Eine persönliche Botschaft
Seit 40 Jahren eine der warnenden Stimmen zur Zukunft unserer Kinder
Uelzen, den 16.10.1997
wie kommt man aus der verschwiegenen Lüneburger Heide ins Internet? einfach: Dadurch, daß man junge Freunde hat, die das für zwingend nötig halten. Hier bin ich also! Ich grüße Sie alle herzlich durch dieses abenteuerliche neue Medium!
Warum meine E-Mail-Experten diesen Schritt für wichtig halten? Sie meinen, daß endlich Schluß sein muß mit dem schläfrigen Vor-Sich-Hintrotten unserer Gesellschaft. Sie meinen, es reiche nicht, daß nur unsere 6000 Freunde allein aus Erkenntnissen Honig saugen, die ihnen persönlich zum Glück und unserer Gesellschaft zum Überleben verhelfen könnten. Sie berufen sich als Christa-Meves-Leser darauf, daß von mir schon vor fast 30 Jahren Voraussagen für das Ende dieses Jahrhunderts erstellt wurden, die alle ohne Ausnahme eingetroffen sind.
Ja, ich gebe es zu – ich habe 1970 sehr bewußt Prognosen erstellt, in der Hoffnung, daß wir bis zum Jahr 2000 reifgeklopft sein könnten für eine Einstellungsänderung, die uns doch noch rettet. Aber halt! Diejenigen, die dies hier lesen und mit dem Namen Christa Meves vielleicht noch gar nichts verbinden, könnten jetzt vielleicht meinen, ich sei ein Hellseher oder sonst ein Guru. Davon bin ich weit entfernt. Erfahrungswissenschaft ist vielmehr mein Metier. Aber um allen Irrtümern vorzubeugen: Hier ist erst einmal mein Steckbrief.
Manche von Ihnen wissen auch bereits, warum ich – neben meiner psychotherapeutischen Praxis – diese Öffentlichkeitsarbeit auf mich genommen habe: Es ließ sich eben erkennen, daß von den 60er Jahren ab das Leben mit den Kindern immer künstlicher, immer unangemessener wurde. Man konnte auf dem Boden des von mir auf tiefenpsychologischer Grundlage entwickelten neurosenprophylaktischen pädagogischen Konzept deshalb wissen, daß wir in Westdeutschland (wenn die äußeren Verhältnisse bis zur Jahrtausendwende einigermaßen gleich bleiben würden) von folgenden negativen Sozialindikatoren geschwächt sein würden:
1. durch eine epidemische Zunahme seelischer Erkrankungen, von Depressionen, Eßkrankheiten bis zu neurotischer Verwahrlosung;
2. durch eine abstruse Zunahme von Süchten aller Art
3. durch eine horrende Zunahme der Eigentumsdelikte
4. durch eine Zunahme der Sexualdelikte
5. durch Auflösungserscheinungen der Familie (durch Ehescheidungen und Eheunfähigkeit)
6. durch einen Geburtenschwund, der die Renten gefährdet
7. durch eine Zunahme von Arbeitsunfähigkeit, die auch mehr Arbeitslosigkeit zur Folge haben würde.
Das vor allem jagte mich damals hoch und in die Verantwortung: Diese so negative, so das persönliche Leben beeinträchtigende und die Gedeihlichkeit des Ganzen in Frage stellende Entwicklung ließe sich relativ einfach ändern: durch einen sehr viel kompetenteren Umgang mit den Kindern.
Freilich wollte das niemand von den Mächtigen bisher so recht glauben; manche hielten meine Aussagen für einseitig und vielleicht auch ein wenig anekdotisch übertrieben. Aber jetzt sind – vor allem durch die neue Hirnforschung – die Wissenschaftler besonders in den USA wach geworden. Sie haben erkannt: Was wir uns da bis jetzt geleistet haben im Umgang mit der so kostbaren Pflanze Mensch, vor allem in seiner ersten Lebenszeit – das ist von einem horrenden, ja, einem tief beschämenden Dilettantismus! Jede Rose, jeder Hund, jeder Goldhamster oder Kanarienvogel hat durch den Sachverstand seiner Züchter und Betreuer eher die Chance, zu einem gesunden, erfreulichen Exemplar seiner Spezies heranzuwachsen, als der Mensch! Der stümpert mehr oder weniger laienhaft, ja, auch zunehmend instinktloser beim Aufziehen mit diesem kostbaren Gewächs vor sich hin!
Großes – so ahnt deshalb jetzt glücklicherweise die Forschung – ließe sich von Menschen erhoffen, denen man eine ihnen angemessene Kindheit beschert. In den USA beginnt man jetzt glücklicherweise schon, lauter darüber nachzudenken. Aber dies hatte ich – wie gesagt – schon bereits vor 30 Jahren begonnen, durch die Entwicklung einer psychischen Antriebslehre und durch Erstellung eines dazu passenden pädagogischen Konzepts. In meinen Büchern (z.B. in “Verhaltensstörungen bei Kindern”, “Erziehen lernen” und “Mut zum Erziehen”) können Sie das und vieles weitere nachlesen.
Damit hier (auch mit Sachkenntnis) jeder mittun kann, der sich für unsere Zukunft mitverantwortlich fühlt, wollen wir regelmäßig jede Menge Anregungen übermitteln. Deshalb werden Sie auf unserer Homepage mit neuem Material zu aktuellen Themen, Ergebnissen aus der Forschung und Anregungen aus dem Bereich Lebenshilfe versorgt werden.
Ich grüße Sie herzlich!
Ihre Christa Meves
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