Weihnachten vor 50 Jahren

Möge die Nächstenliebe die Welt beherrschen!

Vatikan: Papst Paul VI.
Papst Paul VI.: Weitere Beiträge

Radioansprache von Papst Paul VI. am 23. Dezember 1963

Rom, 24. Dezember 2013, zenit.org, Britta Dörre

Die Radioansprache, die Papst Paul VI. am 23. Dezember 1963 an seine Zuhörer richtete, ist auch noch heute, 50 Jahre später, von beeindruckender Aktualität. Seine Ansprache begann Papst Paul VI. mit einem Grusswort an die Kinder und Jugendlichen, an die Familien, an die Flüchtlinge und Menschen in schwierigen Lebenslagen, an die Völker dieser Erde.

Grosse Teile unserer Gesellschaft und sogar ganze Völker ertrügen grosses Leid, Not und Mangel, vor deren Angesicht man sich frage: “Welche sind die wahren Bedürfnisse der Welt?” Die Bedürfnisse seien so vielgestaltig, zahlreich und unermesslich, dass einem schwindelig werde.

Das vordringlichste Problem sei der Hunger. Die Hälfte der Weltbevölkerung habe nicht ausreichend Nahrungsmittel zur Verfügung. Bewundernswert sei der Einsatz internationaler Hilfsaktionen. Nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs sei ein Wiedererblühen der edlen Gesinnung in den Herzen der Menschen feststellbar, die grossherzig und grosszügig unbekannten Menschen Spenden leisteten. “Möge die Nächstenliebe die Welt beherrschen!” Die von Jesus gebrachte Liebe, die er unter den Menschen entfacht habe, brenne immer stärker und sei in der Lage, unsere Gesellschaft vom Elend zu befreien.

Ein weiterer bedeutender Punkt sei der Friede. “Die jungen Menschen wollen Frieden!” Der Friede sei aber immer noch unsicher und gefährdet und werde in einigen Teilen der Erde sogar verletzt. Heute beruhe der Friede mehr auf Angst als auf Freundschaft. Er werde mehr aus Schrecken vor tödlichen Waffen als aus gegenseitigen Bündnissen und Vertrauen verteidigt. Die Einheit der Menschen sei das grosse Bedürfnis unserer Zeit. Die Kultur diene ihr grösstenteils, aber nicht vollkommen. Ihre Vielfalt stehe teilweise der Einheit der Prinzipien, der Ideen und der Auffassung vom Leben und der Welt entgegen. Das führe dazu, dass sich Menschen schliesslich ignorierten, hassten und einander bekämpften. Daran werde die Bedeutung der christlichen Doktrin für unser Leben deutlich. Christus sei auf die Welt gekommen, um eine geeinte und universale Beziehung unter den Menschen zu schaffen. Die religiöse Beziehung der Menschen sei die solideste und fruchtbarste Basis für die Einheit der Menschen, den anderen und dessen Bedürfnisse zu respektieren.

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