Internationaler katholischer Medienkongress

Päpstlicher Rat für soziale Kommunikationsmittel
Weltkongress vom 4. – 7. Oktober 2010 in Rom

Der Medienrat, wie das Dikasterium auch genannt wird, beschäftigt sich mit allen Fragen der sozialen Kommunikationsmittel. Er prüft, inwieweit diese der Verbreitung des Glaubens und dem Aufbau bzw. der Entwicklung der Gesellschaft dienen können. Dies geschieht auf unterschiedlichen Wegen. Zum einen beschäftigt sich der Rat mit Grundsatzthemen der sozialen Kommunikation wie etwa der Ethik in den Medien; zum anderen versucht er auf verschiedene Weise darauf hinzuwirken, dass die Medien zunehmend von einem menschlichen und christlichen Geist durchdrungen sind. Das Dikasterium arbeitet eng mit den katholischen Vereinigungen zusammen, die auf dem Gebiet der sozialen Kommunikationsmittel aktiv sind. Der Medienrat ist auch für die Autorisierung von Ton- und Filmaufnahmen auf dem Vatikangelände zuständig.

Die Anfänge des Dikasteriums reichen in das Jahr 1948 zurück, in dem Papst Pius XII. die “Päpstliche Kommission für den belehrenden und religiösen Film gründete”. Seit 1954 widmete sich die Kommission – jetzt unter dem Namen “Päpstliche Kommission für das Filmwesen” – auch um Hörfunk und Fernsehen. 1964 dehnte Papst Paul VI. den Kompetenzbereich auf Tageszeitungen und Zeitschriften aus – jetzt unter dem Namen “Päpstliche Kommission für die soziale Kommunikation”, die dem Staatsekretariat unterstand. Bei der Kurienreform 1988 wandelte Papst Johannes Paul II. die Kommission in den “Päpstlichen Rat für die sozialen Kommunikationsmittel”.
Das Dikasterium wird von einem Präsidenten geleitet, dem ein Sekretär und ein Untersekretär zur Seite stehen. Dem Rat gehören 25 Mitglieder an. Er hat rund 30 Konsultoren und 14 Mitarbeiter.

Seit 1964 ist dem Medienrat die “Vatikanische Filmothek” angegliedert. Die Filmothek hat die Aufgabe, Film- und Fernsehaufzeichnungen zu sammeln, die sich mit dem Leben der Kirche befassen. Im Gebäude des Medienrates gibt es auch einen kleinen Filmvorführraum, in dem sich Papst Johannes Paul II. gelegentlich auch Filme ansah.

Radio Vatikan, 4.10.2010: 

Die Kirche ist Expertin in Menschlichkeit
und das soll sich auch in der katholischen Medienarbeit bemerkbar machen. Daran hat der Präsident des päpstlichen Rates für die Sozialen Kommunikationsmittel, Erzbischof Claudio Maria Celli, bei der Eröffnung eines internationalen katholischen Medienkongresses in Rom erinnert. Mehr als 200 Journalisten, Medienfachleute und Kirchenvertreter aus rund 85 Ländern kommen auf der Veranstaltung zusammen. Sie wurde vom päpstlichen Medienrat organisiert; Themen sind unter anderem das Verhältnis von Meinungsfreiheit und Wahrheitsanspruch der Kirche sowie die Rolle der katholischen Presse in öffentlichen Debatten. Die Rolle der Kirche als Expertin der Menschlichkeit sei vor allem in letzter Zeit angezweifelt worden, führte Celli aus. Der „Schock“ der Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche müsse jedoch Mission und Auftrag der Kirche, nämlich den Dienst am Nächsten, noch stärken, fügte der Erzbischof an. Die internationale Tagung geht noch bis Donnerstag. Zum Abschluss empfängt Papst Benedikt XVI. die Teilnehmer in Audienz. (rv/kipa)

Radio Vatikan, 7.10.2010

Papst: „Kommunikation im Dienst der Wahrheit“
Der katholische Journalismus muss im Dienste der Wahrheit stehen. Daran hat Papst Benedikt XVI. die Teilnehmer eines internationalen katholischen Medienkongresses in Rom an diesem Donnerstag erinnert. Mehr als 200 Journalisten, Medienfachleute und Kirchenvertreter aus rund 85 Ländern kamen zu der Veranstaltung des päpstlichen Medienrates seit Montag zusammen. Leidenschaft und Professionalität seien zwei notwendige Eigenschaften des Journalisten von heute, sagte der Papst den Teilnehmern des Kongresses in Audienz. Angesichts der tief greifenden Veränderungen, denen das Berufsbild und die Kommunikationsmittel unterlägen, sei Journalismus im Dienst der Wahrheit jedoch heute eine besondere Herausforderung. Benedikt XVI.:

“Die neuen Technologien und der Fortschritt, den sie mit sich bringen, können das Wahre und das Falsche austauschbar machen und dazu führen, dass man das Reale mit dem Virtuellen verwechselt. Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass ein vermitteltes Ereignis, sei es froh oder traurig, als Spektakel und nicht als Gelegenheit zum Nachdenken verstanden wird. Wenn ein Ereignis hauptsächlich präsentiert wird, um Emotionen auszulösen, tritt das authentische Werben um den Menschen in den Hintergrund. Es besteht die Gefahr, dass das Virtuelle sich von der Realität entfernt und nicht zur Suche des Wahren antreibt.“

Christlicher Glauben und Kommunikation hätten strukturell eine Sache gemeinsam, so der Papst weiter: Die Identität von Mittel und Botschaft. So wie Gottes Wort Heil bringe, so müsse die katholische Medienarbeit mit der Wahrheit und Aufklärung zu identifizieren sein. Themen des katholischen Medienkongresses waren unter anderem das Verhältnis von Meinungsfreiheit und Wahrheitsanspruch der Kirche sowie die Rolle der katholischen Presse in öffentlichen Debatten gewesen.

http://www.pope2you.net
44. Welttag der sozialen Kommunikationsmittel: Botschaft Papst Benedikt XVI.

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