Vatikan: Erneut Papstappell zu Syrien und Libyen
“Den legitimen Forderungen der Bürger Rechnung tragen“
Das fordert Papst Benedikt XVI. von der syrischen Regierung. Beim Angelusgebet in Castelgandolfo appellierte er am Sonntag, der Gewalt in dem Land ein Ende zu bereiten. Mit Blick auf die seit Monaten andauernde NATO-Militäraktion in Libyen rief das Kirchenoberhaupt dazu auf, wieder an den Verhandlungstisch zurückzukehren:
“Mit grosser Sorge verfolge ich die immer dramatischeren gewalttätigen Zwischenfälle in Syrien, die zahlreiche Opfer gefordert und schweres Leid hervorgerufen haben. Ich bitte die Katholiken um ihre Gebet: Mögen die Anstrengungen um Versöhnung stärker sein als alle Trennung und Hass. Zudem erneuere ich meinen dringenden Appell an die Regierung und die Bevölkerung, so zügig wie möglich das friedliche Zusammenleben wieder herzustellen und den legitimen Forderungen der Bürger Rechnung zu tragen, unter Beachtung ihrer Würde und zu Förderung der Stabilität in der Region. Meine Gedanken gehen auch nach Libyen, wo Waffengewalt immer noch nicht eine Lösung herbeigeführt hat. Ich ermahne die internationalen Organisationen und alle Verantwortlichen in Militär und Politik, mit Entschiedenheit und überzeugt die Suche nach einem Friedensplan für das Land wiederaufzunehmen, auf dem Weg der Verhandlungen und durch einen konstruktiven Dialog.”
Bereits am vergangenen 15. Mai hatte der Papst bei einem Angelusgebet Friedensappelle für Syrien und Libyen lanciert. In Syrien lebt eine bedeutende christliche Minderheit (ca. 10 Prozent): In Damaskus residiert u.a. der melkitisch-katholische Patriarch Gregorios III, aber auch Maroniten, Syro-Katholiken, Chaldäer und andere unierte Ostkirchen sind neben den verschiedenen orthodoxen und altorientalischen Kirchen in dem Land präsent.
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