Aufruf zum Gehorsam

Wir Priester und Laien wollen künftig Zeichen setzen:

Seit Jahrzehnten bemühen sich die Päpste und die Römische Kurie, den Glauben und das kirchliche Leben in unseren reich und satt gewordenen Ländern zu erneuern. Sie stossen mit ihren Reformbemühungen auf viel Widerstand. Darum wollen wir ihnen unsere Unterstützung und Hilfe zusagen:

1. WIR WERDEN zukünftig in jedem Gottesdienst und im persönlichen Gebet eine Fürbitte um eine echte Reform der Kirche sprechen. Diese Reform soll der gegenwärtigen Trägheit entgegenwirken und in uns das Feuer des Heiligen Geistes und der Hingabe an die Kirche vermehren. Wir nehmen das Bibelwort ernst: Bittet, und ihr werdet empfangen. Vor Gott gilt die Freiheit jener Rede, welche die Wahrheit sagt.

2. WIR WERDEN uns bemühen, dass gutwillige Gläubige sorgfältig auf den Empfang der Heiligen Kommunion vorbereitet werden und die Heilige Kommunion sorgfältig vorbereitet empfangen. Ohne diese Vorbereitung ist dieser Empfang nur eine äusserliche und leere Geste. Wer die Heilige Kommunion unvorbereitet empfängt, kann von ihr nichts Gutes erwarten.

3. WIR WERDEN an Sonn- und Feiertagen eine Extrameile gehen oder fahren, um den Sonntagsgottesdienst zu zelebrieren oder zu besuchen. Wir sind dankbar für ortsfremde Priester, die oft – wie die Apostel – lange Wegstrecken zurücklegen, um für uns das einzige Opfer Christi darzubringen.

4. WIR WERDEN unsere Gemeinschaften öffnen und selber für unsere Nachbar-Gemeinschaften offen sein, damit jeder am Sonntag seine Sonntagspflicht erfüllen kann. Das ist für uns ein sichtbarer Ausdruck dafür, dass die Kirche grösser ist als meine kleine Gemeinde.

5. WIR WERDEN dem Amt des Priesters sowie der Arbeit der Katecheten und theologisch ausgebildeten Laien eine grosse Wertschätzung entgegenbringen. Das Wort Gottes wird nur dann glaubwürdig verkündigt, wenn die Laien zusammen mit den Priestern und nicht gegen sie arbeiten.

6. WIR WERDEN uns dafür einsetzen, dass keine neuen hierarchischen Ebenen und Vorsteher mit eigenen Titeln und eigenem Standesdünkel in den Pfarreien eingeführt werden. Wir brauchen nicht mehr Karrieristen, sondern mehr demütige Zusammenarbeit, die dem Evangelium und nicht der Selbsterhöhung dient.

7. WIR WERDEN uns nicht von kirchenpolitischen Diskussionen und Karriereträumen von unserer eigentlichen Aufgabe ablenken lassen, Christus und den Glauben zu verkündigen. Die Kirche ist nicht da, damit sie um sich selber kreist, sondern damit sie der Welt das Evangelium bringt.

Wir sehen uns solidarisch mit jenen Priestern, die in einer sehr schwierigen Situation treu zu ihrem Amt stehen und ihre Aufgabe im Gegenwind ausüben. Sie folgen nicht sich selber, sondern ihrem Retter und Erlöser, auf dessen Wort hin sie ihre Netze auswerfen. Wir sehen alle, Priester und Laien, als Brüder und Schwestern, die am Leib Christi, jeder an seinem Ort, ihre Aufgabe ausüben. Amen.

22. August 2011, am Fest Maria Königin

Quelle: Unterschriften

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