Frankreich
Primas kritisiert Liberalisierung des Abtreibungsgesetzes
Kardinal Barbarin warnt vor Eugenik. Er sehe im Abtreibungsgesetz “eine Ablehnung der künftigen Generation” – Kardinal Barbarin und zahlreiche weitere Bischöfe waren beim Marsch für das Leben/Paris.
Paris, kath.net/KNA/red, 25. Januar 2014
Lyons Kardinal Philippe Barbarin hat die jüngste Änderung im französischen Abtreibungsgesetz kritisiert. “Ich sehe darin eine Ablehnung der künftigen Generation”, sagte der Primas der katholischen Kirche in Frankreich am Freitag dem Sender RTL. So könne jeder machen, was er wolle. “Ich sage nein: Man ist nicht Herrscher über den eigenen Körper”, so Barbarin.
Am Dienstag hatte das Parlament mit der Mehrheit der Linken die seit 1975 geltende Fristenregelung bei Abtreibung liberalisiert. Künftig können Frauen auch dann straffrei abtreiben, wenn sie sich nicht “in einer Notlage” befinden.
Der Erzbischof von Lyon befürchtet damit ein Abgleiten in eugenische Denkmuster, wonach der Mensch die Evolution selbst steuere. Dennoch sei es wichtig, Frauen in Notsituationen für Schwangerschaftsabbrüche nicht zu bestrafen, betonte Barbarin.
Kardinal Barbarin war am vergangenen Sonntag Teilnehmer beim “Marsch für das Leben” in Paris gewesen. Dort hatte er gegenüber “kto” in einer Videostellungnahme geäussert, dass er die Abtreibung “für das grösste Leiden unseres Landes” halte. Der Marsch für das Leben in Paris war von etwa 40.000 Lebensschützern unterstützt worden. Ausser Kardinal Barbarin hatten nach Angabe von LifeSiteNews “zahlreiche Bischöfe” an der grossen ProLife-Kundgebung beteiligt.
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