Welt in Atem
Rom, Radio Vatikan, 29.09.2011
Die Vereinten Nationen sprechen von einer der schlimmsten Dürren seit 60 Jahren. Im Norden Kenias zum Beispiel hat es seit drei Jahren nicht mehr geregnet. In dem Gebiet leben vorwiegend Nomaden und Halbnomaden. Prälat Josef Sayer, Hauptgeschäftsführer des bischöflichen Hilfswerks Misereor, war erst vor einigen Wochen vor Ort.
“Ich habe Menschen getroffen, plötzlich, am Strassenrand, mitten im Nirgendwo, wo harte Dornen sind und ein paar Bäume und Büsche. Und Steinwüste, Steinwüste, Steinwüste. Dann sind plötzlich 260 Familien zusammen gekommen und warten auf den Tankwagen mit Wasser. So eine ausgesetzte Not an Trinkwasser, das zu erleben ist schon eine ganz harte Geschichte.”
Misereor unterstützt Organisationen und die Diözesen vor Ort, die sich für die unter der Dürre leidenden Menschen einsetzen, die die Menschen mit Wasser und Nahrung versorgen. Seit vielen Jahren ist das Hilfswerk vor Ort tätig, um den Menschen langfristige Hilfe zur Selbsthilfe zu geben. Im Gebiet der drei nordkenianischen Diözesen Isiolo, Marsabit und Maralal werden Wasserprojekte realisiert. Wie kam es dazu und was sind das für Projekte?
“Ich habe in dem Gespräch darauf gedrängt, dass sie sich zusammen tun und miteinander versuchen, Programme zu erstellen. Für alle drei Diözesen, das heisst für ein riesiges Gebiet, um Brunnen zu graben, um beispielsweise Unterwassertanks herzustellen oder auch so etwas wie Dämme zu bauen, wenn es regnet, dass dann das Wasser in bestimmten Bereichen in einem Damm gestaut werden kann, sodass Mensch und Vieh über längere Zeit Wasser zur Verfügung haben.”
Übrigens: beim Papstbesuch in Deutschland hat der Bundespräsident Christian Wulff dem Papst Unterstützung für genau dieses Projekt geschenkt. Was ist bei der Hilfe in den Dürregebieten besonders wichtig und was kann vor allem der Westen für die Menschen tun?
“Entscheidend ist die langfristige Hilfe. Wir dürfen uns nicht nur darauf konzentrieren, sozusagen mit dem Rot-Kreuz-Köfferchen zu kommen und Wunden verbinden zu wollen, sondern wir müssen langfristig denken und durch entsprechende Massnahmen unsere Partner und die Armen im Wiederaufbau zu stützen. Die andere Seite ist, tatsächlich wahrzunehmen, was läuft im Bereich des Klimawandels. Dass wir endlich uns aufraffen und Entscheidungen treffen, damit der Klimawandel bekämpft wird. Hier bei uns durch den Klimaschutz, das heisst durch das Absenken von Emissionen und in den betroffenen Ländern bei Massnahmen zur Anpassung an den Klimawandel geholfen wird.”
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