Päpstliche Akademie für das Leben:

Von Abtreibungsfolgen bis Stammzellenmarkt

Rom, Radio Vatikan, 23.02.2011

Am Donnerstag beginnt im Vatikan die 17. Tagung der Päpstlichen Akademie für das Leben. Zwei Themen stehen auf der Tagesordnung: die Folgen der Abtreibung, darunter zum Beispiel das postabortive Syndrom, und die therapeutische Nutzung von Stammzellen, die in der Nabelschnur zu finden sind. Vorsitzender der Päpstlichen Akademie für das Leben ist der Spanier Ignacio Carrasco De Paula. Dass man Stammzellen aus dem Nabelschnurblut künftig für therapeutische Zwecke einsetzen können wird, hält er für möglich. Er gibt aber zu bedenken, dass mit diesem Forschungszweig bereits heute Geld gemacht werde:

“Die Zukunft ist vielverspechend. Aber leider sprechen wir noch von Zukunft, also von etwas, das es noch nicht gibt und wahrscheinlich auch in den nächsten fünf Jahren nicht geben wird. Deshalb muss man mit diesen Dingen sehr vorsichtig umgehen. Es stimmt, dass man die Stammzellen aus Nabelschnurblut bislang konservieren kann. Aber dass man sie auch zu therapeutischen Zwecken nutzen kann, das muss erst noch bewiesen werden.”

Das Konservieren von Stammzellen aus Nabelschnurblut wird Eltern nahe gelegt und ist sehr teuer. Besonders mit Blick auf ethische Gesichtspunkte müsse man die Etablierung eines solchen Stammzellenmarktes genau im Auge behalten, so De Paula. – Auch das zweite Diskussionsthema der Tagung erläutert er. Über die Abtreibung habe man schon sehr oft gesprochen, aber:

In diesem Jahr stehen die Konsequenzen einer Abtreibung im Blickpunkt. Unser Augenmerk liegt auf den persönlichen Konsequenzen, zum Beispiel: welche Risiken bestehen für die Frau, die sich manchmal auch einfach aus sozialen Gründen zu einer Abtreibung gezwungen sieht und oft ein Opfer ist?”

Die Päpstliche Akademie für das Leben wurde 1994 von Johannes Paul II. gegründet. Die Einrichtung forscht zu biomedizinischen sowie rechtlichen Fragen im Bereich Lebensschutz, informiert über ethische Implikationen und steht im direkten Austausch mit christlichen und kirchlichen Weisungsträgern. Alle Mitglieder der Akademie, derzeit sind es 70, werden vom Papst ernannt und vertreten verschiedene Zweige biomedizinischer Wissenschaften.

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