Antonia Salzano Acutis, die Mutter von Carlo
Sie lebt nun in Assisi, wo sie Carlo häufig am Grab besucht und wird am Sonntag auf dem Petersplatz seine Heiligsprechung mitverfolgen. Dank ihres Sohnes hat sie sich bekehrt
Quelle
“Carlo Acutis war ein Jugendlicher wie jeder andere, und doch ganz anders” | Die Tagespost
Zwei Plädoyers für Heiligkeit im Alltag | Die Tagespost
Carlo Acutis
05.09.2025
Sie selbst sei nie ein Vorbild an Heiligkeit gewesen, sagt Antonia Acutis über sich selbst. “Ich bin so aufgewachsen, ich durfte nie zur Heiligen Messe gehen, dann heiratete ich meinen Mann, der aus einer religiöseren Familie stammt, aber ich war natürlich weit davon entfernt, ich hatte keine Ahnung von irgendetwas”, vertraute sie im Mai letzten Jahres dem italienischen Radio Vatikan an. Das war nach der Entscheidung von Papst Franziskus, ihren Sohn, den jung verstorbenen Patron des Internets Carlo Acutis, im Jubiläumsjahr 2025 heiligzusprechen. So wird die 1966 in Kampanien geborene Antonia eine der ganz wenigen Mütter sein, die die Heiligsprechung ihres Sohns erleben.
Carlo kam 1991 in London zur Welt, nachdem Andrea und Antonia im Jahr zuvor geheiratet hatten und wegen des Berufs des Vaters nach Großbritannien gegangen waren. Nach dem frühen Tod des Sohnes 2006 soll ihr Carlo im Traum erschienen sein und ihr angekündigt haben, dass sie nochmals Mutter werde. Diese Begebenheit, die Antonia Medien erzählte, soll sich 2010 zugetragen haben.
Die Mutter eines Heiligen
Da war sie schon 44 Jahre alt und eine Schwangerschaft schien so gut wie ausgeschlossen zu sein. Doch dann kamen die Zwillinge Francesca und Michele zur Welt und wurden genauso fromme und gläubige Kinder wie ihr verstorbener Bruder. Heute sind beide 15 Jahre alt und, wie Antonia in einem Interview mit einer italienischen Zeitschrift erzählte, beide seien mit einem ähnlichen Glaubensweg wie Carlo aufgewachsen: “Sie pflegen die fromme Verehrung. Der Junge für den heiligen Michael und das Mädchen für Bernadette, und auch das ist eine Gnade von Carlo. Natürlich ist es nicht einfach, einen seligen Bruder zu haben, aber auch sie haben viel Glauben, gehen fast jeden Tag zur Messe und beten jeden Tag den Rosenkranz”.
“Wegen Carlo”, sagte Antonia im Interview mit Radio Vatikan, “habe ich die Entdeckung meines Lebens gemacht, denn ich habe verstanden, dass Jesus wirklich in den Sakramenten gegenwärtig ist, vor allem aber in der Eucharistie. Früher dachte ich, dass es sich um ein Symbol handele, dass alles symbolisch sei, aber als ich verstanden habe, dass Christus wirklich lebendig und real gegenwärtig ist, hat sich mein Leben natürlich verändert, und auch ich bin Carlo gefolgt.”
Das tat sie auch, als der Leichnam ihres Sohns in Assisi seine letzte Ruhestätte fand. Von Mailand zog sie in die umbrische Franziskus-Stadt, wo sie die meiste Zeit verbringt, um ihrem Sohn nahe zu sein. Antonia, heute Autorin von Schriften über das Glaubensleben und ihren Sohn, freut sich, wenn sie Nachrichten von Heilungen auf Fürsprache Carlos hört. Am kommenden Sonntag wird sie in Rom mit vielen zusammen sein, die dem jungen Fürsprecher im Himmel dankbar sind.
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