21. Sonntag im Jahreskreis

Evangelium nach Matthäus 16,13-20

Als Jesus in das Gebiet von Cäsarea Philippi kam, fragte er seine Jünger: Für wen halten die Leute den Menschensohn?
Sie sagten: Die einen für Johannes den Täufer, andere für Elija, wieder andere für Jeremia oder sonst einen Propheten.
Da sagte er zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich?

Simon Petrus antwortete: Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes!

Jesus sagte zu ihm: Selig bist du, Simon Barjona; denn nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart, sondern mein Vater im Himmel.

Ich aber sage dir: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen, und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen.
Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben; was du auf Erden binden wirst, das wird auch im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das wird auch im Himmel gelöst sein.

Dann befahl er den Jüngern, niemand zu sagen, dass er der Messias sei.

Kommentar zum heutigen Evangelium
Benedikt XVI., Papst, Angelus vom 24.08.08 (© Libreria Editrice Vaticana)

“Auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen”

Dann fragte der Herr die Zwölf direkt: “Ihr aber, für wen haltet ihr mich?” Im Namen aller war es Petrus, der energisch und entschlossen das Wort ergriff: “Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes!” Ein feierliches Glaubensbekenntnis, das die Kirche seitdem wiederholt. Auch wir wollen heute mit tiefer Überzeugung ausrufen: Ja, Jesus, du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes! Wir tun dies in dem Bewusstsein, dass Christus der wahre “Schatz” ist, für den es sich lohnt, alles zu opfern; er ist der Freund, der uns nie verlässt, da er die tiefsten Sehnsüchte unseres Herzens kennt. Jesus ist der “Sohn des lebendigen Gottes”, der verheissene Messias, der in die Welt gekommen ist, um der Menschheit das Heil anzubieten und den Durst nach Leben und Liebe zu stillen, den jeder Mensch in sich trägt. Welch grossen Nutzen würde die Menschheit daraus ziehen, nähme sie diese Botschaft auf, die Freude und Frieden mit sich bringt!

“Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes!” Auf dieses vom Geist erfüllte Glaubensbekenntnis des Petrus antwortet Jesus: “Du bist Petrus, und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen, und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen. Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben.” Dies ist das erste Mal, dass Jesus von der Kirche spricht, deren Sendung in der Verwirklichung des grossartigen Planes Gottes besteht, in Christus die ganze Menschheit zu einer einzigen Familie zu versammeln. Die Sendung des Petrus und seiner Nachfolger besteht gerade im Dienst an dieser Einheit der einen Kirche Gottes, die aus Juden und Heiden gebildet ist; sein unverzichtbarer Dienst besteht darin, es Wirklichkeit werden zu lassen, dass sich mit ihr nie nur eine einzige Nation, eine einzige Kultur identifiziert, sondern dass sie die Kirche aller Völker ist, um unter den Menschen, die von zahllosen Spaltungen und Gegensätzen gezeichnet sind, den Frieden Gottes, die Einheit all derer gegenwärtig zu machen, die in Christus zu Brüdern und Schwestern geworden sind: Darin also besteht die besondere Sendung des Papstes, des Bischofs von Rom und Nachfolgers Petri.

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