Zugspitzwerbung ohne Kreuz: ‚Dümmer geht’s nimmer’

Evangelische Regionalbischöfin Breit-Kessler: Mit Feigheit gewinnt man keinen Respekt

München, kath.net/idea, 25. August 2012

Ein Tourismus-Prospekt für arabische Länder, auf dem das Gipfelkreuz der Zugspitze fehlt, hat die Leitung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern zu einer kritischen Stellungnahme veranlasst. “Dümmer geht’s nimmer”, heisst es in einem Kommentar der Regionalbischöfin Susanne Breit-Kessler (München), den sie für die Evangelische Nachrichtenagentur idea schrieb. Die Theologin ist ständige Vertreterin des Landesbischofs und für München und Oberbayern zuständig.

Von den Garmisch-Partenkirchener Tourismusexperten ist der Verzicht auf das christliche Symbol mit “spezieller Zielgruppenwerbung” begründet worden. Für arabische Touristen sei Schnee der Hauptgrund, auf die Zugspitze zu kommen. Deshalb sei auf den Prospekten für den arabischen Markt eine Bildperspektive mit Panorama und viel Schnee gewählt worden.
Allerdings werben die Prospekte in deutscher, englischer und spanischer Sprache mit fast demselben Motiv, derselben Perspektive und ähnlich viel Schnee. Auf ihnen ist das Gipfelkreuz gut sichtbar.

Laut Breit-Kessler werden Christen von Muslimen nur ernst genommen, wenn sie sich zu ihren Wurzeln bekennen und für ihren Glauben gerade stehen: “Mit Feigheit gewinnt man keinen Respekt”, so die Regionalbischöfin. Als Dialogpartner werde man “schon gar nicht akzeptiert.”

“Unfassbar” sei auch der Eindruck, den muslimische Gäste Oberbayerns, beispielsweise Sultan Qaboos, von Christen bekämen. Der Herrscher des Sultanats Oman, der in der Nähe von Garmisch-Partenkirchen mehrere Häuser habe, pflege in seinem Land auch gegenüber Christen so viel Toleranz wie möglich. “Will man ihm jetzt vormachen, wie man den eigenen Glauben verleugnet?”, fragt Breit-Kessler.

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