Papst Leo XIV. besucht Entwicklungs-Dikasterium
“Geht weiter in eurer Mission”: Das hat Papst Leo XIV. den Mitarbeitenden des Dikasteriums für den Dienst an der ganzheitlichen menschlichen Entwicklung mit auf den Weg gegeben. Am Tag der Veröffentlichung seines ersten größeren Schreibens “Dilexi te” hat er auch einen Abstecher in den römischen Stadtteil Trastevere unternommen, wo Touristen und Anwohner begeistert reagierten
Quelle
Dikasterium für den Dienst zugunsten der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen
Palazzo di San Callisto – Wikipedia
Salvatore Cernuzio – Vatikanstadt
“Ich danke euch allen, die ihr durch eure Arbeit ein wahres Zeugnis der Sendung der Kirche gebt”, schrieb der Papst bei seinem Besuch ins Goldene Buch des Dikasteriums. Gegen 15.30 Uhr traf er dort ein – nach einem dicht gefüllten Vormittag mit drei Audienzen, einer Messe für das Jubiläum des geweihten Lebens und der Veröffentlichung von Dilexi te, der ersten Exhortation (Päpstliche “Ermahnung”) seines Pontifikats. Das Lehrschreiben, das sich dem Dienst an den Armen widmet, wurde am Vormittag von Kardinal Michael Czerny, dem Präfekten des Dikasteriums, im Vatikanischen Pressesaal vorgestellt.
Ein einfacher und herzlicher Moment
Im Saal Văn Thuận des Dikasteriums traf der Papst auf die Mitarbeiter des Dikasteriums, von denen einige online zugeschaltet waren. Das Treffen, so berichten die Teilnehmer, war “einfach, aber tief berührend”. Leo XIV. beantwortete spontane Fragen des Personals, vor allem zu den Themen Mission, Dienst und Einsatz für die Armen – zentrale Aspekte seiner Ermahnung Dilexi te und Kernmission des Dikasteriums.
“Danke für eure Arbeit, danke für euer Engagement”, sagte der Papst. Das Dikasterium kümmert sich um die soziale und humanitäre Arbeit des Heiligen Stuhls weltweit – in den Bereichen Migration, Wirtschaft, Ökologie, Gesundheit, Bildung und Sicherheit.
Begegnungen und persönliche Gesten
Während seines rund zweistündigen Aufenthalts sprach Leo XIV. auch privat mit Kardinal Czerny, der Sekretärin Sr. Alessandra Smerilli sowie den beiden Untersekretären, Kardinal Fabio Baggio und Anthony Ekpo. Zum Abschluss begrüßte der Papst alle Mitarbeitenden einzeln und nahm sich Zeit für persönliche Worte.
Als besonders bewegend empfanden die Anwesenden den Moment, als er ein Foto segnete, das ihm die mexikanische Journalistin und Mitarbeiterin Mercedes de la Torre zeigte – das Bild ihrer Eltern, von denen der Vater genau vor einem Jahr verstorben war. Sichtlich gerührt segnete der Papst sie und ihre Familie.
Die Segnung des “Baums der menschlichen Würde”
Ein Höhepunkt des Besuchs war die Segnung der Skulptur Der Baum der menschlichen Würde, die im Juli eingeweiht worden war. Das Kunstwerk symbolisiert die Kontinuität zwischen Vergangenheit und Gegenwart des Dikasteriums, das 2017 von Papst Franziskus gegründet wurde. Es ging aus der Zusammenlegung von ganzen vier Päpstlichen Räten hervor – Cor Unum, Gerechtigkeit und Frieden, Migranten und Reisende sowie Gesundheitspersonal.
Von ihnen hat das Dikasterium seine Themenfelder geerbt – und die Aufgabe, die Würde jedes Menschen zu fördern, insbesondere der Schwächsten und Ausgeschlossenen.
Nähe zu den Menschen
Als das dunkle Auto mit dem Papst im Viertel Trastevere ankam, sorgte es sofort für Aufsehen. Anwohner, Passanten und Touristen blieben stehen, um einen Blick auf den Heiligen Vater zu erhaschen. Unter ihnen waren auch Schüler der italienischen Sprachschule der Gemeinschaft Sant’Egidio, die Migranten und Flüchtlingen kostenlos Unterricht anbietet. Viele von ihnen stammen aus Peru – jenem Land, in dem Robert Francis Prevost, der heutige Papst, über zwanzig Jahre als Missionar tätig war.
Zum Abschluss seines Besuchs grüßte Leo XIV. die Menschenmenge vor dem Palazzo San Callisto, in dem das Dikasterium untergebracht ist, aus dem Autofenster. Die Anwesenden winkten, applaudierten und riefen begeistert: “Viva il Papa!”, “Es lebe der Papst!”.
Zweiter Besuch in einem Dikasterium
Es war bereits der zweite Besuch von Leo XIV. in einem vatikanischen Dikasterium. Das erste Mal war am 20. Mai, weniger als zwei Wochen nach seiner Wahl zum Nachfolger Petri – bei dieser Gelegenheit schaute er beim Dikasterium für die Bischöfe vorbei, dessen Präfekt er zuvor zwei Jahre lang gewesen war.
vatican news – cs, 9. Oktober 2025
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